Niederösterreich - Mühlleiten
Mühlleiten ist ein Ortsteil von
Groß-Enzersdorf im Bezirk Gänserndorf in
Niederösterreich.
Mühlleiten hat mit Stand 1. Jänner 2023 319 Einwohner.
Südlich von Mühlleiten befindet sich der
Fadenbach.
Geschichte: Beim Ortsteil Mühlleiten handelt es sich erwiesenermassen um den ältesten besiedelten Raum in der Umgebung Wiens.
Die Funde von Brandgräbern südlich der Mühlleitner Straße weisen auf 3000 Jahre Geschichte hin.
Urkundlich wurde der Ort selbst allerdings erst 1265 im Rahmen eines Kaufvertrages für die Insel Kleinwerd als "zen mülliuten" (zu den Mühlleuten) erwähnt.
Das Dorf war hauptsächlich von Mühlleuten bewohnt, die ihre Schiffsmühlen an der
Donau betrieben.
Hier war die Zwischenstation der Flößer, die auf dem Enzersdorfer Arm das Getreide herbeibrachten und nach dem Mahlgang das Mehl bei Urfahr ans andere Ufer absetzten.
Die idyllisch gelegene Kapelle wurde 1710 gegründet, blieb aber der Pfarre Enzersdorf unterstellt. Im Jahre 1803 waren noch fünf Schiffsmühlen in Betrieb.
Der populärste Badegast im Kühworter Wasser dürfte wohl Kronprinz Rudolf gewesen sein.
Eine der ersten Betonstraßen im Bezirk wurde anlässlich eines Jagdbesuches des deutschen Luftwaffenmarschalls Hermann Göring zwischen
Groß-Enzersdorf und Mühlleiten errichtet.
Beim zweiten Luftangriff amerikanischer Verbände auf österreichisches Gebiet im Frühjahr 1944 fielen Phosphorkanister unweit dieser Straße in die vom Schnee aufgeweichte Erde.
Nach dem Krieg wurde eine Erdgasleitung von den Ölfeldern des Weinviertels an Mühlleiten vorbei nach
Schwechat gezogen und friedlichen Zwecken zugeführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bildstock: Der Bildstock befindet sich vor dem Friedhof, an der Mühlleitner Straße (L3013) in Mühlleiten.
Friedhofskapelle: Die Friedhofskapelle befindet sich am Friedhof in Mühlleiten.
Friedhofskreuz: Die hölzerne Friedhofskreuz befindet sich am Friedhof in Mühlleiten.
Friedhofskreuz: Das steinerne Friedhofskreuz befindet sich am Friedhof in Mühlleiten.
Hubertuskapelle: Die Hubertuskapelle befindet sich bei der Hubertusstraße in Mühlleiten. Die Inschrift lautet "ERRICHTET VON DER HUBERTUSRUNDE MÜHLLEITEN ANNO DOMINI 1983-1984" sowie "GEWIDMET DEN WEIDGERECHTEN JÄGERN DES MARCHFELDES UND DER DONAU-AUEN." Die Hubertusrunde in Mühlleiten wurde 1982 gegründet. Mit dem Ziel, in der Region Tradition und Brauchtum zu fördern sowie zum Teil schon vergessene Denkmäler (Kapellen, Kreuze, Gedenksteine, etc.) zu renovieren und sie so wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen.
Jubiläumseiche: Die Jubiläumseiche befindet sich Am Anger 15 in Mühlleiten. Die Inschrift lautet: "Kaiser Franz Joseph 1898 Jubiläums Eiche".
Kath. Filialkirche Mariahilf: Die Filialkirche Mariahilf befindet sich gegenüber Am Anger 15 in Mühlleiten und ist unter der Objekt-ID: 6785 (BDA: 10723) denkmalgeschützt. Die barocke Filialkirche Mariahilf am südlichen Dorfplatz von Mühlleiten, eine kleine Dorfkirche aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, hat eine schlichte Fassade, einen Gesimsgiebel mit hölzernem Dachreiter und Segmentbogenfenster. Der Innenraum hat ein schlichtes Platzlgewölbe und einen flachrunden Schluss. Der kleine barocke Altar, in den das ovale Chorfenster einbezogen ist, verfügt über ein Mariahilf-Gnadenbild aus der Bauzeit. Das Tabernakel wird von adorierenden Engeln flankiert. Zur weiteren Ausstattung zählt u.a eine Figur des hl. Florian aus dem 18. Jahrhundert.
Kriegerdenkmal: Das
Soldatendenkmal bzw. Gefallenendenkmal befindet sich am Friedhof in Mühlleiten. Es ist ein freistehendes dreiteiliges Monument.
Redl-Kreuz: Das Redl-Kreuz befindet sich am Weg von Mühlleiten zum Forsthaus Kühwörth in der Unteren
Lobau. Laurenz Redl war, 16-jährig, an dieser Stelle am 30.12.1898 bei der Holzabfuhr aus dem Auwald verstorben.
Skulptur "Horch": Skulptur "Horch" am Jägersteig in Mühlleiten. Die Schnitzerei aus dem Jahr 2022 stammt von Celina Bejska, der Text von Ursula Csapak.
Skulptur "Nebelfrau, Waldfee oder Mutter Natur": Nebelfrau, Waldfee oder Mutter Natur? Wer bist du nur? Gemeinschaftsarbeit im Jahr 2022 der Bewohner und Bewohnerinnen von Mühlleiten, Text stammt von Ursula Csapak.
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Quelle: Text: Text Geschichte: © Friedrich Heller, Groß-Enzersdorf; www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net