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Die Bundeshauptstadt

Person - Emil Seybel

Emil Seybel, Industrieller, * 11.07.1816 in Berlin, † 03.07.1882 in Liesing. Verheirat mit Pauline von Seybel, geb. Semler* 13.03.1823 in Berlin, † 27.09.1899 in Berlin, Emil Seybel wird zu den Gründern der chemischen Industrie in Österreich gezählt.

Das Ehepaar Seybel hatte 5 Kinder:
Georg von Seybel, * 12.02.1848 in Liesing, † 05.05.1916 in Wien
Otto von Seybel, * 26.01.1845 in Liesing, † 12.03.1927 in Wien
Paul von Seybel, * 03.02.1846 in Liesing, † 28.09.1915 in Graz
Maria Soltmann, geb. von Seybel, * 22.05.1852 in Wien, † 18.10.1922 in Leipzig
Johanna Hofstättner von Hochsteden-Hohenhof, geb. von Seybel, Gattin des Hof- und Ministerialrates Dr. Viktor von Hofstättner-Hochsteden, † 23.01.1915

Ab dem Jahr 1838/39 führte Emil Seybel, der Stiefsohn Wagenmanns, die Firma Wagenmann, Seybel & Co, 1845 wurde er Teilhaber und 1865 Alleineigentümer. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Chemieproduzenten Österreich-Ungarns. Am 21. März 1872 erwarb Seybel zur Werkserweiterung die „Obere Haid-Mühle“, die zwischen Seybelgasse und Liesingbach lag („Mühle unterhalb der Servatius-Kapelle“), auch Haus- oder Polstermühle genannt.

Österreichisches Biographisches Lexikon: Seybel Emil, Industrieller. Geb. Berlin, Preußen (Dtld.), 11. 7. 1816; gest. Wien, 3. 7. 1882; evang. AB., Vater von Georg, Otto von Seybel und Paul von Seybel. Emil Seybel, der in Berlin und London vermutlich eine naturwissenschaftliche Ausbildung erhalten hatte, kam etwa 1840 nach Österreich, um in die 1828 von seinem Stiefvater Karl Wagenmann (1787–1867) in Liesing (Wien) gegründete chemische Fabrik einzutreten, in der damals hauptsächlich die von Wagenmann entwickelte Schnell-Essigfabrikation und Chlorkaliumerzeugung betrieben wurden. Seybel, der wegen einer schweren Erkrankung seines Stiefvaters sehr bald die Firmenleitung übernehmen mußte, entwickelte sich zu einem äußerst innovativen und weitblickenden Industriellen und gestaltete das in der Folge als Wagenmann, Seybel & Co. firmierende Unternehmen in kurzer Zeit zu einem führenden in der Chemiebranche aus. Bereits 1841 wurde die erste Bleikammer für Schwefelsäureerzeugung gebaut und die Fabrikation von Weinsteinsäure aus Weinstein und Weinhefe in Österreich eingeführt sowie die Erzeugung anderer Chemikalien in Angriff genommen. 1856 begann die Einführung von Schwefelkies zur Erzeugung von Schwefelsäure, wofür die firmeneigenen Bergwerke in der Steiermark und in Oberungarn den Rohstoff lieferten. So wurden 1857 in Cajla bei Bösing (Pezinok) und im selben Jahr in Kraubath (Steiermark) Fabriken zur Verhüttung der Erze vor Ort gegründet; 1858 wurde eine Niederlage in Wien-Wieden eröffnet. Seybel, der sich ab 1842 im Niederösterreichischen Gewerbe-Verein engagierte, war auch als Jurymitglied bei Gewerbeausstellungen international angesehen, gehörte zu den Gründern der Nö. Escompte-Gesellschaft, der Wiener Handelsakademie und der Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft und war durch 20 Jahre Kassier des Ing.- und Architekten-Vereines. Für seine Verdienste im In- und Ausland mehrfach ausgezeichnet, war er u. a. Ritter des Franz-Joseph-Ordens (1862) und Träger des Ritterkreuzes der Französischen Ehrenlegion. 1880 überließ Seybel das Unternehmen, dessen Alleineigentümer er 1865 geworden war, der Leitung seiner Söhne Otto, Paul und Georg.

Neue Freie Presse vom 5.7.1882, Seite 13: Dom tiefsten Schmerze gebeugt, geben die Gefertigten Nachricht von dem sie höchst betrübenden Ableben ihres innigstgeliebten Vaters, resp. Schwieger- und Großvaters, dem Herrn Emil Seybel, Fabriks- und Realitäten-Besitzers, Ritters des Franz-Josephs-Ordens, der französischen Ehrenlegion und des württembergschen Friedrichs-Ordens ec., welcher Montag den 3. Juli 1882, um 3/4 4 Uhr Früh nach längerem Leiden im 66. Lebensjahre sanft in den Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle des theuren Verblichenen wird Mittwoch den 5. d. M. um 3/4 2 Uhr Nachmittags vom Trauerhause: IV., Resselgasse Nr. 5, in die evangelische Kirche A. C. (I., Dorotheergasse, Nr. 18) überführt, daselbst feierlich eingesegnet und sodann auf dem Liesinger Friedhofe in der Familiengruft zur Ruhe beigesetzt. Wien, den 3. Juli 1882. Otto, Paul und Georg Seybel, als Söhne. Marie Soltmann, beb. Seybel, Johanna Hofstättner v. Hochsteden-Hohenhof, geb. Seybel, als Töchter. Dr. Otto Soltmann, Dr. Victor Hofstättner v. Hochsteden-Hohenhof Hof- und Ministerial-Sekretär, als Schwiegersöhne. Gertrude Seybel, geb. Audrene, Aline Seybel, geb. v. Schöller, als Schwiegertöchter, Anguste, Louise, Marie und Emil Seybel, Otto, Hans, Margarethe vnd Marie Soltmann, Hans, Walter und Fritz v. Hofstättner, als Enkel.

Neue Freie Presse vom 8.7.1882, Seite 13: Für die vielen Beweise liebevollster Theilnahme aus Anlass des plötzlichen Ablebens ihres unver­gesslichen Vaters, Herrn Emil Seybel, sagen ihren innigsten Dank die trauernden Kinder.

Weiters im Grab bestattet:
Karl Seybel, Bestattungsdatum: 22.12.1845
Otto Wagenmann, Bestattungsdatum: 04.02.1849
Johann Seybel, Bestattungsdatum: 02.05.1855
Pauline Seybel, Bestattungsdatum: 05.08.1855
Gustav Seybel, Bestattungsdatum: 31.08.1884
Paul Seybel, Bestattungsdatum: 16.06.1886
Unbekannt Seybel, Bestattungsdatum: 20.04.1889
Paul Seybel, Bestattungsdatum: 08.01.1890

Die Grabstelle (auf Friedhofsdauer) befindet sich am Friedhof Liesing (Gruppe: 3, Nummer: G7).

Quelle: Text: Österreichisches Biographisches Lexikon und www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Neue Freie Presse vom 5.7.1882, Seite 13, Neue Freie Presse vom 8.7.1882, Seite 13.



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