Das Gebiet der Pfarre Glanzing gehörte ursprünglich zum
18. Wiener Gemeindebezirk und zur
Pfarre Pötzleinsdorf. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden
hier die ersten größeren Siedlungen. Ab 1934 fanden in der
Hauskapelle der Kinderklinik Glanzing auch allgemein
zugängliche Gottesdienste statt. 1935 plante der
Pötzleinsdorfer Pfarrer Stratmann den Bau einer Filialkirche
in Glanzing, was jedoch durch den Kriegsausbruch vereitelt
wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente eine Garage des
Hauses Koschatgasse 112 als Notraum für Sonntagsmessen. 1946
konnte in einer kleinen Parkanlage der Gemeinde Wien in der
Glanzinggasse 58 eine 80 m2 große Holzkirche errichtet und
am 29.9.1946 vom Wiener Erzbischof Kardinal Innitzer
eingeweiht werden. Das von Rosa Simon gestaltete
Gobelin-Altarbild "Maria Verkündigung" gab der Kirche den
Namen.
Mit Dekret vom 1.1.1955 erhob Kardinal Innitzer die
bisherige Pötzleinsdorfer Expositur zur Pfarre Glanzing. Der
erste Pfarrer war P. Alois Geiger OSFS. Er leitete die neue
Pfarre bis zu seinem frühen Tod am 3.8.1965.
Im Mai 1966 wurde P. Karl Postruschnik SJ zum neuen Pfarrer
von Glanzing bestellt. Er sollte den Bau einer größeren
Kirche und eines Pfarrzentrums auf dem 1957 erworbenen
Grundstück Krottenbachstraße 120 in Angriff nehmen. Nach
einem Architektenwettbewerb erhielt der Innsbrucker
Architekt Josef Lackner am 26.11.1967 den Planungsauftrag
für die neue Kirche, das Pfarrzentrum und den Kindergarten.
Am 25.3.1969 war Baubeginn, am 11.4.1970 erfolgte die
Grundsteinlegung durch Erzbischofkoadjutor Dr. Franz Jachym,
und am 28.11.1970 wurde die Kirche vom Wiener Kardinal Dr.
Franz König geweiht.
Die alte Holzkirche wurde im Juni 1972 abgebrochen und samt
Einrichtung der Pfarre Aspern entgeltlos überlassen (siehe
auch "Kirche auf Reisen").
Nach der Pensionierung von P. Postruschnik übernahm am 2.
September 1979 Pfarrer Georg Béres die Pfarre Glanzing. Als
Kirchenmusiker setzte er neue Akzente im Pfarrleben. Ein
Kirchenchor entstand, es gab und gibt zahlreiche Konzert-
und Choraufführungen und jährlich eine Musikolympiade für
Kinder und Jugendliche. Seiner Initiative verdankt auch die
äußerst lebendige "Pfadfindergruppe 81 Glanzing" ihre
Gründung. Auch entstand unter seiner Führung ein großes Team
von Mitarbeitern in der Pfarre.
Ebenso fällt in seine Amtszeit die Entstehung der sehr
fruchtbaren Partnerschaft mit der orthodoxen Pfarre in
Aricesti, Rumänien, wo die Pfarrcaritas Glanzing ein
Sozialprojekt für die Ärmsten aufgebaut hat (siehe auch
"Rumänienhilfe").
Im Herbst 1998 ging Pfarrer Béres in Pension.
Die Pfarre Glanzing bekam damals keinen eigenen Pfarrer mehr
(nur ca. 2000 Katholiken, Priestermangel) und wird seither
von den Oblaten des hl. Franz von Sales in Kaasgraben
seelsorglich betreut. Pater Mag. Hans Ring OSFS, Moderator
von Glanzing und Pfarrer in Kaasgraben, konnte mit viel
Engagement und dem Einsatz zahlreicher Mitarbeiter aus der
Pfarrgemeinde die schwierige Aufgabe, zwei Pfarren zu
leiten, erfolgreich bewältigen. In seine Amtszeit fällt
2002/2003 die Generalsanierung des Pfarrzentrums.
Im September 2003 wurde P. Ring von Pfarrer P. Mag. Eugen
Szabo OSFS abgelöst. Seine Aufgabe ist es vor allem, an der
Umsetzung des neuen Seelsorgekonzeptes der Oblaten
"Pfarrpastoral neu" (PPN) in den Pfarren Krim, Kaasgraben
und Glanzing mitzuwirken. Dieses Konzept soll durch die
Schaffung pfarrübergreifender "Pastoralbereiche", für die
jeweils ein Seelsorger in allen drei Pfarren Koordinator
ist, auch in Zukunft trotz derzeit stetiger Abnahme der
aktiven OSFS-Seelsorger eine gute Pfarrseelsorge
sicherstellen.
Quelle: Text:
www.pfarre-glanzing.at, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei
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