Die Paulinenwarte ist eine Aussichtswarte im Türkenschanzpark im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing.
Geschichte: Am 30. September 1888 eröffnete Kaiser
Franz Joseph I. den
Türkenschanzpark in der Gemeinde
Währing, die bis 1891 ein Vorort von Wien war. Die
Zeremonie fand vor dem zentral im Park auf einem Hügel
errichteten Aussichtsturm statt. Die Schaffung des Parks war
auf eine Initiative des Architekten Heinrich von Ferstel
zurückgegangen, der 1872 / 1873 in unmittelbarer
Nachbarschaft das
Cottageviertel begründet hatte.
Der Aussichtsturm ist ein Sichtziegelbau im Stil der Villen,
die damals vom Wiener Cottage-Verein errichtet wurden. Man
hatte von der Aussichtsplattform des Turms einen weiten
Blick auf Wien, der 100 Jahre später durch die angepflanzten
Bäume stark eingeschränkt war.
Der Turm hatte ursprünglich eine Doppelfunktion: Er war
nicht nur Aussichtspunkt mit prachtvoller Fernsicht, sondern
auch Wasserspeicher. Im unteren Teil des Turms befindet sich
bis heute ein Blechtank, der von einem in der Nähe gelegenen
Brunnen gespeist wurde. Das Wasser wurde vom Turm über ein
nicht mehr bekanntes Leitungssystem im Park verteilt.
Der
Türkenschanzpark ist als englischer Landschaftspark
gestaltet, mit Wiesen, Hecken, Teichen und Steingärten.
Viele exotische Pflanzen waren ursprünglich gepflanzt; einen
Großteil hatte Fürstin Pauline Metternich gespendet. Als
Zeichen des Dankes erhielt die Aussichtswarte den Namen
„Paulinenturm“.
Der Turm war für Besucher seit Jahrzehnten gesperrt und die
Holzbalustrade begann zu verfallen. Im Herbst 2009 begann
die Stadtverwaltung mit der Sanierung. Ab Mai 2010 hätte die
Paulinenwarte wieder begehbar sein sollen, die Renovierung
dauerte jedoch noch bis in den Sommer. Seit 7. August 2010
ist die Warte für das Publikum wieder zugänglich und soll
bei Schönwetter bis Ende Oktober 2010 samstags 12–18 und
sonntags 10–18 Uhr geöffnet sein. Für den Aufstieg werden 50
Cent verlangt; die Betreuung übernehmen die Naturfreunde
Währing und das Wiener Stadtgartenamt (Magistratsabteilung
42). Die Sanierung hat 673.000 Euro gekostet, die von der
Stadtverwaltung und aus dem Bezirksbudget aufgebracht
wurden.
Gedenktafel: Am Turm befindet sich eine schwer
lesbare Tafel, deren Text folgendermaßen lautet:
„Bei Eröffnung dieses Parkes am 30. September 1888 sprach
Seine Majestät Kaiser Franz Joseph I. die denkwürdigen
Worte: "Ich wünsche herzlichst, daß mit dem Blühen und
Gedeihen dieses jungen Gartens auch der erfreuliche
Aufschwung der Vororte welche sobald dies möglich sein wird,
auch keine physische Grenze von der alten Mutterstadt
scheiden soll, stets zunehmen werde." Diese kaiserliche
Verheißung erfüllte sich am 19. December 1890 durch die
Sanctionierung des Gesetzes über die Vereinigung der Vororte
mit Wien “
– Inschrift auf Gedenktafel am Turm
(Die Vereinigung trat am 1. Jänner 1892 in Kraft.).
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.
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