Die ersten Märkte auf Floridsdorfer Gebiet wurden in der
"Haidschütt" in der Nähe des Donauarmes abgehalten.
Später wurde der Markt vor das Floridsdorfer
Gemeindegasthaus "am Spitz" verlegt. Mit der Genehmigung zur
Abhaltung eines "Viktualienmarktes" (Gemüsemarkt) im Jahr
1884 (am 9.2.) wurde die rechtliche Grundlage für den
Floridsdorfer Markt geschaffen. Obwohl keine Genehmigung für
den "Rinder- und Stechviehmarkt" (Fleischmarkt) einlangte,
eröffnete die Gemeinde Floridsdorf
auch diesen Markt. Der Markt blieb bis zur Fertigstellung
des neuen Floridsdorfer Rathauses (1903) an seinem Standort
direkt an der Straßengabelung der Reichsstrassen nach Böhmen
und Mähren "am Spitz". Danach wurde der Markt hinter das
Rathaus verlegt.
Im Zuge des ersten "Wiener Wohnbauprogrammes" entstand
1924-1926 auf den Gründen des ehemaligen Gaswerkes an der
Brünner Straße der Schlingerhof. Diese Wohnhausanlage
(Architekten Hans Glaser und Karl Scheffel, benannt nach
einem sozialistischen Gemeinderat der Gemeinde
Floridsdorf) wurde bereits unter
der Vorgabe geplant, einen Detailmarkt als Ersatz für den zu
klein gewordenen Markt hinter dem Amtshaus abhalten zu
können. Als Nebeneffekt der Planung lag der Schlingermarkt
als "Sperrfestung" an der Ausfahrt der Straßenbahnremise
Floridsdorf mit (damals) freiem Schussfeld Richtung
Stadtzentrum. Ab 1926 wurde der Floridsdorfer Markt an
seinem heutigen Standort abgehalten. Von dem angrenzenden
Gemeindebau erhielt der Floridsdorfer Markt seinen
umgangssprachlichen Namen "Schlingermarkt". Der Markt
besteht aus festgemauerten Verkaufskiosken sowie einer
Freifläche im Osten zur Abhaltung eines "Bauernmarktes".
Traurige Berühmtheit erhielt der Markt und der ihn umgebende
Gemeindebau im Jahr 1934, als im Zuge des bewaffneten
Aufstandes des sozialistischen "Republikanischen
Schutzbundes" auch der Schlingerhof von den Sozialisten als
Kampfstellung besetzt wurde. Unter hohen Verlusten musste
der Gemeindebau gestürmt und die Aufständischen von der
Exekutive entwaffnet werden. Die Kampfzone erstreckte sich
bis zur Kreuzung Brünner Straße/Hermann Bahrstrasse
(Einsatzschussweite der Maschinengewehre).
Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Markt
vorerst wieder zu einem Versorgungszentrum des Bezirkes,
welches selbst von Bewohnern entfernterer Bezirksteile wie
Jedlesee regelmäßig
aufgesucht wurde. Neue Wohnbauten entlang der Brünner Straße
Richtung Bezirkszentrum brachten zusätzliche Kunden, bis die
neu entstandenen Supermärkte (ca. ab den 70er Jahren) den
Markt an den Rand der Schließung brachten. Mit der Gründung
eines Vereines der "Marktstandler" konnten neue Impulse für
den Markt gesetzt werden. Regelmäßige Veranstaltungen wie
"Maibaumsetzen" oder "Marktfeste" bringen Aufmerksamkeit und
damit Kunden für den Markt.
Quelle: Text: www.schlingermarkt.at, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei.
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