Das Vienna International Centre (VIC), allgemein als
UNO-City bekannt, wurde von 1973 bis 1979 nach den Plänen
des österreichischen Architekten Johann Staber als Amtssitz
für die Vereinten Nationen im 22. Wiener Gemeindebezirk
Donaustadt errichtet, und liegt im Zentrum der später
entstandenen Donau-City. Das VIC hat bezüglich des
österreichischen Staatsgebietes exterritorialen Status.
Architektur: Dem Bau des VIC war ein Wettbewerb
vorausgegangen, den der argentinische Architekt César Pelli
1969 für sich entschied. Nach heftigen politischen
Auseinandersetzungen wurde allerdings bei einer
Ministerratssitzung im Jahr 1970 beschlossen, den
ursprünglich viertgereihten österreichischen Architekten
Johann Staber zu beauftragen.
Die Anlage ist auf einer Grundfläche von 17 Hektar errichtet
und besteht aus sechs Bürotürmen mit der markanten
Grundrissform eines Ypsilons, die in Paaren um ein
zentrales, rundes Konferenzgebäude angeordnet sind. Dem
Grundriss der Anlage liegt eine imaginäre Wabenstruktur
(Sechsecke) zugrunde, in denen die Gebäude so angeordnet
sind, dass sie sich so gering wie möglich gegenseitig
beschatten. Staber hatte ursprünglich auch über sechs Türme
hinausgehende Planungsvarianten erarbeitet, die das
Sechseckmuster fortgeführt hätten.
Die gesamte Geschoßfläche beträgt ca. 230.000 Quadratmeter,
wobei der höchste Turm ("A") 28 Geschoße und eine Höhe von
120 Metern aufweist.
1983-87 wurde der Komplex um ein ebenfalls von Johann Staber
geplantes Konferenzzentrum, das Austria Center Vienna (ACV),
erweitert. Das Austria Center, welches Platz für bis zu 9500
Konferenzteilnehmer bietet, wird zwar von den
UN-Einrichtungen teilweise mitbenutzt, da das VIC selbst
über keine so großen Konferenzräume verfügt, ist aber
organisatorisch vollkommen getrennt, und besitzt auch nicht
exterritorialen Status.
Mit dem öffentlichen Nahverkehrsnetz der Stadt Wien ist die
Anlage unter anderem durch die Station Kaisermühlen-Vienna
International Centre der Linie U1 verbunden. Über das
Autobahnnetz ist es über die Anschlussstelle Reichsbrücke
der Donauufer Autobahn A22 erreichbar.
Die UNO-City hat die Adresse Wagramer Straße 5, gehört
geographisch zum 22. Bezirk, hat aber eine eigene
Postleitzahl (1400 Wien).
Asbestsanierung: Ab 2004 wurde das VIC saniert,
um den beim Bau verwendeten Asbest zu entsorgen. Dabei wurden in der ersten Phase, 2004–2007, die Bürogebäude A, B, D und E,
sowie in der zweiten Phase, 2007–2010, die Gebäude F und G saniert.
Abschließend wurde 2009–2013 das Gebäude C (der zentrale Rundbau mit den Konferenzsälen) von Asbest bereinigt.
Voraussetzung hierfür war die Errichtung eines neuen VIC-Konferenzgebäudes (Gebäude M),
das 2009 nach Plänen des österreichischen Architekten Albert Wimmer fertiggestellt wurde.
Das im Inneren variabel unterteilbare neue Gebäude diente während der Sanierung als Ersatz
für den bestehenden Konferenztrakt und erweitert nunmehr dessen Kapazitäten.
Büro der Vereinten Nationen in Wien: Die Wiener
UNO-City ist mit dem United Nations Office at Vienna (UNOV)
neben New York (UNHQ), Genf (UNOG) und Nairobi (UNON) einer
von vier offiziellen Amtssitzen der Vereinten Nationen. Das
UNOV wurde am 1. Januar 1980 als dritter Standort des
UN-Sekretariats in Betrieb genommen, und wird derzeit (seit
2010) von dem Russen Yuri Fedotov geleitet.
Organisationen im VIC: Im VIC sind etwa 5000
Mitarbeiter beschäftigt, die unter anderem für folgende
Organisationen arbeiten:
IAEO – Internationale Atomenergie-Organisation
UNODC – Büro für Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung
UNIDO – Organisation für industrielle Entwicklung
CTBTO – Vorbereitungskommission für die Organisation des
Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen
OOSA – Büro für Weltraumfragen
UNCITRAL – Kommission der Vereinten Nationen für
internationales Handelsrecht
IKSD – Kommission für den Schutz der Donau
Für das UNHCR, dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten
Nationen, besteht neben Wien in Berlin ein deutsches Büro,
während sich der Hauptsitz in Genf befindet.
Das Internationale Zentrum Wien wird den Vereinten Nationen
zu einem symbolischen Pachtzins von sieben Eurocent (früher
1 Schilling) pro Jahr für 99 Jahre vermietet. Die
Betriebskosten werden von den Organisationen selbst
getragen.
Für Wien hat sich die UNO-City zu einem großen Wirtschaftsfaktor entwickelt.
Neben den dauernd hier lebenden Angestellten der Organisationen ist durch Sitzungen und Konferenzen ein beachtlicher Tourismuseffekt entstanden.
Während um 2005 annähernd 1000 kleinere und größere Konferenzen in der UNO-City abgehalten wurden, waren es 2010 etwa 2000.
Für 2015 wurden etwa 3000 Sitzungen prognostiziert. (Die Kongresse im Austria Center Vienna, siehe unten, sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Wien zählt weltweit zu den Städten mit den meisten internationalen Tagungen.)
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net