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Die Bundeshauptstadt

Lobau

Die Lobau ist ein nördlich der Donau und großteils innerhalb, teilweise aber auch östlich Wiens gelegener Teil des Auengebietes der Donau, das sich am linken Donauufer zwischen Wien und der Mündung der March (Grenze zur Slowakei) erstreckt. Die Lobau ist rund 22 Quadratkilometer groß und wird von der Magistratsabteilung 49 - Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien verwaltet und betreut.

Im 19. Jahrhundert war die Lobau Jagdrevier des kaiserlichen Hofes; Kronprinz Rudolf jagte häufig hier. Am 2. September 1903 unternahm Kaiser Franz Joseph I. mit König Eduard VII. von Großbritannien, der auf Staatsbesuch in Wien war, einen Jagdausflug in die Lobau. Die beiden Monarchen schossen je einen Zehnender. 1905 wurde die Lobau zum Schutzgebiet erklärt, 1918 schenkte Kaiser Karl I. die heutige Obere Lobau der Stadt Wien.

Unweit des Lobauhofs im Zentrum der Lobau findet sich ein Gedenkkreuz für den Wachebeamten Heinrich Deml, der am 11. April 1920 an dieser Stelle von einem unbekannten Täter durch zwei Schüsse in die Schläfe ermordet wurde. Es wird vermutet, dass Deml im Morgengrauen des Tages einen Viehdieb gestellt hatte.

Am 23. Mai 1927 versammelten sich vor dem Wiener Rathaus etwa 300 Mitglieder des Vereins „Kolonien in der Heimat“, um in die Lobau abzumaschieren, wo ihnen die Gemeinde Wien ein Kolonisationsgebiet zugewiesen hatte. Siehe auch Lobauer Kolonisten Denkmal.

In der Lobau befinden sich wichtige Rückzugsgebiete von vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Sie wurde daher 1977, nicht zuletzt auf Betreiben des Limnologen Heinz Löffler von der UNESCO anerkannt, ist seit 1978 Naturschutzgebiet, seit 1983 Ramsargebiet und seit 1996 Teil des Nationalparks Donau-Auen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Lobau als Naherholungsgebiet beliebt. Man konnte mit der (1922 eröffneten und 1970 eingestellten) Straßenbahnlinie 317 (Kagran–Groß-Enzersdorf) anreisen und hier ausgedehnte Wanderungen unternehmen und Badetage verbringen, ohne auf viele Menschen zu stoßen.

An Altarmen in der Lobau etablierte die Freikörperkultur, erlaubt oder nicht, in den 1920er-Jahren ihre bis heute bestehenden Treffpunkte.

Bei der zweiten Wiener Donauregulierung in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden neue Naherholungsgebiete: die Neue Donau und die Donauinsel. Sie gehören nicht zur Lobau, grenzen jedoch an diese an, so dass, vor allem im Südteil der Insel, die Nutzungen sehr ähnlich ausfallen wie in der benachbarten Lobau. Das hat nicht zuletzt mit den dort üblichen ungezwungenen und freizügigen FKK-Badesitten zu tun.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net



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