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Die Bundeshauptstadt

Person - Ferdinand Degen junior

Ferdinand Degen junior, * 01.08.1830 in Ottakring, † 23.10.1889 in Ottakring, Bestattungsdatum: 25.10.1889, Realitätenbesitzer, Gemeinderat von Ottakring (Bezirksteil), Ehrenmitglied des Verschönerungsvereins und Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Ottakring, Obmann-Stellvertreter des Feuerwehr-Bezirks-Verbandes Hernals, Ehrenbürger von Ottakring, Feuerwehrhauptmann von Ottakring (ab 02.1880 laut Wiener Feuerwehrzeitung), Mitglied und Ehrenmitglied mehrerer Veteranen- und humanitärer Vereine.

Leben: Ferdinand Degen war Realitätenbesitzer, Gemeinderat von Ottakring (Bezirksteil), Ehrenmitglied des Verschönerungsvereins und Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Ottakring. Ferdinand Degen wurde am 3. März 1884 zum Ehrenbürger von Ottakring ernannt. Das Ziel, eine Freiwillige Feuerwehr Ottakring zu gründen, stieß in der Gemeinde lange Zeit auf Schwierigkeiten und wurde erst realisiert, als Degen auf eigene Kosten zwölf Mann uniformierte. Die Gemeinde erteilte erst nachträglich die Genehmigung und zwar am 21. Mai 1869 (Unterbringung in einem von der Gemeinde errichteten Zubau neben der Schule 16., Ottakringer Straße 150 (Feuerwehrschule, heute Polizeiinspektion Wattgasse). Verheiratet war Degen mit Anna Degen, Hausbesitzerin, † 02.04.1907. Nach seinem Tod übernahm Karl Kantner die Funktion des Feuerwehrhauptmanns.

Ehrungen:
Degengasse: 1868 benannt nach der altansässigen Familie Degen. Ferdinand Degen war Gemeinderat und gründete die Ottakringer Feuerwehr.
Degenruhe: Das 1890 errichtete Ferdinand Degen-Denkmal, vulgo Degenruhe, befindet sich an der Haydlergasse 2, im Zwickel zwischen Savoyenstraße und Ecke Johann-Staud-Gasse (ursprünglich Degenplatz) im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring.
Ehrenbürgerschaft: Ferdinand Degen wurde am 3. März 1884 zum Ehrenbürger von Ottakring ernannt.

Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) vom 9.3.1884, Seite 3: Feuerwehrhauptmann Degen als Ehrenbürger. Der seit Bestehen der Ottakringer freiwilligen Feuerwehr, sowohl um das Feuerwehr- als auch um das Gemeindewesen wohlverdiente Feuerwehr­hauptmann und Gemeindeausschuß von Ottakring, Herr Ferdinand Degen, wurde in der gestern abgehaltenen Gemeindeausschuß-Sitzung zum Ehrenbürger von Ottakring ernannt. Herr Degen feierte gleichzeitig sein 25jähriges Jubiläum als Gemeindeausschuß.

Feuerwehr-Signale vom 1.4.1884, Seite 3: (Ernennung des Feuerwehrhauptmannes Herrn Degen, von Ottakring, zum Ehrenbürger.) In der Ottakringer Gemeinde-Ausschußsitzung vom 3. d. M. wurde der Fenerwehrhauptmann und Gemeindeausschuß von Ottakring, Herr Ferdinand Degen, zum Ehrenbürger daselbst ernannt. Herr Degen, welcher schon in seiner Jugend — seit dem Jahre 1846 — dem Feuerlöschwesen die größte Aufmerksamkeit schenkte, feiert gleichzeitig sein 25jähriges Jubiläum als Gemeindeausschuß. Dem verdienstvollen Feuerwehrhauptmann und Gemeindeausschuß, welcher sich durch seine Offenheit, großen Localkenntnisse und langjährige Ausdauer die vollste Sympathie seiner Mitbürger, sowie seiner Feuerwehrcollegen erworben hat, bringen wir ein dreifaches „Wacker" und wünschen, daß uns derselbe noch lange erhalten bleibe.

Neue Freie Presse vom 25.10.1889, Seite 13: Der Verein der freiwilligen Feuerwehr Ottakring erfüllt hiemit die traurige Pflicht Nachricht zu geben von dem Ableben ihres Hauptmannes, des Herrn Ferdinand Degen, Realitätenbesitzers, Ehrenbürgers und Gemeinderathes, Hauptmannes und Gründers der Freiwilligen Feuerwehr Ottakring; Ausschußmitgliedes des n.ö. Feuerwehr-Landes-Verbandes und Obmann-Stellvertreter des Feuerwehr-Bezirks-Verbandes Hernals, Mitgliedes und Ehrenmitgliedes mehrerer Veteranen- und humanitärer Vereine ec. ec., welcher Mittwoch den 23, October 1889 um 1/2 2 Uhr nachmittags nach längerem Leiden im 59. Lebensjahre selig in dem Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle des uns theurem Verblichenen wird Freitag den 25. d. M. präcise 1/4 5 Uhr Nachmittags vom Trauerhause: Ottakring, Hauptstraße Nr. 204 in die Pfarrkirche "zur Erhöhung des heiligen Kreuzes" übertragen, daselbst feierlichst eingesegnet und sodann auf dem Orts-Friedhofe in der Familiengruft zur ewigen Ruhe bestattet. Versammlung der Feuerwehren um 1/2 4 Uhr am Feuerwehr-Depot. Ottakring, am 23. October 1889. Die Freiwillige Feuerwehr Ottakring.

Feuerwehr-Signale vom 5.11.1889, Seite 2: Ferdinand Degen †. Einer unserer Besten, der auch um das Feuerlöschwesen hoch­verdiente Hauptmann des freiwilligen Löschcorps Ottakring, Ferdinand Degen, wurde uns durch den unerbittlichen Tod entrissen. Das Leichenbegängniß des dahingeschiedenen Wackeren gestaltete sich zu einer wahrhaft glänzenden Kundgebung dafür, daß in der Bevöl­kerung richtiges Verständniß für opferfreudiges Wirken im vollen Maße vorhanden ist. Die riesige Theilnahme an der Trauerfeier war nicht nur ehrend für unseren verblichenen hochgeschätzten Freund, sie ehrte auch alle am Platze Erschienenen, welche durch ihr Mitgefühl Zeugniß gaben, daß sie den Werth des uns zu früh Entrissenen zu würdigen wußten. Wir schätzen die Zahl der beim Leichenbegängnisse zugegen Gewesenen auf 8000 bis 10.000 Personen; 68 Feuerwehrcorps hatten Abordnungen entsendet und folgte der Aufmarsch so massenhaft, daß mehrere Abtheilungscommandanten ihr Einrücken der Ortsfeuerwehr gar nicht mehr melden konnten; sogar das ferne „Waldviertel" hatte einige Vertreter entsendet. Wir bemerkten ferner starke Deputationen der Veteranen­vereine: „Heß", „Kronprinz Rudolf" und „Fürst Schwarzen­berg", des I. nieder-österr. Feuerwehr-Unterstützungs­vereines (dessen Ehrenmitglied der Verstorbene durch viele Jahre war), der Wiener freiwilligen Rettungsgesellschaft, der k. k. Sicherheitswache u. s. w. Daß die Wiener städtische Feuerwehr zahlreich vertreten war, bedarf wohl nicht erst erwähnt zu werden. Im Trauerhause waren erschienen: Eine Deputation des Nieder-österr. Feuerwehr-Landesverbandes, mit dem Obmanne Dr. Wedl an der Spitze, des Hernalser Bezirksfeuerwehr-Verbandes, unter Führung des Obmannes Pfeiffer, die Landtags-Abgeordneten Dr. Weitlof und Bürgermeister Helbling, die voll­zählige Gemeindevertretung von Ottakring mit Bürgermeister Zagorsky, der k. k. Bezirkshauptmann Statthaltereirath Habicher, viele Vororte­vertretungen mit ihren Bürgermeistern, Domänendirector Klausel, in Vertretung des Obersthofmeisteramtes, Polizei-Bezirksleiter Müller, der Obmann der Wiener freiwilligen Feuerwehr im IX. Bezirke, Obrist, ec. ec. Um halb 5 Uhr Nachmittags wurde die Leiche im Flur des Trauerhauses, Ottakringer Hauptstraße Nr. 204, eingesegnet und hierauf nach dem Platze vor dem Feuerwehr-Depot in der Wattgasse getragen, woselbst die zweite Einsegnung stattfand. Von hier aus begab sich der schier endlose Zug durch die Straßen des Ortes, an deren Häusern vielfach Trauerfahnen angebracht waren, zur Ortskirche [Alt-Ottakringer Pfarrkirche zur Erhöhung des heiligen Kreuzes], woselbst Pfarrer Pokorny die dritte Einsegnung vornahm. Nun bewegte sich der Zug nach dem [Ottakringer] Friedhofe, wo die Leiche zur ewigen Ruhe gebettet wurde. An der Gruft trug der Gesangsclub der Freiwilligen Feuerwehr Ottakring den Trauerchor: „Ruhe sanft. Du müder Wand'rer" in ergreifender Weise vor, worauf Bürgermeister Zagorski im Namen der Gemeinde dem Dahingeschiedenen ein letztes „Lebewohl" sagte; schließlich sprach noch der Exerciermeister der Ortsfeuerwehr, Herr Kantner, welcher als Vertreter des Corps dem sehr beliebten und hochgeachteten Hauptmanne ein „Behüt' Dich Gott!" nachrief. Bemerken wollen wir noch, daß die Zahl der eingelangten, zumeist prächtigen Kränze eine enorm große war, insbesondere sollen hier vor allen erwähnt werden die Kranzspenden Ihrer Durchlaucht der Fürstin Montléart, welch' hohe Frau an dem Trauerfall überhaupt recht innigen dankensweickhen Antheil nahm, diejenigen der Freiw. Feuerwehr und der Gemeindevertretung von Ottakring, sowie des Herrn Moriz v. Kuffner. Die Musikcapelle der Ortsfeuerwehr, welche im Trauerzuge ein­gereiht war, entledigte sich ihrer Aufgabe in würdiger Weise. So wäre denn nun unser armer Freund der Erde zurückgegeben! Sein Wirken jedoch ist kein vergebenes gewesen, viele seiner Schöpfungen werden fortbestehen bleiben und sich kraftvoll weiter entwickeln. Ferdinand Degen ist aus unseren Reihen geschieden, das An­denken an diesen Ehrenmann wird aber stets und allgemein ein seiner vielfachen humanitären Thätigkeit entsprechendes bleiben. Ferdinand Degen - Gut Seelenheil!

Weiters im Grab bestattet:
Anna Degen (Ehefrau), Hausbesitzerin, † 02.04.1907, Bestattungsdatum: 04.04.1907, 16., Ottakringerstraße 196
Franz Degen, Bestattungsdatum: 16.04.1918
Edmund Edler von Stelingowsky, * 20.11.1855, † 1940, Bestattungsdatum: 21.05.1941
Angela Stelingowsky, * 25.06.1860, † 1942, Bestattungsdatum: 26.05.1943
Josef Wittmann, Realitätenbesitzer und Rittmeister a.D., * 09.03.1881, † 17.10.1960, Bestattungsdatum: 21.10.1960
Karl Seidl, Fabrikant, * 13.03.1917, † 26.03.1967, Bestattungsdatum: 31.03.1967
Ingeborg Seidl, Fabrikantengattin, * 30.09.1920, † 25.10.1976, Bestattungsdatum: 03.11.1976
Sophie Wittmann, geb. von Stelingowski, * 18.12.1896, † 02.10.1988, Bestattungsdatum: 11.10.1988

Die Grabstelle (auf Friedhofsdauer) befindet sich am Ottakringer Friedhof (Gruppe: OK, Reihe: 1, Nummer: 6).

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) vom 9.3.1884, Seite 3, Feuerwehr-Signale vom 1.4.1884, Seite 3, Neue Freie Presse vom 25.10.1889, Seite 13, Feuerwehr-Signale vom 5.11.1889, Seite 2.



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