Der Leopoldauer Friedhof ist ein Friedhof im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf.
Lage: Der Leopoldauer Friedhof lieg im Osten des Bezirks Floridsdorf an der Grenze zur Donaustadt in der Katastralgemeinde Leopoldau, Leopoldauer Platz 77. Er wurde südlich an die Pfarrkirche Leopoldau angrenzend angelegt und wird im Süden von der Oskar-Grissemann-Straße begrenzt. Im Westen und Osten grenzt der Friedhof direkt an Wohngebiete. Der Leopoldauer Friedhof umfasst eine Fläche von 4.949 Quadratmeter und beherbergt 964 Grabstellen. Der Leopoldauer Friedhof ist somit der flächenmäßig drittkleinste, städtische Friedhof Wiens.
Geschichte: Der Friedhof von
Leopoldau wurde in etwa
zu jenem Zeitpunkt errichtet, als das Gebiet 1489 zur Pfarre
erhoben wurde. Der Friedhof war um die Pfarrkirche angelegt
worden. 1806 bracht man die an der Gassenseite längs der
Kirche errichtete Friedhofsmauer ab und ließ Teile des
Friedhofes auf. 1872 überließ das Stift Klosterneuburg der
Gemeinde Leopoldau ein
Feld, das direkt an den Friedhof grenzte, zur Erweiterung
des Friedhofes. Die Gemeinde bezahlte zwei Gulden pro
Quadratklafter für das 1.340 Quadratklafter große
Grundstück. 1872 wurde die Erweiterungsfläche geweiht. Das
1881 abgetrennte Donaufeld erhielt 1881 einen eigenen
Friedhof, der jedoch 1922 in eine Gartenanlage umgewandelt
wurde.
1905 umfasste der Leopoldauer Friedhof eine Fläche von 5.186
Quadratmetern und über Erweiterungsreserven im Ausmaß von
1.970 Quadratmetern. Er diente zu dieser Zeit zur Bestattung
der Verstorbenen des ehemaligen Vorortes
Leopoldau und war nur
für katholische Verstorbene bestimmt. Nach der Eingemeindung
von Leopoldau in die
Stadt Wien 1904 genehmigte der Stadtrat 1906 und 1910 die
Erweiterung des Friedhofes und 1910 die Errichtung einer
Einfriedungsmauer. Die Neubelegung von verfallenen Gräbern
ermöglichte 1915 zusätzliche Belegung des Friedhofes. Die
Neubelegung wurde jedoch bereits 1923 wieder eingestellt.
1925 wurde der Friedhof für Beerdigungen jeder Art gesperrt.
Die Beilegung in bereits erworbene Gräber war 1931 nur noch
bis 1933 gestattet worden. Der Pfarrer der Leopoldau
erreichte jedoch 1934 die Wiedereröffnung des Leopoldauer
Friedhofes.
Während eines Luftangriffs am 12. März 1945 wurde der
Friedhof durch acht Bombentreffer schwer beschädigt und
zahlreiche Grabstätten zerstört. Eine provisorische
Leichenkammer wurde nach dem Luftangriff am Dachboden des
Pfarrhofes eingerichtet. Nachdem der Leopoldauer Friedhof
bereits in der Zwischenkriegszeit zeitweise für Bestattungen
gesperrt gewesen war, verbot 1952 ein Beschluss die Vergabe
neuer und heimgefallener Gräber und erlaubte nur noch die
Beilegung in bestehenden Gräbern. 1953 legte ein weiterer
Beschluss die Sperre des Friedhofes mit neun weiteren Wiener
Friedhöfen für das Jahr 1975 fest. Dennoch wurde 1957 die
Vergabe heimgefallener Gräber mit der Einschränkung
genehmigt, dass das Benützungsrecht für die Gräber mit Ende
1975 erlöschen würde. 1965 erhöhte der Wiener Gemeinderat
die Anzahl der Friedhöfe, die gesperrt werden sollten, von 9
auf 16 Stück an, jedoch verlängerte der Gemeinderat die
Sperrung der Friedhöfe 1975 um zehn Jahre. Nachdem sich die
Wiener Bevölkerung bei einer Volksbefragung 1980 gegen die
Schließung der Friedhöfe ausgesprochen hatte, hob der
Gemeinderat den Beschluss im September 1980 auf.
Da auf dem Friedhof keine Aufbahrungshalle existiert, wurden
die Verstorbenen bis 1945 in den Wohnhäusern aufgebahrt.
Nachdem dies 1945 verboten wurde, bahrte man die
Verstorbenen römisch-katholischen Glaubens in der Kirche
auf. Andere Personen wurden vor dem Friedhofskreuz
aufgebahrt. Seit 1982 werden auch Angehöriger anderer
christlicher Religionen in der Kirche aufgebahrt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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