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Niederösterreich - Orth an der Donau

Orth an der Donau (bis 12. September 1959 nur Orth) ist eine Marktgemeinde mit 2165 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Gänserndorf im österreichischen Bundesland Niederösterreich.

Geografie: Orth an der Donau liegt im Marchfeld in Niederösterreich im Zentrum des Nationalparks Donau-Auen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 33,41 Quadratkilometer. 31,02 Prozent der Fläche sind bewaldet. Entwässert wird Orth an der Donau durch den Fadenbach und die Donau.

Gemeindegliederung: Es gibt nur die Katastralgemeinde Orth an der Donau.

Nachbargemeinden: Leopoldsdorf im Marchfeld, Haringsee, Mannsdorf, Andlersdorf, Eckartsau, Haslau-Maria Ellend (Bruck) und Scharndorf (Bruck)

Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus einer Schenkungsurkunde des Jahres 1021.

Als nach dem osmanischen Einfall 1529 weite Landstriche entvölkert waren, wurden Kroaten angesiedelt. Diese bildeten jahrhundertelang die Mehrheit der Bevölkerung. Die bei den Einfällen zerstörte Burg wurde ab 1550 von Graf Salm wieder aufgebaut. Das sogenannte Neuschloss errichtete Graf Auersperg im Jahr 1679.

Im Siedlerputsch von Oberau besetzten im Jahr 1926 Arbeitslose aus Wien die Au zwischen Orth und Mannsdorf an der Donau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Annakapelle: Die Annakapelle befindet sich an der Kreuzung Bahnstraße / Am Makt / Hauptstraße in Orth an der Donau. Man nannte die Kapelle auch "bei der Lucken". Ein noch früherer Name lautete Schweinhammerkapelle, nach dem Erbauer Simon Schweinhammer, der in Orth an der Donau ein vermögender Fleischhauer und 1660 auch Marktrichter (Bürgermeister) war. Heute ist die Kapelle ein Ort der Aufstellung eines Fronleichnamsaltares. In der Kapelle befinden sich zwei Statuen, jene die der Gottesmutter (Immaculata) und "Anna Selbdritt", Mutter Anna, welche auf ihren Armen Maria und das Jesuskind hält. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges musste die Kapelle vorübergehend in Dollfusskapelle umbenannt werden.
Antoniuskapelle: Die Antoniuskapelle befindet sich an der Kreuzung Kapellenweg und Wiener Straße in Orth an der Donau. Darin befindet sich die Statue des heiligen Antonius. Auf einer alten Ansicht aus dem Jahr 1910 befindet sich östlich der heutigen Antoniuskapelle an der Wiener Straße ein schlichtes Holzkreuz. Es stand lange dort, dort, wo sich der Altar der alten Orther Antoniuskirche befand. Später wurde das Kreuz an den Beginn der Andlersdorfer Straße versetzt. Die Antonikirche erstand in der Zeit der Reformation, als die Orther Pfarrkirche den Protestanten überlassen werden musste und sie wurde von den Brüdern Grafen Niklas und Wolfgang Salm für die Orther Katholiken erbaut. Das Fest des Hl. Antonius wurde immer als Orther Kirchtag gefeiert. In vielen Widmungen und Schenkungen gedachte man dieser Kirche, von welcher leider kein Bildnis vorhanden ist. Vor 200 Jahren wurde die Antonikirche abgebrochen, das Abbruchmaterial verkauft, der Erlös für die Orther und Breitstettener Schule verwendet. Auch die große Glocke und die Kehlheimer Platten gingen nach Breitstetten. Dann wurde eifrig gesammelt zur Errichtung wenigstens einer kleinen Antoniuskapelle. Ein Sammler aus dem Jahre 1819 war der Bauer Johann Waraschitz von Orth Nr. 52. (Textabschnitt Antoniuskapelle: www.erzdioezese-wien.at)
Aufbahrungshalle: Die Aufbahrungshalle wurde in Form einer Pyramide nach den Plänen des Architekten Richard Gach errichtet.
Bildstock Andlersdorfer Straße: Der Bildstock befindet sich auf einem Feld an der Andlersdorfer Straße in Orth an der Donau. Eine Ausnehmung ziert ein Bild mit der Bezeichnung "Andenken an Mariazell".
Fehmarn-Brunnen: Der Fehmarn-Brunnen befindet sich zwischen Pfarrkirche und dem Schloss in Orth an der Donau. Der Brunnen wurde 2021 zum 40-Jahr-Jubiläum "Partnerschaft mit der Stadt Fehmarn" ein Brunnen errichtet. Eine geschwungene Mauer soll die Welle des Meeres und der Donau andeuten. Die vorgelagerte Fläche aus Rauriser Granit stellt die Insel Fehmarn dar.
Friedhofskapelle: Die Friedhofskapelle befindet sich am Friedhof in Orth an der Donau. Darin befinden u.a. die Fotos der Kriegsgefallenen.
Mariensäule: Die Mariensäule befindet sich bei Am Markt 4 in Orth an der Donau und ist unter der Objekt-ID: 6413 (BDA: 10359) denkmalgeschützt. Die Steinsäule mit der Figur der Maria Immaculata wurde 1711 gestiftet.
Johannes-Nepomuk-Kapelle: Die Johannes-Nepomuk-Kapelle befindet sich beim Schloßplatz 1 und ist unter der Objekt-ID: 6790 (BDA: 10728) denkmalgeschützt. Die 1885 errichtete Wegkapelle mit Nepomukfigur aus dem frühen 18. Jahrhundert steht vor dem Neuen Schloss.
Kath. Pfarrkirche Hl. Michael: Die Pfarrkirche Hl. Michael befindet sich am Kirchenplatz 4 in Orth an der Donau und ist unter der Objekt-ID: 6410 (BDA: 10356) denkmalgeschützt. Ehemalige mittelalterliche Wehrkirche, Nach schweren Schäden durch den Ersten Österreichischen Türkenkrieg 1529 wurde die mittelalterliche Kirche neuerlich aufgebaut und 1689 unter Beibehaltung des spätgotischen Kernbaues barockisiert.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich neben der Pfarrkirche Hl. Michael in Orth an der Donau und ist ein Naturstein, gekrönt mit einem Adler und eingefriedet mit Ketten.
museumORTH: Heimatmuseum.
Nationalpark Donau-Auen: Seit 1996 dient das Schloss als Sitz und Besucherzentrum des Nationalpark Donau-Auen.
Pfarrhof: BDA: 10357, Objekt-ID: 6411, Kirchenplatz 4. Zweigeschoßiger Biedermeierbau östlich der Kirche, erbaut 1819.
Pranger: Der Pranger befindet sich vor dem Haus Kirchenplatz 4, am Anfang der Uferstraße, in Orth an der Donau und ist unter Objekt-ID: 6414 (BDA: 10360) denkmalgeschützt. Es ist ein hoher Pfeiler mit Kugelabschluss aus dem 16. Jahrhundert. Ursprünglich stand dieser Pranger am Marktplatz.
Schiffmühle Orth an der Donau: Von den ursprünglich bis zu 60 Schiffsmühlen, die entlang der Donau unterhalb der Stadt Wien in Betrieb waren, ist eine funktionsfähige Schiffsmühle erhalten. Nachdem die Mühle gesunken war, wurde sie im Jahr 2008 wieder gehoben und instand gesetzt. Die Schiffmühle (Fadenbachstraße 6, 2304 Orth an der Donau, 0664/3341422) ist ein Museum und kann bei Voranmeldung besichtigt werden und wird mit einer Tschaike angefahren.
Schloss Orth: Eine mächtige dreigeschossige, dreiflügelige Anlage mit vier dominierenden Ecktürmen. Der Westtrakt stammt aus dem 12. Jahrhundert. Nach schweren Schäden durch den Ersten Österreichischen Türkenkrieg 1529 wurde 1550 die Anlage unter Beibehaltung des Grundrisses und des vorhandenen Anlagetypus wiederaufgebaut.
Schloss Orth – Neues Schloss: BDA: 10358, Objekt-ID: 6412, Schloßplatz 1. Dreiflügelige Anlage, 1679/80 erbaut.
Schloss Orth – Altes Schloss: BDA: 10590, Objekt-ID: 6649, Schloßplatz 1. Im Kern mittelalterlicher Bau, 1550 wiederaufgebaut.
Schlosskapelle: Die alte Michaelskapelle im Westtrakt des Schlosses und die nachfolgende, vom Erdboden bis in den ersten Stock reichende Kapelle im Nordteil des Schlosses, sind heute längst verfallen. Mehr als zwei Jahrhunderte gab es kein Gotteshaus im Schloss. Als im Jahre 1962 das Österreichische Fischereimuseum in diesem, in noch kleinsten Anfängen, eröffnet werden konnte, da lag den Gründern dieses Museums schon der Wunsch nahe, in einem der schönsten Turmräume eine Schlosskapelle zu Ehren des Hl. Petrus, des Patrons der Fischer, zu errichten. Im Jahre 1967 war es dann soweit, dass unter dem festlichen Geläute der Orther Kirchenglocken in diesem Weiheraum die erste heilige Messe gelesen werden konnte. Seither sind die Abendmessen vor dem Festtage Peter und Paul und am Vorabend des Hl. Nikolaus, des Patrones der Fährleute, wahrlich immer ein Erlebnis für die Messbesucher. (Textabschnitt Schlosskapelle: www.erzdioezese-wien.at)
Schlosspark: Schlosspark mit einer Platane als Naturdenkmal.
Überfuhrglocke: Die alte Überfuhrglocke aus dem Jahr 1930 für den Fährbetrieb in Orth an der Donau befindet sich beim Landesteg Uferhaus (Humers Uferhaus).

Regelmäßige Veranstaltungen:
Markttag
Supermehrkampf
Pfadfinderheuriger
Pfadfinderspektakel / Faschingsumzug / Ball ohne Namen (jährlich abwechselnd)
Orther Kulturtage: seit 1981
Erntedankfest
Maibaumfest
Oktoberfest
Krampusschiessen
Bärlauchtage

Vereine:
Pfadfindergruppe Orth/Donau
Erster Orther Fischereiverein
Jugendblasmusikkapelle Orth
Fußballverein SC Orth an der Donau
Allgemeiner Turnverein Orth/D.
Allround Singers
Event-Bikers
Jagdgesellschaft Orth/D.
Orther Jugend
Bogensportverein Orth/D.
Dorferneuerungsverein
Tennisclub Orth/Donau
Theatergruppe Orth
Kegelsportklub KSK Orth an der Donau
Schützengilde Orth
Haus mit Leben
Johanniter-Unfall-Hilfe Orth/Donau

Wirtschaft und Infrastruktur: Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 93, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 52. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 912. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,6 Prozent.

Unternehmen: Shire Österreich: Einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor bilden die Labors und Produktionsstätten der Firma Shire Österreich. Das damalige Baxter Österreich hat im Jahr 1997 die Firma Immuno AG übernommen. Orth stellt neben Wien einen der größten Standorte in Europa dar. Die Immuno AG hatte sich 1982 in Orth bewusst wegen der Ruhe und Abgeschiedenheit angesiedelt. Die Fläche war Jahre zuvor von einem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Sägewerk genutzt worden.

Verkehr:
Donaufähre Orth–Haslau-Maria Ellend: Von Orth quert eine Fähre nach Haslau die Donau. Sie steht nur Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung und ist nur in der Sommersaison in Betrieb. Beliebt ist die Fähre für den Radweg am Hubertusdamm oder die Radroute ins nördliche Weinviertel.
Bus: Orth an der Donau war der südwestliche Endpunkt eines Nebenastes der Lokalbahn Siebenbrunn–Engelhartstetten, auf dem der Personenverkehr schon 1936 eingestellt wurde. Seither ist Orth/Donau nur mehr per Bus zu erreichen.
Straße: Durch Orth an der Donau verläuft die Donau Straße (B3).

Öffentliche Einrichtungen: In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.

Brandschutz: Freiwillige Feuerwehr Orth an der Donau.

Gemeindepartnerschaften: Seit 1981 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Fehmarn (Schule Petersdorf, Hafen Orth) auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn.

Persönlichkeiten:
Ehrenbürger der Gemeinde:
Otto Schwarz, Mitbegründer der Immuno AG

Personen mit Bezug zur Gemeinde:
Franz von Egger (1765–1851), Jurist und Hochschullehrer in Graz und Wien
Karl Schiske (1916–1969), Komponist, ist in Orth beerdigt.

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert um Sehenswürdigkeiten); Textabschnitt Antoniuskapelle und Schlosskapelle: www.erzdioezese-wien.at, Bilder: www.nikles.net



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