Das Schönstattzentrum befindet sich auf der Sulzwiese am Kahlenberg im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling.
Die Schönstattbewegung ist eine internationale geistliche
Erneuerungsbewegung in der katholischen Kirche mit
apostolischer Ausrichtung. Ursprungsort wie geistlicher
Mittelpunkt ist Schönstatt, ein Ortsteil von Vallendar bei
Koblenz. Die föderal aufgebaute Bewegung wird koordiniert
durch das sogenannte Generalpräsidium, das seinen Sitz in
Schönstatt hat.
Das Ziel des Gründers Josef Kentenich war es, der Kirche und
dem Glauben der Christen ein neues, modernes Gesicht zu
geben. Schönstatt kann als Vision Kentenichs verstanden
werden, wie die Kirche in Zukunft aussehen könnte, wenn sie
nicht verstauben, sondern weiterhin Menschen zu Jesus führen
will.
Gründung: Der Gründer der internationalen
Schönstattbewegung Pater Josef Kentenich war seit Ende
Oktober 1912 Spiritual des Studienheims der Pallottiner,
einem Jungen-Internat in Schönstatt bei Vallendar, und als
solcher mit der Aufgabe der seelischen Begleitung und
Unterstützung der Jugendlichen betraut. In dieser Aufgabe
erkannte er, dass die Kirche seiner Zeit aus unzähligen
Formen, Regeln und Traditionen bestand, jedoch im Leben und
den Herzen der Menschen oft kaum mehr als eine lästige
Pflicht war.
Bereits in den Weihnachtsferien 1912/13 gründete er mit
interessierten Schülern einen Missionsverein, der sich zu
einer am 19. April 1914 gegründeten Marianischen
Kongregation weiterentwickelte, deren Schwerpunkte die
Eucharistie und die Mission waren. Zentrales Thema waren die
Erneuerung des katholischen Glaubens – weniger von der
theoretischen Seite, als viel mehr durch Beobachten des
Lebens.
Als Versammlungsraum richtete sich die Gruppe eine damals
leer stehende ehemalige Friedhofskapelle des früheren
Augustinerinnen-Klosters Schönstatt her. Diese jetzt genannte Gnadenkapelle wurde
im Laufe der Jahrzehnte als Urheiligtum zum geistigen Mittelpunkt der Bewegung.
Im Ansinnen, den christlichen Glauben wieder mit dem
alltäglichen Lebensvollzug in Einklang zu bringen, schlossen
er und die Mitglieder der Marianischen Kongregation am 18.
Oktober 1914 zum ersten Mal das Liebesbündnis, eine Bünsis
mit Maria nach dem Vorbild des biblischen Gottesbundes.
Dieser Vorgang wurde später als Gründungskurkunde bekannt.
Zu zentralen Themen für die sich immer weiter entwickelnde
Kongregation wurden
* Der psychologische Zugang zur eigenen individuellen
Persönlichkeit und die daraus erstehenden Ansatzpunkte für
einen persönlichen Glauben.
* Die Betonung der Gemeinschaft
* Das Ausrichten des Lebens an Idealen (sowohl persönlich
als auch für eine ganze Gruppe). Solche Ideale können
formulierte Ziele oder Eigenschaften sein, aber auch
Vorbilder. In diesem Zusammenhang nimmt Maria eine besondere
Stellung ein.
Ausbreitung: Durch den Ausbruch des Ersten
Weltkrieges wurden die jungen Männer des Internates als
Soldaten einberufen. So verbreiteten sie ihre Ideen auch
unter ihren Kameraden und fanden in religiös interessierten
Soldaten schnell Anhänger. Als Kommunikationsmittel diente
Zeitschrift „Mater ter admirabilis“ die Briefausschnitte von
Soldaten und Berichte über Ereignisse in Schönstatt zu lesen
waren. Nach Kriegsende wurde Pater Kentenich für die
Betreuung der inzwischen deutlich gewachsenen Gruppe
freigestellt.
Am 20. August 1919 gründete eine Gruppe von ehemaligen
Soldaten den Apostolischen Bund, ein Jahr später entstand
die Apostolische Liga.
Bald schon schlossen sich auch Frauen der Bewegung an und
bildeten den Frauenbund, erste Mitglieder wurden am 8.
Dezember 1920 Gräfin Gertraud von Bullion und ihre Cousine
Marie Christmann. In den 1920er Jahren erfuhr die junge
Bewegung eine große Verbreitung, insbesondere Lehrer,
Theologiestudenten und Priester fanden großen Anklang.
Durch das Anwachsen der Bewegung entstanden in den folgenden
Jahren viele Gemeinschaften: Aus dem Frauenbund entstanden
1926 die Schönstätter-Marienschwestern und 1938 die Frauen
von Schönstatt.
Binnen zweier Jahrzehnte war die Schönstattbewegung
vielerorts innerhalb der katholischen Kirche Deutschlands
präsent und breitete sich auch im Ausland weiter aus. 1933
wurden erstmals Marienschwestern nach Südafrika, Brasilien,
Argentinien und Chile ausgesandt, um die dort entstehenden
Schönstatt-Gruppen zu unterstützen.
Pater Josef Kentenich hielt in dieser Zeit zwischen den
beiden Weltkriegen viele Exerzitien, Vorträge und Tagungen
Am Schönstattzentrum führt der Stadtwanderweg 1 und der "rundumadum"-Wanderweg vorbei.
Weblink: www.schoenstattzentrum-wien.at
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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