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Die Bundeshauptstadt

Nationalpark Donau-Auen

Der Nationalpark Donau-Auen ist ein 9.300 ha großer Nationalpark, der sich von Wien bis zur Mündung der March in Niederösterreich an der Staatsgrenze zur Slowakei erstreckt. Er ist eine der größten weitgehend intakten Aulandschaften Mitteleuropas entlang der Donau. Das Gebiet hat eine Länge von 38 Kilometern, misst an seiner breitesten Stelle kaum vier Kilometer und umfasst die Gemeinden Wien (Lobau), Groß-Enzersdorf, Orth an der Donau, Eckartsau, Engelhartstetten, Hainburg, Bad Deutsch-Altenburg, Petronell-Carnuntum, Regelsbrunn, Haslau-Maria Ellend, Fischamend und Schwechat. Nachdem 1983 Teile des heutigen Nationalparks als Untere Lobau und grenzübergreifend mit der Slowakei als Donau-March-Thaya-Auen Ramsargebiet wurden, ist der Nationalpark seit 1996 Schutzgebiet nach der IUCN-Kategorie II. Durch den Nationalpark führen der Weitwanderweg 07 und der Donauradweg.

Entstehung des Nationalparks: Bis in das 19. Jahrhundert war die Donau ein unregulierter Fluss. Ab dann begann der Mensch durch umfangreiche Regulierungen den Naturhaushalt dieser Flusslandschaft drastisch zu verändern. Viele Nebenarme wurden abgedämmt und sind seither nur mehr bei Hochwässern von der Donau durchströmt. Weitere massive Eingriffe folgten durch die jahrzehntelange forstwirtschaftliche Nutzung in weiten Teilen der Auwälder. In den 50er Jahren begann der Ausbau einer nahezu lückenlosen Kette von Laufwasserkraftwerken im österreichischen Teil der Donau (Österreichische Donaukraftwerke).

Im Jahr 1984 drohte mit dem geplanten Bau des Laufwasserkraftwerkes Hainburg die Zerstörung des neben der Wachau letzten frei fließenden Donauabschnitts mit seinen Auwäldern. Aufrufe von Natur- und Umweltschutzvereinigungen bewirkten landesweite Proteste. Als die Betreiber des Kraftwerksprojektes nicht einlenkten und mit der Rodung begannen, kam es zur Besetzung der Hainburger Au durch tausende Menschen aus allen Alters- und Berufsgruppen ("Hainburg-Bewegung"). Nach mehreren erfolglosen Räumversuchen durch Polizeieinheiten im Dezember 1984 wurde von der Bundesregierung eine Nachdenkpause verordnet, Anfang Januar 1985 verbot das Höchstgericht weitere Rodungen. Im März 1985 forderten 353.906 Personen in Form des sogenannten Konrad-Lorenz-Volksbegehrens das Verbot von Großkraftwerken wie Hainburg und die Errichtung eines Nationalparks im Gebiet von Hainburg. Am 1. Juli 1986 hob der Verwaltungsgerichtshof den Wasserrechtsbescheid auf.

Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen wurden angestellt und dabei überraschende Entdeckungen gemacht. So konnten in der Donau weit mehr Fischarten festgestellt werden als zum Zeitpunkt der Kraftwerksplanungen bekannt war.

Das wichtigste Ergebnis dieser Studien war, dass die Donauauen in und östlich von Wien nationalparkwürdig sind. Es wurde auch festgestellt, dass ein Kraftwerk mit einem Nationalpark nicht vereinbar ist. Am 27. Oktober 1996 wurde ein Staatsvertrag zwischen der Republik Österreich und den Bundesländern Wien und Niederösterreich unterzeichnet. Der Nationalpark Donau-Auen war damit offiziell eröffnet.

Flora und Fauna: Im Schutzgebiet befinden sich mehr als 700 Arten höherer Pflanzen, mehr als 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten sowie rund 60 Fischarten.

Der Strom: Durch die Hochwasserschutzbauten, die um 1900 errichtet wurden, wurde der Donaustrom von den Seitenarmen abgetrennt. Die Folge war eine höhere Strömungsgeschwindigkeit und zunehmende Eintiefung des Flussbettes im Hauptstrom, während in den nicht mehr durchströmten Nebenarmen Sand- und Lehmablagerungen nicht mehr abgebaut werden konnten.

Um dem entgegenzuwirken, wurden seit 2002 durch Durchbrechungen des Donauschutzdammes zunächst die Seitenarme wieder an den Hauptstrom angebunden, sodass sie zumindest bei höherem Wasserstand durchströmt werden. In einem 2006 abgeschlossenen Musterprojekt mit Unterstützung des LIFE+-Programmes der EU sowie der österreichischen Wasserstraßengesellschaft via donau wurde gegenüber von Hainburg auf 3 km Länge der gesamte Uferverbau entfernt, sodass der Strom nun wieder die Möglichkeit hat sich auszubreiten. In einem ähnlichen Projekt wird bis 2008 bei Witzelsdorf auf einem Kilometer Länge der Uferverbau abgetragen. Nach Durchführung der Pilotprojekte Hainburg und Witzelsdorf sollen letztlich 50 % des Donauufers zwischen Wien und der östlichen Staatsgrenze rückgebaut werden. Außer einer Belebung der Au verspricht man sich davon eine Milderung der Auswirkungen von Hochwasser und eine Stabilisierung der Sohle des Flussbettes im Interesse der Schifffahrt.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.



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