Das Brigitta-Spital war ein Entbindungsheim in der Stromstraße 34 im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau. Heute dient das Gebäude einem Schülerheim.
Geschichte: Das 1914 vom privaten „Verein zur
Begründung und Errichtung eines Spitals im 20. Wiener
Gemeindebezirk“ auf einem Grundstück der Gemeinde Wien
errichtete Entbindungsheim mit ursprünglich 37 Betten wurde
wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten am 1. Juni 1924 von
der Gemeinde Wien übernommen und nach einem
Gemeinderatsbeschluss vom 11. November 1924 nach Plänen von
Josef Joachim Mayer großzügig ausgebaut. Die Bettenkapazität
wurde auf 123 erhöht und ein Ambulatorium sowie eine
Mutterberatungsstelle eingerichtet. Am 18. Oktober 1926
wurde das Brigitta-Spital als
geburtshilflich-gynäkologisches „Entbindungsheim der Stadt
Wien-Brigittenau“ wieder eröffnet.
Die Finanzierung der von Julius Tandler ins Leben gerufenen
neuen Sozialeinrichtungen in Wien erfolgte durch eine erst
zwei- und später vierprozentige Fürsorgeabgabe. Wie der
Finanzstadtrat Hugo Breitner erklärte, wurde das
Brigitta-Spital von den Mitteln der Fürsorgeabgabe erhalten,
die von den Stundenhotels Wiens eingehoben wurden.
Die 1930 hier geborene Gertraude Marianne Münzel wurde unter
dem Namen Traudl Stark ein Kinderstar des deutschen Films.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde
die Ehefrau von Konrad Lorenz, Margarethe Lorenz,
kommissarische Leiterin der Kinderabteilung. Während des
Zweiten Weltkriegs wurde das Brigitta-Spital von Bomben
stark beschädigt und anschließend von den sowjetischen
Besatzern für eigene Zwecke requiriert und als eines der
letzten beschlagnahmten Objekte erst 1955 geräumt.
Danach stand das Gebäude leer, bis es Flüchtlingen des
ungarischen Volksaufstands im Jahr 1956 als Flüchtlingslager
diente. Da nach der Räumung des ehemaligen Brigitta-Spitals
kein Bedarf an zusätzlichen Bettenkapazitäten für
geburtshilfliche Einrichtungen bestand, wurde das Bauwerk
nicht mehr seiner ursprünglichen Verwendung zugeführt. Im
März 1958 fasste der Wiener Gemeinderat den Beschluss, das
an den Winarskyhof –
einen Wiener Gemeindebau – angrenzende Gebäude entsprechend
einem Vorschlag des damaligen Stadtschulratspräsidenten
Leopold Zechner in ein Schülerheim für 175 Schüler und
Schülerinnen umzubauen. Das am 9. Oktober 1959 von
Bürgermeister Franz Jonas eröffnete Internat war das erste
in Österreich, in dem Buben und Mädchen sowie
körperbehinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam in einem
Gebäude betreut wurden.
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Bilder: GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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