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Die Bundeshauptstadt

Person - Anton Ritter von Schwarzel

Anton Ritter von Schwarzel (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Krems im Erzherzogthum Oesterreich u. d. Enns im Jahre 1801, gest. zu Wien 21. Juli 1865). Kam als Knabe in das Erziehungshaus des Infanterie-Regiments Erzherzog Karl Nr. 3 und trat aus diesem im Jahre 1817 in das Regiment, in welchem er 1820 Fähnrich, 1823 Unter-, 1831 Oberlieutenant, 1835 Capitän wurde. Im Jahre 1845 zum Major befördert, wurde er im September 1848 Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand, im December d. J. Oberstlieutenant und Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph, im Jahre 1849 Oberst im Infanterie-Regimente Nr. 18, am 13. Jänner 1852 General-Major und am 24. April 1859 Feldmarschall-Lieutenant. Die ersten drei Decennien seines Dienstes gingen in der vorgenannten stufenweisen Rangerhöhung spurlos vorüber. Im September 1848 ist es S., der am 13. genannten Monats mit dem seiner Leitung anvertrauten Grenadier-Bataillon zu Wien am Hof und in den zunächst liegenden Plätzen die mit Ungestüm die Wiedereinsetzung des aufgelösten Sicherheits-Ausschusses fordernden aufgehetzten Pöbelmassen entwaffnete, auseinandertrieb und Ordnung und Ruhe wieder herstellte, während gleichzeitig im Gebäude des Kriegsministeriums ein Ministerrath abgehalten wurde. – Als Kaiser Ferdinand am 7. October 1848 nach Olmütz abreiste, vertheidigte S. mit wenigen, in Eile gesammelten Truppen die Donaubrücke bei Mautern, welche, um die Reise des Kaisers zu hindern, bereits stark besetzt und zum Abbrennen vorgerichtet war, den ganzen Tag und den folgenden, bis der flüchtende Monarch die Brücke passirt hatte. In der Dienstleistung als Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph machte S., damals Oberst bei Großfürst Constantin-Infanterie, die Belagerung und Einnahme von Venedig mit. Nach Beendigung des Feldzuges 1849 wurde S. der Auftrag, in den Provinzen Padua und Rovigo die öffentliche Sicherheit herzustellen und aufrecht zu erhalten. Als im April 1854 Herzog Maximilian in Bayern seine Tochter, Herzogin Elisabeth, die Braut Sr. Majestät des Kaisers, nach Wien geleitete, wurde Schwarzel, damals bereits General-Major, dem Herzoge zur Dienstleistung zugetheilt. Im folgenden Jahre stand er mit seiner Brigade bei der Observations-Armee in den Donaufürstenthümern; im italienischen Feldzuge des Jahres 1859 als Feldmarschall-Lieutenant mit seiner Division im 11. Armeecorps. Mit derselben kämpfte er am 24. Juni auf dem linken Flügel der Armee bei Giudizzolo mit und unter nahm hierauf persönlich mit einem Bataillon des 37. Infanterie-Regiments einen Sturmangriff auf Robecco zur Unterstützung des hartbedrängten General-Majors Anton Freiherrn Dobrzensky. Für sein an diesem Tage bewiesenes tapferes Verhalten wurde S. mit Armeebefehl vom 153. August 1859 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet und den Ordensstatuten gemäß am 12. November 1862 in den erbländischen Ritterstand erhoben. Kurz vor seiner Erkrankung – es hatte sich anfangs Jänner 1864 bei S. eine Geistesstörung bemerkbar gemacht – fungirte er als ad latus des commandirenden Generals in Siebenbürgen. Er wurde nun in Ruhestand versetzt, aber schon anderthalb Jahre später raffte ihn der Tod im Alter von 64 Jahren dahin.

Die Grabstelle befindet sich am St. Marxer Friedhof (Plan 40a).

Quelle: Text: Wikisource (erweitert um die Grabstelle), Bilder: www.nikles.net, ÖNB und Wiener Zeitung vom 25.7.1865, Seite 10.



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