Die Lutherkirche ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Das neugotische, von 1896 bis 1898 als Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche errichtete Bauwerk ist eines der ältesten und größten evangelischen Kirchengebäude in Wien.
Lage und Architektur: Die Lutherkirche steht an
der Martinstraße 25 am Ganserlberg im Bezirksteil
Währing. Das
freistehende Kirchengebäude wird im Süden und Westen vom
L-förmigen Lutherhof umrahmt, der als Pfarrhof, Schule und
Wohnhaus dient.
Die neugotische, von den Architekten Theodor Bach und Ludwig
Schöne entworfene Kirche besitzt an der Ostseite einen
schlanken Kirchturm mit achteckigem Spitzhelm. Dessen
Verkleidung aus Kupferblech stammt aus 1932/1933. An den
Seiten befinden sich niedrige Treppentürme mit Kegeldächern.
Die drei Portale an der Ostseite weisen Wimperge auf. Sie
sind mit Büsten von Christus, Martin Luther und Philipp
Melanchthon geschmückt. Der Grundriss der Lutherkirche folgt
dem traditionellen Schema mit Langhaus, Querhaus und
westlichem Chor. Beiderseits des Chors befinden sich
niedrige Treppentürme, westlich davon schließt die Sakristei
an. Neben dem vorherrschenden neugotischen Stil finden sich
in der Lutherkirche vereinzelt auch neuromanische Elemente.
Im Inneren ist die Lutherkirche im neugotischen Stil
ausgemalt. Insgesamt gibt es 767 Sitzplätze. Auf die Emporen
führen große Treppen beiderseits der Vorhalle unter dem
Hauptturm. Am Altar steht eine monumentale Figur Predigender
Christus aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Die neugotischen
Kirchenbänke, die Beleuchtungskörper und die beschlagenen
Türen stammen ebenfalls noch aus der Bauzeit. Die
Glasmalereien an der Rosette im Chor wurden 1945 geschaffen.
Die Gestaltung der Maßwerk-Fenster im Langhaus erfolgte von
1951 bis 1953 durch den Glasmaler Franz Götzer, während die
Glasmalereien in der Sakristei, in den Treppentürmen und an
den unteren Fenstern im Langhaus von 1962 bis 1965 von Franz
Déed geschaffen wurden. Der Bildhauer Gustinus Ambrosi
entwarf 1963 den Schalldeckel der noch aus dem 19.
Jahrhundert stammenden Holzkanzel sowie das Taufbecken und
die Abendmahlbank. Das Kriegergedächtnisbild am
Kriegerdenkmal ist ein Werk von Karl Alexander Wilke aus dem
Jahr 1923. Die Orgel aus dem Jahr 1901 stammt von E. F.
Walcker & Cie. und wurde 1968/1969 umgebaut.
Geschichte: Der neugotische Lutherhof wurde noch
vor der Lutherkirche erbaut, nämlich 1894/1895. Er ist
ebenfalls ein Werk der Architekten Theodor und Ludwig
Schöne. Die Lutherkirche selbst wurde von 1896 bis 1898
errichtet. Sie trug ursprünglich den Namen
Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche, nach dem
fünfzigjährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph
I.. Nach dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen
Monarchie im Jahr 1918 wurde sie in Lutherkirche umbenannt.
Die Lutherkirche ist das viertälteste lutherische
Kirchengebäude Wiens, nach der
Lutherischen Stadtkirche, der
Gustav-Adolf-Kirche und der
Christuskirche am
Evangelischen
Friedhof Matzleinsdorf. Sie ist außerdem die erste
lutherische Kirche Wiens, die einen Kirchturm hatte, was für
evangelische Kirchengebäude bis zum Protestantenpatent von
1861 verboten war.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Lutherkirche schwer von
Fliegerbomben getroffen. Die große Kuppel der Kirche trug so
große Schäden davon, dass Einsturzgefahr bestand. Die Dächer
der Kirche wurden abgedeckt, sämtliche Fenster zerstört, die
Türen herausgerissen und schwächere Wände wurden umgelegt.
Erst im Jahr 1946 konnten provisorische
Sicherungsvorkehrungen zum Schutz des Gebäudes getroffen
werden. Bis zur 50-Jahr-Feier der Lutherkirche am 1. Advent
1948 konnte das Kirchengebäude innen wiederhergestellt und
ausgemalt werden. Die Arbeiten an den schwereren Schäden
sollten jedoch noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
Auf einer Gedenktafel im Inneren der Kirche ist zu lesen:
„Dieses Gotteshaus wurde am 12. März 1945 in Folge der
Kriegsereignisse durch Bombenwurf schwer beschädigt. Es
konnte mit Gottes Hilfe und freiwilligen Gaben der eigenen
Gemeinde und durch namhafte Spenden der Glaubensgenossen aus
dem In- und Ausland in den Jahren 1946-1955
wiederhergestellt werden. ‚Wo der Herr nicht baut, so
arbeiten umsonst, die daran bauen’, Psalm 127, 1. Gesetzt
anlässlich der Jahresversammlung des Gustav-Adolf-Vereines
in Österreich. Pfarrer Jakob Wolfer, Kirchenrat Prof. Dr.
Egon Hajek, Kirchenvater Baumeister Kohutek, Kurator
Kirchenrat Johann Wetjen, Altkurator Ing. Albin Hermann.
Wien, am 17. September 1955.“
Seit 1949 ist die Lutherkirche im Besitz der Evangelischen
Pfarrgemeinde A. B. Wien-Währing, die zur Superintendentur
Wien gehört und für die lutherischen Evangelischen des 17.
und 18. Wiener Gemeindebezirks zuständig ist. In den 1970er
Jahren war der spätere Superintendent Paul Weiland Vikar in
der Pfarrgemeinde. Von 2008 bis 2010 erfolgte eine
Außenrenovierung der Lutherkirche.
Weblink: www.lutherkirche.at
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