Das Schloss Schönbrunn liegt im 13. Wiener Gemeindebezirk
Hietzing. Sein Name geht auf einen Kaiser Matthias
zugeschriebenen Ausspruch zurück, der hier auf der Jagd
einen artesischen Brunnen „entdeckt“ und ausgerufen haben
soll: „Welch' schöner Brunn“.
Gebaut als Residenz für Kaiserin Eleonora Gonzaga zwischen
1638 und 1643, wurde es in der Zweiten Wiener
Türkenbelagerung 1683 schwer beschädigt. 1687 gab Leopold I.
für seinen Thronfolger Joseph I. einen repräsentativen
Neubau von Johann Bernhard Fischer in Auftrag.
Erst ab 1743 wurde unter Kaiserin Maria Theresia durch
Nikolaus von Pacassi und Johann Ferdinand Hetzendorf von
Hohenberg das Schloss und der Park in seiner heutigen Form
um- und ausgebaut. Der barocke Palast war von der Mitte des
18. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges die
Sommerresidenz des österreichischen Kaiserhauses. Das
Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend von einem
mehrere hundert Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und
wurde zu einem kulturellen und politischen Mittelpunkt des
Habsburgerreiches.
Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der
bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs.
Das Schloss und der Park sind seit 1996 Teil des
UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark
ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten
Schönbrunn.
Vorgeschichte: In einem am Hang eines 60 m hohen
Hügels gelegenen Augebiet des Wienflusses wird 1311 die
Khattermühle erstmals urkundlich erwähnt, eine von etlichen
Mühlen dieser Gegend. Sie ging 1312 mitsamt dem Areal in den
Besitz des Stiftes Klosterneuburg über und wurde nach
mehrfachem Besitzerwechsel 1548 vom späteren Wiener
Bürgermeister Hermann Bayr erworben, der neben der Mühle
seinen Herrensitz errichtete, die sogenannte Katter- oder
Gatterburg.
Am 8. Oktober 1569 erwarb Kaiser Maximilian II. das
weitläufige Grundstück, ließ es einfrieden und bestückte es
mit Feder-, Rot- und Schwarzwild, um es zur Jagd zu nutzen.
Er ließ Fischteiche anlegen und in einem gesonderten Bereich
exotische Vögel wie Truthühner und Pfauen halten. Die
Bezeichnung Fasangarten für den hinteren, nicht öffentlich
zugänglichen Teil des Grundstücks weist heute noch darauf
hin. Die Mühle wurde im folgenden Jahr abgetragen; der Bau
eines Schlosses war noch nicht vorgesehen: Maximilian ließ
zu dieser Zeit auf der anderen Seite der Stadt Schloss
Neugebäude erbauen, wo er auch eine Menagerie einrichtete.
Erst Eleonora Gonzaga, Witwe Ferdinand II., der ihr
Stiefsohn Ferdinand III. das Anwesen als Witwensitz
überlassen hatte, ließ zwischen 1638 und 1643 einen Zubau zu
Katterburg errichten, in dem sie standesgemäße Empfänge
geben konnte. Zu dieser Zeit ist auch erstmals von „an die
hundert welschen Bäumen, darunter 24 Pomeranzen“ die Rede,
also von einer frühen Orangerie, und auf einer Rechnung vom
24. Januar 1642 für eine Holzlieferung taucht erstmals der
Begriff Schönbrunn auf.
Die Gebäude wurden 1683 im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung
bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt. Zwar bat Eleonore
Gonzaga, Kaiserinwitwe von Ferdinand III., darum, wenigstens
zwei Zimmer und einen Saal wiederherzustellen, starb aber
1687, bevor es dazu gekommen war.
Bau des Schlosses: Erst 1687 gab Leopold I. für
seinen Thronfolger Joseph I. einen repräsentativen Neubau in
Auftrag. Der soeben zugewanderte Johann Bernhard Fischer,
der spätere Fischer von Erlach, schlug 1688 eine pompöse
Anlage vor, die Schloss Versailles übertroffen hätte, aber
nicht finanzierbar gewesen wäre. Stattdessen wurde der
Architekt 1693 mit einer weitaus kleineren Anlage
beauftragt, die 1696–1701 über den Trümmern der früheren
errichtet und ab 1700 bewohnt wurde. Fischer wurde 1696
geadelt, das Projekt wurde aber wegen der Erbfolgekriege
erst ab 1705 weiter gebaut und nicht in vorgesehener Form
abgeschlossen.
Steinmetzaufträge erhielten die Wiener Meister Veith
Steinböck und Thomas Schilck, beide von Eggenburg in
Niederösterreich, mit dem Zogelsdorfer Stein, Meister Georg
Deprunner von Loretto (damals Ungarn) und Meister Hans Georg
Haresleben aus Kaisersteinbruch. Der Kaiserstein, ein harter
Kalkstein, wurde für tragende Architekturteile im Schloss
verwendet.
Maria Theresias Sommersitz: Karl VI. war selbst
an Schönbrunn wenig interessiert, schenkte es jedoch seiner
Tochter Maria Theresia, die das Anwesen zum kaiserlichen
Sommersitz erkor, der es bis 1918 blieb. 1743–1749 ließ sie
das Schloss durch ihren Hofarchitekten Nikolaus von Pacassi,
der auch an der Hofburg wirkte, entscheidend umbauen und
erweitern. Dabei gingen beispielsweise Fresken von Johann
Michael Rottmayr verloren.
Das kaiserliche Hofbauamt bezahlte die Steinmetzarbeiten der
Umbauten der Jahre 1750-1752 den Meistern Matthias Winkler,
Ferdinand Mödlhammer, Gabriel Steinböck und Johann Baptist
Regondi. Regondi aus dem kaiserlichen Steinbruch lieferte
aus hartem Kaiserstein vor allem Stufen für die
repräsentative Blaue Stiege, die Kapellen-, Schnecken- und
Geheimstiege und die große Weiße Stiege, ein stattliches
Treppenhaus für den Hofstaat mit steinernem Geländer sowie
die gartenseitige Freitreppe.
Aus der Zeit Maria Theresias stammt auch der Großteil der
Inneneinrichtung, die als fast einziges Beispiel eines
österreichischen Rokoko gilt.
In einem Seitentrakt des Schlosses befindet sich das
Schlosstheater, das 1747 eröffnet wurde und wo unter anderem
Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart auftraten.
Um 1765 wurde Johann Ferdinand Hetzendorf von
Hohenberg, ein Vertreter des Frühklassizismus, bei Hof
eingeführt, doch enthielt sich Maria Theresia nach dem Tod
ihres Gemahls sieben Jahre lang größerer baulicher
Änderungen. Erst 1772 gab sie solche in Auftrag. Hohenbergs
markantestes Werk ist die Gloriette, ein Arkadengang auf dem
Hügel oberhalb des Schlosses, der den Schlossgarten optisch
abschließt. Gemeint ist sie als Denkmal für den gerechten
Krieg (der zum Frieden führt), an der Stelle, wo nach dem
ursprünglichen Plan Fischer von Erlachs das Hauptgebäude
entstehen sollte, und nach dem zweiten Entwurf ein
Belvedere.
Im Zusammenhang mit dem Bau der
Gloriette gibt es eine Notiz
Maria Theresias: Es befindet sich zu Neugebau eine alte
Galerie von steinernen Säulen und Gesimsen, welche nichts
nutzet, … Ich habe beschlossen, solche von dort abbrechen zu
lassen und nacher Schönbrunn bringen zu lassen. Man ließ die
Galerie und die Säulen – allesamt aus hochwertigem
Kaiserstein – abtragen und Säulen, Bogenlaibungen und
Gebälkstücke, auch Stufensteine, für die
Gloriette
verwenden. 1775 waren die Arbeiten abgeschlossen. Ihre
Fassade ist seit Josephinischer Zeit im prototypischen
Schönbrunnergelb gehalten.
Das 19. und 20. Jahrhundert: 1805 und 1809 hielt sich Napoleon mit
seinem Gefolge im Schönbrunner Schloss auf. 1830 wurde dort
der nachmalige Kaiser Franz Joseph geboren, und er starb
1916 in diesem Gebäude, in dem zuletzt 1918 Kaiser Karl I.
den Thronverzicht unterzeichnete.
Einem Antrag der Wiener Kinderfreunde, die ihr Obmann Max
Winter (zu dieser Zeit Vizebürgermeister) 1919 an den
Stadtrat stellte, zwei Trakte (Valerie- und Kavalierstrakt)
für 350 Kinder, darunter viele Kriegswaisen, und die zu
gründende private Erzieherinnenschule der Kinderfreunde zur
Verfügung zu stellen, wurde nur zum Teil entsprochen: Der
Kavalierstrakt blieb christlich-sozialen Vereinigungen
vorbehalten. Daneben erhielten hochgestellte Politiker
Wohnungen im Schloss, bald aber auch Kriegsinvalide. Die
Insassen des Invalidenheims, das bereits 1922 wieder
aufgelöst wurde, sollen allerdings erhebliche Schäden am
Mobiliar verursacht haben.
Im Ostteil hatten die Pfadfinder von 1924 bis 1935 drei
Räume zur Verfügung. Nicht alle Mieter kamen jedoch im
Einvernehmen mit dem Hausherrn, der Stadt Wien: Zwei
Arbeiterräte hatten 1919 die Räume des Gartendirektorstöckls
beim Hietzinger Tor mit Gewalt beschlagnahmt, um den
Hietzinger Bezirksarbeiterrat dort unterzubringen. Für die
gerichtliche Durchsetzung der Räumung brauchte es fünf
Jahre.
1922 wurden 70 ehemalige Hofpferde im Schloss einquartiert,
weil man die früheren Hofstallungen zum Messepalast umbaute.
Als im Frühjahr 1923 die Messe eröffnet wurde, war die
Sammlung der Reste des kaiserlichen Fuhrparks bereits in der
ehemaligen Schönbrunner Winterreitschule untergebracht, die
seither als Wagenburg bezeichnet wird.
Das Schlosstheater, das bereits vor dem Krieg zum Möbeldepot
verkommen war, wurde ab 1919 wieder vom Burgtheater
bespielt, was man jedoch aus finanziellen Gründen 1924
wieder einstellen musste. Ein würdiger Nachfolger fand sich
jedoch 1929 im Max Reinhardt Seminar, das es als Übungsbühne
nutzt.
Die Beherbergung Adolf Hitlers im Schloss blieb aus, da
dieser „kaiserlichen Pomp“ verabscheute.
Gegen Ende des Krieges befand sich auf der
Gloriette eine
Flakstellung, und 1945 wurden der Haupttrakt und ein Teil
der Gloriette durch Bombenangriffe der Alliierten schwer
beschädigt. Sowjetische Truppen, die das Gebiet zunächst
besetzten, verhielten sich in diesem Fall vorbildlich. Dass
das Schloss während der Besatzungszeit Hauptquartier der
britischen Besatzungsmacht war, verhinderte Plünderungen und
bewirkte auch die baldige Reparatur der gröbsten Schäden.
1948 konnten Teile des Schlosses wieder besichtigt werden.
Auf der Rückseite der 100-Schilling Banknote von 1960 ist
das Schloss zu sehen. Das Schloss und die Gärten von
Schönbrunn bilden eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Derzeit: Heute zählt Schönbrunn 1.441 Zimmer
verschiedenster Größe. Ein Teil davon, der nicht zum Museum
gehört, wird von der Schloss Schönbrunn Kultur- und
Betriebsges.m.b.H. als Wohnung an Privatpersonen vermietet.
Der Großteil der Anlage ist jedoch ein Museum, das jährlich
von etwa 1,5 Millionen Touristen frequentiert wird. Der Park
und seine Einrichtungen ziehen weitere rund 5,2 Millionen
an, in Summe also 6,7 Millionen Besucher jährlich.
Innenräume: Die Innenräume des Schlosses dienten nicht
nur als Wohnresidenz der kaiserlichen Familie, sondern war
für Repräsentationszwecke gebaut und Schauplatz unzähliger
Festlichkeiten und Zeremonien die das Prestige der Monarchie
symbolisieren und stärken sollte. Für diesen Zweck wurden
viele bekannte Künstler und renommierte Handwerker bestellt,
die die Räume mit der höchsten damaligen Eleganz
ausstatteten. Die Stile reichen vom Barock bis zum Rokoko,
dem Biedermeier und Stilen der Gründerzeit, die jedoch im
großen und ganzen ein harmonisches Ensemble bilden.
Im westlichen Trakt des 1. Stockwerks befinden sich die aus
dem 19. Jahrhundert stammenden Wohnräumen des Kaisers Franz
Joseph und der Kaiserin Elisabeth. Im mittleren Teil
befinden sich die Repräsentationsräume. Im östlichen Trakt
sind die Appartements der Maria Theresia sowie die
sogenannten Franz-Karl-Appartements der Erzherzogin Sophie
und dem Erzherzog Franz Karl, die Eltern von Kaiser Franz
Josephs.
Das Schloss hat hunderte von Räume und Zimmern, von denen
jedoch nur die meisten Prunkräume und Wohnungsräume der
kaiserlichen Familie der Öffentlichkeit zugänglich sind. Ein
Teil der restlichen Räume werden als Gemeindewohnungen
vermietet. Das Schloss steht deshalb nicht leer und wird
nach wie vor ständig bewohnt.
Im Jahr bewegen sich um die 1,6 Millionen Besucher durch das
Schlossgebäude. Das sind im Jahresschnitt um die 4.000
Menschen, bei Hochsaison sogar 10.000 Gäste pro Tag. Die
große Menge an Besuchern ist eine besondere Belastung für
die Räume, die für so einen dichten Menschenverkehr nicht
konzipiert waren. Besondere Herausforderung für die
Verwaltung des Schlosses ist der aufwendige Erhalt und
Sanierung der Räumlichkeiten, sie aber gleichzeitig der
Öffentlichkeit weiter zugänglich zu lassen.
Berglzimmer: Im Erdgeschoss befinden
sich unter anderen die Privatappartements der kaiserlichen
Familie, die sogenannten „Berglzimmer“. Diese bestehen aus
dem Gisela-, das Goëss- und das Kronprinzenappartement. Die
Räume wurden mit Fresken von Johann Baptist Wenzel Bergl und
seiner Werkstatt in den 1770er Jahren ausgemalt.
Bergl bedeckte sämtliche Wände und Decken mit bunter
Landschaftsmalerei, die von fremdartigen Tieren und Vögeln
bevölkert war. Diese Welt ist jedoch nicht unberührt,
sondern nach menschlichen Vorstellungen durch Laubengänge,
Balustraden, und Rokokovasen eingegliedert. In dieser
Hinsicht reicht der barocke Schlosspark draußen in die Räume
rein. Bergls Fresken beruhen auf eingehenden Naturstudien,
die er vielleicht sogar im Park und der Orangerie vom
Schloss anfertigte. Die Berglzimmer wurden im Sommer von
Maria Theresia verwendet, da sie kühler waren als die Räume
im ersten Stockwerk.
Die Fresken wurden im Laufe der Zeit mit grauer Farbe
übermalt, jedoch 1891 wieder freigelegt. Seit 1965 fing die
Restaurierung an und ab 2008 wurden sie der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht.
Die Appartements des Kronprinzen Rudolf befinden sich im
östlichen und südöstlichen Bereich. Die sechs Räume wurden
1864 als Wohnung für den damaligen sechsjährigen Kronprinzen
eingerichtet. Vier von diesen sechs Räumen wurden zwischen
1774 und 1778 ganzflächig von Bergl und seiner Werkstatt mit
exotischen Landschaftsmalereien ausgestattet.
Der heute als Goëss-Apartment bezeichnete Bereich besteht
aus vier Berglzimmern und befindet sich im südlichen Bereich
und gehörte zu den Privatgemächern der Maria Theresia.
Weißgoldzimmer: Im südöstlichsten Teil im Erdgeschoss
befinden sich vier Zimmer, deren weiße Wände und Decken mit
goldenem Stuck aus dem Rokoko verziert sind. Dieser Dekor
findet sich in den meisten repräsentativen Räumen des
Schlossgebäudes. Das größte Zimmer ist das ehemalige
Turnzimmer der Kaiserin Elisabeth und hat eine Länge von
13,80 Metern, eine Breite von 7,85 Metern, eine Höhe von
4,70 Metern und eine Fläche von 108 Quadratmetern. Ein
Marmorkamin mit einem großen Spiegel befindet sich in der
Mitte der nördlichen Wand, der Boden ist ein Parkettboden
mit schwarz-weiß-braunen Rautenmuster. Die
kleineren, restlichen Räume sind ähnlich gestaltet.
Heute werden die Zimmer für besondere Veranstaltungen
verwendet.
Die Blaue Stiege: Die repräsentative Blauen
Stiege im westlichen Flügel führt vom Erdgeschoss in den
ersten Stock, wo sich vorwiegend die Audienz- und
Repräsentationsräume befinden. Ein dunkelblauer Läufer zieht
sich über die ganze Stiege. Dieser Raum ist eines der
ältesten des Schlosses, er diente ursprünglich als
Speisesaal im ehemaligen Jagdschloss von Kaiser Joseph I,
damals noch Thronfolger. Im Auftrag von Maria Theresia wurde
der Raum um 1745 von Nikolaus von Pacassi umgebaut. Erkennbar
ist die Höhe des ursprünglichen Bodens des Raumes als es
sich im ersten Stockwerk befand, da die Fenster nicht mehr
ohne Hilfe einer Leiter zu öffnen sind.
Das Deckenfresko ist ein Original vom alten Speisesaal und
zeigt die Verherrlichung vom Thronfolger Joseph als
tugendhaften Kriegshelden, der schließlich als Sieger den
Lorbeerkranz vor dem Thron der Ewigkeit empfängt. Das Fresko
wurde vom italienischen Maler Sebastiano Ricci in den Jahren
1701/02 ausgeführt. Ob der Name der Stiege vom blauen
Läufer stammt oder vom blauen Himmel des Deckengemäldes ist
nicht ganz eindeutig.
Billardzimmer: Das Billardzimmer befindet sich am
Anfang einer längeren Raumfolge von Audienz- und
Privaträumen von Franz Joseph I. Die Wände sind weiß mit
vergoldeten Stuck aus dem Rokoko und einem verzierten
Parkettboden. Ein weiß-goldener Kamin befindet sich in der
nordöstlichen, eine Uhr an der nordwestlichen Ecke. Die
heutige Möbelausstattung stammt aus der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts. In der Mitte befindet sich ein großer
Billardtisch aus dem Biedermeier, der bereits 1830 im
Inventar erwähnt wird.
Das Zimmer diente als Warteraum für kaiserliche Minister,
Generäle und Offiziere. Während sie auf ihre Audienz
warteten, konnten sie hier Billard spielen.
Die großen Gemälde im Zimmer änderten sich mit der Zeit. Die
jetzigen zwei Gemälde handeln vom
Militär-Maria-Theresia-Orden. Ein Gemälde zeigt die
erstmalige Ordensverleihung im Jahre 1758 dar, es stammt aus
der Werkstatt von Martin van Meytens. Das andere Gemälde aus
dem Jahre 1857 stammt von Fritz L’Allemand und zeigt Kaiser
Franz Joseph auf der Gartenstiege anlässlich der
100-Jahrfeier des Ordens.
Spiegelzimmer: Das Spiegelzimmer stammt aus
der Zeit der Maria Theresia und hat weiße Wände mit goldenen
Stuckverzierungen aus dem Rokoko und rote Samtvorhänge mit
weißen Gardinen. Die Möbel aus dem Rokoko sind ebenfalls in
weiß-goldenem Holz, die Bepolsterung mit rotem Samt
bespannt. Bestimmendes Element sind die namensgebenden
sieben großen Kristallspiegel, die einander reflektieren und
den Raum optisch größer erscheinen lassen. Ein marmorner
Kamin befindet sich in der Mitte der nördlichen Wand. Zwei
große Kristalllüster hängen von der Decke.
Vermutlich fand hier oder im angrenzenden Rosa Zimmer das
erste Konzert des sechsjährigen Wolfgang Amadeus Mozart vor
der Kaiserin Maria Theresia und dem Hofstaat statt.
Augenzeugenberichten zufolge sprang der junge Mozart nach
dem Klaviervorspiel der Kaiserin auf den Schoß und umarmte
und küsste sie, sehr zu ihrer Freude.
Das Spiegelzimmer wurde auch als Empfangssalon von Kaiser
Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth verwendet.
Große Galerie: Die Große Galerie ist das Herzstück
mitten im Schlossgebäude. Mit einer Länge von über 40
Metern, einer Breite von fast zehn Metern und insgesamt 420
m2 wurde die Große Galerie vor allem für festliche Empfänge,
Bälle und als Tafelsaal verwendet. Der Raum hat hohe Fenster
zum Garten mit gegenüberliegenden Kristallspiegeln. Die
weißen Wände sind mit goldenem Stuck aus dem Rokoko
verziert, die Decke mit drei großen Gemälden bedeckt. Über
60 vergoldete Wandleuchter und zwei schwere Lüster spendeten
ursprünglich mit Kerzen Licht.
Die Decke ist von drei großen Gemälden bedeckt, sie sind
Werke vom italienischen Maler Gregorio Guglielmi. Das
mittlere Fresko stellt das Wohlergehen der Monarchie unter
der Herrschaft Maria Theresias dar. Umringt von den
personifizierten Tugenden der Herrschaft thront in der Mitte
thronen Franz Stephan und Maria Theresia. Allegorien der
Kronländer mit ihren jeweiligen Reichtümern sind um diese
zentrale Gruppe angeordnet.
Neben Konzerten und Veranstaltungen wird die Große Galerie
nach wie vor für staatliche Empfänge verwendet. 1961 fand
hier das Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten
John F. Kennedy und dem sowjetischen Premier Nikita
Chruschtschow statt.
Im Frühjahr 2010 fing eine zweijährige Sanierung an. 1.400
m2 Wand- und Deckenfläche werden von rund 15 Experten
aufwendig gereinigt und restauriert. Die Kosten der
Sanierung wurden auf 2,6 Millionen Euro geschätzt.
Zeremoniensaal: Der Zeremoniensaal wurde in erster
Linie als Vorzimmer der Appartements des Kaiser Franz
Stephan verwendet. Hier versammelte sich die kaiserliche
Familie für Feste wie Taufen, Namenstage, Geburtstage und
für große Hoftafeln, und um die Oratorien der Schlosskapelle
zu betreten. Sechs große Gemälde sind das bestimmende
Element in diesem Saal, die Maria Theresia bei Martin van Meytens
und seiner Werkstatt in Auftrag gab.
Fünf dieser Gemälde handeln von der Hochzeit zwischen dem
Thronfolger und späteren Kaiser Joseph II. mit Isabella von
Parma im Jahre 1760. Die Vermählung war nicht nur ein
gesellschaftliches sondern vor allem politisches Ereignis,
es sollte die Beziehungen zwischen dem Hause Habsburg und
dem französischen Königshaus der Bourbonen verbessern.
Der Gemäldezyklus ist chronologisch geordnet, die einzelnen
Gemälde zeigen die wichtigsten Höhepunkte der
Feierlichkeiten. Das erste und größte Gemälde stellt den
feierlichen Einzug der Prinzessin vom Schloss Belvedere zur
Hofburg dar. Eine unendliche Cortege von festlichen Kutschen, Karossen und Reitern schlängelt sich durch ein
Siegestor Richtung Hofburg. Die weiteren Gemälde zeigen die
Trauung in der Augustinerkirche, die anschließende Hoftafel
im Rittersaal und das Souper sowie abschließend die Serenade
im Redoutensaal der Hofburg. Van Meytens malte die Bauwerke
und Personen und ihre Kleider so detailgetreu, dass eine
individuelle Identifikation möglich ist. Bei dem Gemälde
der Serenade im Redoutensaal der Hofburg wird sogar der
kleine Mozart in der rechten unteren Ecke vermutet.
In der Mitte der östlichen Wand, zwischen den Gemälden der
Trauung in der Kirche und der Serenade im Redoutensaal,
befindet sich ein großes Porträt der Maria Theresia. Es
zeigt sie stehend, als „Erste Dame Europas“ in einem
kostbaren Kleid aus Brabanter Klöppelspitze neben einem
Tisch auf dem sich vier Kronen auf einem roten Samtkissen
mit goldenen Quasten befinden. Ihre rechte Hand ruht auf
einem Zepter, mit ihrer linken Hand deutet sie auf die
Kronen ihrer Würde: die Reichskrone, die böhmische Wenzelskrone, die ungarische Stephanskrone sowie den
österreichischen Erzherzogshut.
Vieux-Laque-Zimmer: Das ehemalige Arbeitszimmer von Kaiser Franz I. nennt
sich das Vieux-Laque-Zimmer. Nach seinem Tod 1765 ließ seine
Witwe Maria Theresia sein Zimmer als Gedächtnisraum
umgestalten.
Das Zimmer ist vom Boden bis zur Decke mit Nussholz
vertafelt. Zwischen dem Nussholz sind schwarze Lacktafeln
aus Peking eingesetzt, die mit vergoldeten Rokoko-Rahmen
versehen sind. Weiters befinden sich drei Porträts, die in
Auftrag gegeben wurden. In der Mitte hängt das Gemälde von
Franz I., welches vier Jahre nach seinem Tod im Jahre 1769
von Pompeo Batoni vollendete wurde. Auf der rechten
Seite befindet sich das Gemälde von Kaiser Joseph II. und
seinem jüngeren Bruder Großherzog Leopold von der Toskana,
dem späteren Kaiser Leopold II. Dieses Gemälde wurde
ebenfalls von Batoni im Jahre 1769 ausgeführt.
Die Lacktafeln waren ursprünglich Teil eines chinesischen
Paravent, der in Einzelteile als Wanddekoration zersägt
wurde. Durch die Zersägung entstanden Risse, die mit der
Zeit schlimmer wurden. Die Einzelteile wurden den
ästhetischen Anspruch des Zimmers angepasst, nicht nach der
ursprünglichen, chinesischen Anordnung. Feuchtigkeit und
Temperaturschwankungen griffen die Lacksubstanz im Laufe der
Zeit weiter an, Ultraviolettlicht bleichte die
Goldoberflächen aus. Die Risse und die Oberfläche wurden
zwar mehrmals ausgebessert, aber eine grundlegende Sanierung
fing 2002 an und dauerte drei Jahre. Die letzte Sanierung
davor war im Jahre 1872, also das Schloss für die
Weltausstellung herausgeputzt wurde. Für die Sanierung
wurden die 138 größeren und 84 kleinen Tafeln der Wände,
Türfüllungen und Supraporten nacheinander abmontiert,
restauriert und wieder eingefügt. Ältere, fehlerhafte
Reparaturen wurden entfernt und fachgerecht ausgebessert um
die Tafeln wieder dem ursprünglichen Erscheinungsbild
zurückzuführen. Um die Tafeln in Zukunft besser zu
schützen wird das Zimmer kontinuierlich vom Sonnenlicht
abgeschirmt und ist nur mit gedämpften, elektrischem Licht
beleuchtet.
Der ursprüngliche Wandschirm zeigte reale sowie
fantasievolle Szenen aud der chinesischen Landschaft.
Erkennbar sind Motive mit Seen, Felsen, Pavillons und Berge
auf denen Heilige und Genien ruhen, sowie Paläste, Jagd- und
Alltagsszenen der chinesischen Adelsschicht mit ihrer
Dienerschaft. Glück und Reichtum oder Vergänglichkeit und
Unsterblichkeit werden durch Tier-, Früchte- und
Blumenmotive symbolisiert.
Schlosspark: Das Schloss und sein
Park bilden ein untrennbares Ensemble. Zwar ist die Anlage
bereits in Fischer von Erlachs Entwurf skizziert, doch geht
die gartenarchitektonische Gestaltung auf Jean Trehet, einen
Schüler Le Nôtres, zurück, der 1695 mit den Planungen begann
und bis 1699 ständig in Schönbrunn beschäftigt war.
Späteres, wenigstens zeitweiliges, Wirken ebenda ist
anzunehmen. Auf Trehet geht die Breite des Parterres zurück
(das sich damals aber vermutlich nur in halber jetziger
Länge erstreckte), und er ließ die seitlich davon liegenden
Boskette anlegen. Zu Trehets Anlage gibt es zwar Notizen,
doch leider keine Abbildungen.
Nachdem Maria Theresia 1742 das Schloss zur Sommerresidenz
erkoren hatte, wurde das Parterre um 1750 auf die jetzige
Größe erweitert. Um die Umgestaltung der Anlage kümmerte
sich insbesondere Kaiser Franz I. Stephan, der 1752 den
Tiergarten und 1753, auf dafür zugekauftem Grund, der
westlich an das bisherige Areal anschloss, den
Holländisch-Botanischen Garten einrichten ließ. Er
beauftragte damit den Holländer Adrian van Steckhoven und
seinen Gehilfen Richard van der Schot. Zwar wurde 1755 das
jetzige Orangeriegebäude fertig gestellt, doch Pläne für die
Gestaltung des Hügels gediehen zu Lebzeiten des Kaisers nur
so weit, dass eine das Parkett fortführende Schneise in den
Wald geschlagen wurde.
Erst sieben Jahre nach dem Tode ihres Gemahls gab Maria
Theresia eine gründliche Umgestaltung des Hügels und des
Parks in Auftrag, und zwar an Hetzendorf von Hohenberg, den
ihr Berater Kaunitz bereits 1765 bei Hof eingeführt hatte.
Hohenbergs erstes Projekt (1771/72) sah ein großes Bassin
auf der Anhöhe vor, das eine Anzahl von Springbrunnen
speisen sollte, beispielsweise neben dem Neptunbrunnen vier
weitere im Großen Parterre. Die Bauarbeiten wurden 1773
begonnen. Ein in der Mittelachse des Parterres seit etwa
1700 bestehendes sternförmiges Becken wurde in das westliche
Boskett versetzt, wo es bis heute als Sternbassin oder
Westlicher Najadenbrunnen besteht.
Erst 1776/77 stellte sich endgültig heraus, dass der
Wasserbedarf der Brunnen von Hohenbergs erstem Entwurf nicht
gedeckt werden konnte, weshalb zwölf bereits gegrabene
Brunnenbecken wieder zugeschüttet wurden, die vier im Großen
Parterre, die anderen am Hang. Hohenberg vollendete
stattdessen den Obeliskbrunnen (1777) und die Ruine (1778)
und konzentrierte sich danach auf die Gestaltung des
Neptunbrunnens. Dieser konnte 1780, noch zu Lebzeiten Maria
Theresias, in Betrieb genommen werden.
Der Park wurde um 1779 von Kaiser Joseph II. zum Unmut des
Hofadels der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und stellt
seither ein wichtiges Erholungsgebiet für die Wiener
Bevölkerung dar. Er wird seit dem Ende der Monarchie von den
Bundesgärten Wien Innsbruck verwaltet, derzeit unter der
Leitung von Brigitte Mang.
Großes
Parterre: Zentrum des Parks bildet
das Große Parterre, das sich seit etwa 1780 an der
Hauptachse der Anlage bis zum
Gloriette-Hügel erstreckt (es
hatte ~1750 bloß die halbe Größe, und etliche spätere Ideen
konnten nicht umgesetzt werden. Insbesondere ein Entwurf von
~1770, der vier große Springbrunnen vorsah, war mangels
Wassers nicht realisierbar.)
Die 32 Skulpturen um Schloss Schönbrunn, die am Rand des "großen Parterre"
aufgestellt wurden, entstanden, wie auch die übrigen Figuren
im Park, großteils im Atelier von Johann Christian Wilhelm Beyer und nach seinem Konzept; sie stellen Gestalten aus der
griechisch-römischen Mythologie oder deren Geschichte dar.
Siehe dazu Skulpturen um Schloss Schönbrunn.
Neptunbrunnen: Am Fuß des Hanges steht der beeindruckende Neptunbrunnen,
der mit überlebensgroßen Figuren das Parterre optisch
abschließt und gleichzeitig den Übergang zum Hügel bildet.
Nach vierjähriger Bauzeit konnte er noch kurz vor dem Tode
Maria Theresias vollendet werden.
Die dargestellte Meerfahrt des Neptun steht als Gleichnis
für den Fürsten, der sein Land über die Fährnisse des
Schicksals hinwegzulenken versteht.
Römische Ruine: Die von Hohenberg entworfene und
1778 errichtete künstliche Römische Ruine orientiert sich an
Piranesis Darstellungen der Ruine des römischen
Vespasian-und-Titustempels. Sie hieß zunächst Ruine von
Karthago. Bei der Restaurierung, die 2003 abgeschlossen war,
wurde anhand eines zeitgenössischen Aquarells und auf den
Steinen verbliebener Farbreste die ursprüngliche Färbelung
wieder aufgebracht.
Die Anlage besteht aus einem mächtigen Rundbogen und
seitlichen Mauerflügeln, die ein rechteckiges Bassin
umfassen und dabei den Eindruck eines versinkenden antiken
Palastes erwecken. Im Bassin befindet sich auf einer
künstlichen Insel eine von Beyer geschaffene Figurengruppe
aus Sterzinger Marmor, welche die Flussgötter von Moldau und
Elbe darstellt.
Aus halber Höhe des Hanges im Hintergrund, exakt in der
Achse des Torbogens, überragt die Statue des die Mächte des
Bösen bekämpfenden Herkules das Ensemble. Geplant war, von
dort aus Wasserkaskaden, einer Sintflut gleich, auf Karthago
hinzuleiten, was jedoch nie umgesetzt wurde: Es mangelte an
Wasser und Geld. In der bestehenden grasbewachsenen Schneise
sind die dafür angelegten Terrassen jedoch noch erkennbar.
Künstliche Ruinen, die im Zuge der aufkommenden Romantik ab
Mitte des 18. Jahrhunderts sehr beliebt wurden,
symbolisieren ambivalent den Untergang einstiger Größe
ebenso wie den Bezug zur eigenen heroischen Vergangenheit
(indem sie deren vorgebliche Überreste verherrlichen). Dies
erklärt auch die Umdeutung des Gemäuers, das erst seit etwa
1800 Römische Ruine genannt wird und dadurch den Anspruch
der Habsburger ausdrückt, dieses Imperium fortzuführen.
Unweit davon ergänzt der kurz zuvor errichtete
Obeliskbrunnen das ikonographische Programm der
Gartengestaltung und vertieft denselben Anspruch.
Obeliskbrunnen: Der Obeliskbrunnen wurde ebenfalls von Hohenberg geplant
und, wie in der vergoldeten Sockelinschrift kundgetan, 1777 vollendet.
Ein Grottenberg, der sich aus dem Becken erhebt, wird von
Flussgottheiten bevölkert und von einem Obelisken bekrönt,
der auf vier goldenen Schildkröten ruht. Auf der Spitze ein
vergoldeter Adler: Symbol absoluter Stabilität, hier mit
ausdrücklichem Bezug auf die Pharaonen, und Ausdruck des
Fortdauerns des Hauses Habsburg. Die zur Verherrlichung der
Herrscher in den Obelisken geschnittenen Hieroglyphen waren
zu diesem Zeitpunkt allerdings noch längst nicht
entschlüsselt.
Schöner Brunnen: Wenig abseits liegt der Schöne Brunnen,
der dem Schloss und der Anlage den Namen gab. Ein vom
Hofgärtner Steckhoven errichtetes Brunnenhaus wurde 1771
durch einen Neubau von Hofarchitekt Isidore Canevale
ersetzt. Es hat die Form eines Pavillons mit quadratischem
Grundriss und ist auf der Vorder- und Rückseite durch einen
Rundbogen geöffnet. Vor der Rückwand befindet sich mittig,
auf einem Becken ruhend, eine allegorische Statue der
Quellnymphe Egeria. Sie stammt von Wilhelm Beyer und wurde
1780 aufgestellt. Ihr rechter Arm umfasst die Vase, aus der
einst das Quellwasser floss. Die Innenwände des Hauses sind
reliefartig mit Tropfstein- und Pflanzendekor überzogen, die
Außenseite trägt Tropfsteindekor.
Aus diesem Brunnen wurde bis zum Bau der
Hochquellwasserleitung auch Trinkwasser für den Hof gezapft.
Taubenhaus: Das Taubenhaus wurde bereits um 1750
errichtet. Es ist eine hohe runde Voliere aus Drahtgitter,
den oberen Abschluss bildet ein kupfernes kuppelartiges
Dach, das von einem Knauf bekrönt wird. Dem luftigen Rundbau
wurden vier gemauerte Nischen angefügt, um den Vögeln
Schlafplätze zu bieten.
Das Wegesystem, das um die Anlage herumführt, wurde um 1760
in ringförmigen und radialen Gängen angelegt, die im
Schönbrunner Jargon „Ringelspiel“ genannt werden. Das Haus
wurde durch die wachsenden Bäume im Lauf der Zeit verdeckt
und geriet „aus den Augen“. Die mit Anerkennung als UNESCO
Weltkulturerbe verbundenen Auflagen nötigten die Betreiber,
Bäume und Sträucher in der Nähe des Hauses so weit zu
stutzen, dass es wieder im Sinn der früheren
Gartengestaltung zur Geltung kommt.
Palmenhaus (eigener Artikel)
Sonnenuhrhaus: Eine weitere Attraktion ist das Wüstenhaus,
das 2004 im 1904 erbauten Sonnenuhrhaus präsentiert wurde.
Das Gebäude wurde, ebenfalls im Auftrag von Kaiser Franz
Joseph I. und nach Entwürfen von Alfons Custodis, errichtet,
um die „Neuholländer-Sammlung“ unterzubringen, die neben den
Pflanzen aus Australien, die der Sammlung den Namen gegeben
hatten, inzwischen um Exemplare aus Südafrika sowie Süd- und
Nordamerika angewachsen war. Auch wurde es als
Überwinterungshaus genutzt.
Nach der Generalsanierung wurde 2004 in diesem Objekt das
Wüstenhaus eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt von
Bundesgärten und Tiergartenverwaltung, Gegenstück zum 2002
geschaffenen Regenwaldhaus des benachbarten Tiergartens:
Neben den Sukkulenten werden Vögel, Reptilien und Kleintiere
aus Wüstengebieten vorgestellt.
Weitere Gärten:
Des weiteren erwähnenswert sind der
Irrgarten mit einem neuen Spielplatz und mit interessanten
Klang-Stationen, der Kronprinzengarten (beide
kostenpflichtig) und der (als reiner Schaugarten nicht
betretbare, seit 1917 bestehende) Japanische Garten.
Demgegenüber ist der am äußerst westlichen Rand liegende
Botanische Garten ein von der Bevölkerung gern genutzter
Park und Erholungsort.
Irrgarten: Der Irrgarten wurde im 18. Jahrhundert
angelegt und geriet zunehmend in Vergessenheit und verfiel.
Er wurde in den 1990er Jahren nach ursprünglichem Muster
wiederhergestellt.
Kronprinzengarten: Der an der Ostfassade des
Schlosses gelegene Garten wird seit 1875 als
Kronprinzengarten bezeichnet, da er direkt am ehemaligen
Appartement von Kronprinz Rudolf lagen. Bis 1918 war dies
der Privatgarten der kaiserlichen Familie.
Der von wildem Wein bewachsenen Laubengang wurde seit jeher
zum Lustwandeln genutzt. Das Treillagewerk des
hufeisenförmigen Laubenganges wurde bereits um 1770 durch
eine Eisenkonstruktion ersetzt. Die im Gang eingefügten
ursprünglichen fünf Treillagepavillons sind weiß-grün
bemalte, kunstvoll geschnitzte Holzkonstruktionen, bekrönt
durch eine bemalte Kuppel.
Der fünfte und mittlere Pavillon in der Laubengangmitte
wurde 1962 auf Grund von Bauarbeiten entfernt und 2002 von
Embacher Wien mit einem modernen Aussichtspavillon ersetzt.
Der neue Pavillon wurde aus gebürstetem Nirosta-Stahl mit
Lochmuster der ursprünglichen Konstruktion nachempfunden
erbaut. Dieses Gartensalettl wurde 2003 im Rahmen des alle
zwei Jahre verliehenen Adolf Loos Staatspreis Design mit dem
bronzenen Joseph Binder Award, dem Preis für Räumliche
Gestaltung, ausgezeichnet.
Japanischer Garten: Der Japanische Garten wurde
1913 angelegt und geriet nach dem Ersten Weltkrieg in Vergessenheit und verschwand.
Er wurde in den 1990er Jahren mit Hilfe von japanischen Experten wiederhergestellt.
Reiterdenkmal für Joseph II.: Das Reiterdenkmal für Joseph II. befindet sich im Schönbrunner Schlosspark,
beim botanischen Garten, westlich des Palmenhauses.
Weiterführende Links zu Schloss Schönbrunn:
Denkmal für Kaiser Franz I. Stephan
2 Ehrenhofbrunnen vor Schloss Schönbrunn
Engelbrunnen im Schlosspark Schönbrunn
Fischbassin im Schlosspark Schönbrunn
Gloriette
Japanischer Garten
Kandelaber
Kleine Gloriette
Maria Theresia Tor
Marionettentheater
Metternichgang
Nachbildung ((Mini-Schönbrunn-Variante)
Neptunbrunnen
Obeliskbrunnen
Orangeriegarten
Östlicher Najadenbrunnen (Rundbassin)
Palmenhaus
Quellenkammer Schöner Brunnen
Reiterdenkmal für Joseph II.
Römische Ruine
Schlosstheater
Schönbrunnerbad
Schöner Brunnen
Skulpturen um Schloss Schönbrunn
Taubenhaus
Wagenburg
Westlicher Najadenbrunnen (Sternbassin)
Wüstenhaus
Zierbrunnen im Palmenhaus-Parterre
Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: www.nikles.net, Ralf Roletschek unter der Lizenz GFDL 1.2 und gemeinfrei.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net