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Die Bundeshauptstadt

22. Bezirk - Donauturm

Der Donauturm ist ein Aussichtsturm inmitten des Donauparks im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Er ist eines der Wahrzeichen Wiens sowie mit 252 Metern das höchste Bauwerk Österreichs. Er wurde vom 1. August 1962 bis 16. April 1964 errichtet.

Planung und Errichtung: Der Donauturm ist zur Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64) errichtet worden. Der Entwurf stammt vom Architekten Hannes Lintl, der Ingenieur Robert Krapfenbauer führte die statischen Nachweise. Am 12. Oktober 1962 erfolgte die offizielle Grundsteinlegung, als das Fundament fertig betoniert war, am 16. April 1964 eröffnete Bundespräsident Adolf Schärf den Turm feierlich - nach rund 20 Monaten Bauzeit unter der Leitung von Eberhard Födisch. Im Frühjahr 1964 war die Grundsteinlegungsurkunde in einer Kupferhülle im Fußboden im Eingangsbereich des Turmes eingebaut worden. Der Donauturm gehört prägend zum Wiener Stadtbild und bietet als Aussichtspunkt einen bis zu 80 Kilometer weiten Fernblick über die Stadt und deren Umgebung, bei guten Sichtverhältnissen bis Rax und Schneeberg in Richtung Süden, ebenso wie nach Bratislava in Richtung Osten. Er ist zu einer beliebten und international bekannten Touristenattraktion geworden.

Die Stadt Wien hatte den Bau des Turms bei der Donauturm Aussichtsturm- und Restaurantbetriebsgesellschaft m.b.H.in Auftrag gegeben, die ihn heute noch betreibt. Deren Gesellschafter sind zu 95 Prozent die öffentlichrechtliche ehemalige Zentralsparkasse der Gemeinde Wien, heute UniCredit Bank Austria (über Zwischengesellschaften) und zu 5 Prozent die ehemalige Brauerei Schwechat, heute Brau Union. Das Grundstück wurde von der Stadt Wien beigestellt und an die am 4. Mai 1962 gegründete Donauturm Liegenschafts- verwaltungsgesellschaft m.b.H. übertragen, die sich ebenfalls immer noch im indirekten Eigentum der Gesellschafter UniCredit Bank (zu 94,85 Prozent über die Ekazent, eine frühere direkte Tochter der Zentralsparkasse, die den Donauturm mitentwickelte) und der Brau Union (5,15 Prozent) befindet (siehe Infobox).

Beschreibung: Das 252 Meter hohe Turmbauwerk wurde in den 1950er/60er-Jahren errichtet nach der „inzwischen entstandenen so genannten Turmbauweise“ (Krapfenbauer, 1966, S. 28). Zum Zeitpunkt der Eröffnung war der Donauturm Europas höchster Stahlbetonturm und Österreichs erster Hochbau, der in gerüstfreier Gleitschalungstechnik nach System „Siemcrete IN“ der Siemens Bauunion gebaut wurde.

Das Gesamtgewicht von Turmschaft mit Turmkorb und Fundament mit Erdauflast beträgt rund 17.000 Tonnen. Der Stahlbetonturm besteht aus 3750 Kubikmeter Beton und 514 Tonnen Betonstahl. Für die Turmkopfkonstruktion sollten nach Grundsteinlegungsurkunde 100 Tonnen Profilstahl und 50 Tonnen Aluminium, für den Stahlrohrmast 50 Tonnen Stahl verbaut worden sein.

Statik: Statisch gesehen handelt es sich bei dem Turmbauwerk um einen im Baugrund nachgiebig eingespannten Kragträger, dessen maßgebende Belastungen das Eigengewicht in Achsrichtung und der Wind senkrecht zur Bauwerksachse sind. Während nach Krapfenbauer (1964) die Verkehrslasten keine bedeutende Rolle bei der statischen Berechnung spielten, mussten hingegen Erdbebenlasten und die aus den Temperaturunterschieden zwischen der sonnenbestrahlten und der im Schatten liegenden Turmhälfte entstehenden Materialspannungen berücksichtigt werden. Die statischen Berechnungen erfolgten – analog zu ähnlichen Türmen – wie bei einem Schornstein. Dies unter Beachtung der ÖNORMEN B 4000, B 4006 (§ 6) und B 4200, sowie unter Heranziehung der DIN 4114. Die Knicksicherheiten des Turmschafts liegen nach Krapfenbauer (1964) weit über dem von der ÖNORM geforderten Wert von 2,50. Das wurde unter anderem durch eine Aussteifung des Turmschafts mit drei horizontalen Plattformen erreicht, die als Hauptpodeste fungieren und mit verhältnismäßig leichten Stahlträgern, die gleichzeitig die Podestträger der Stiegenanlage darstellen.

Fundament: Das Fundament ist in acht Meter Tiefe gegründet. Die Fundamentsohle besteht aus einem Kreisring mit 31 Meter Außen-, einem Innendurchmesser von 10,2 Meter und einer Grundfläche von 755 Quadratmeter. Auf dieser gelochten Platte wurde die äußere Kegelstumpfschale mit einer Wanddicke von 70 und die innere Kreiszylinderschale mit einer Wandstärke von 55 Zentimeter aufbetoniert. Die Zylinderschale stellt die Verlängerung des Turmschafts mit gleichbleibendem Außendurchmesser von 12,0 Meter dar, der damit in den Fundamentkegel bis zur Fundamentsohle eingespannt ist. In der Höhe des Fußbodens, im Schnittkreis von Zylinder und Kegelstumpfschale, liegt zusätzlich ein horizontaler Druckring, der eine Randverstärkung der durchbrochenen Decke auf der Nullebene darstellt.

Von der Fundamentsohle wird auf den Untergrund (Schotter mit Sand von -6,0 bis -13,5 Meter Tiefe) eine Gesamtlast von rund 17.000 Tonnen übertragen, die sich aufteilt auf 4.700 Tonnen für das Fundament selbst, 5.600 Tonnen Erdauflast auf dem Fundament, 6.300 Tonnen vom Schaft und der Gondel, sowie 400 Tonnen vom Aufzugsschacht. Daneben wird über das Fundament auf den Untergrund ein Moment aus der Windlast von rund 36.800 tm übertragen.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net



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