Person - Friedrich Sobotka
Friedrich Sobotka, auch Fritz Sobotka, Architekt, * 12.06.1871 in Wien, † 04.12.1948 in
Wien-Liesing, Bestattungsdatum: 08.12.1948.
Werke:
Wohn- und Geschäftsbauten:
1895 Villa Poltz in Reichenthal, Böhmen / Hranicky, CZ:
Diese Villa besteht aus Souterrain, Parterre, einem ersten und zweiten
Stock. Im Souterrain sind die Portierswohnung, die Küchen-, Holz- und Kohlenkeller,
sowie die Caloriféreräume untergebracht. Das Parterre enthält den Empfangssalon,
der mit alten, sehr reich geschnitzten und vergoldeten Barockholzbrisserien
decoriert ist; von diesem gelangt man über eine große Terrasse mit
Bassin und Brunnengruppe in den Garten. Ferner enthält das Parterre einen
zweiten Salon, einen Damensalon und ein Speisezimmer; die ersteren sind im
Stile Louis XIV. und XVI., letzteres in deutscher Renaissance durchgeführt.
Endlich enthält das Parterre noch die Haupttreppe, die bloß zum ersten Stock
führt, das Vestibül und einige Nebenräume. Gegen die Straße liegt der einstöckige
Küchentract mit seinen Nebenräumen, Dienerzimmern etc.
Im ersten Stock befinden sich die Schlafräume, Badezimmer, einige Diener- und Putzzimmer.
Der zweite Stock, der sich bloß über die Villa erstreckt, enthält die Fremdenzimmer,
Garderoben und einige Nebenräume (Der Architekt 1895, Hauptteil, Seite 48).
1897 Wohnhaus für Katharina Meindl in Triebnitz (Triebnic), Mähren / Trebovice, CZ:
Das Parterre enthält ein Eingangs-Vestibule mit gestockter breiter Aufgangstreppe,
ein Einfahrtsvestibule und die Arbeits- und Comptoirräume.— Im Souterrain
sind die Hausbesorgerwohnung, Magazine, Waschküche, Holz und Kohlendepots untergebracht.
— Im I. Stock befindet sich eine Wohnung, bestehend aus 2 großen Zimmern,
2 Cabinetten, 1 Vorzimmer, von dem alle Räume zugänglich sind, Küche, Dienerzimmer,
Badezimmer und Aborte. — Im II. Stock befinden sich zwei Wohnungen, und zwar:
eine Wohnung bestehend aus Zimmer, Cabinet, Vorzimmer, Küche und Abort, die andere
Wohnung ebenfalls aus Zimmer, Cabinet, Vorzimmer, Küche und Abort.
Die Hauptstiege aus Stein führt vom Parterre respective Hochparterre bis zum
zweiten Stock, eine Dachbodenstiege vom zweiten Stockgange auf den Dachboden.
Die Gassenfacade, welche in Mörtel und deren Bildhauerarbeiten aus Cementguss
hergestellt sind, ist im Barockstil gehalten, im selben Stile sind auch die beiden
Vestibule und die schmiedeeisernen Abschlussgitter bei den Thoren. Bauzeit 1894.
(Der Architekt 1897, Hauptteil, Seite 12).
1906 Villa, Wien 13, Gloriettegasse 11 (Fassade; mit Stadtbaumeister Jaroslav Bublik)
1907 Wohn- und Geschäftshaus, Wien 12, Niederhofstraße 23 / Assmayergasse (mit Stadtbaumeister Jaroslav Bublik):
Dieses Haus befindet sich als erstes auf den neu parzellierten, dem Wiener Bürgerspitalfonde gehörigen Gründen,
welche durch die Anlage neuer Strassen und Gassen die Bezirke
Margarethen und
Meidling verbinden werden. Die Grundrisse sind
in Fig. 1 bis 6 dargestellt, während Fig. 7 den Lageplan zeigt
und Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie A—B gibt.
Das Haus besteht aus Keller bezw. Souterrain, Parterre
bezw. Hochparterre und 3 Stockwerken.
Die Grundrißausteilung ist in jedem Stockwerke eine
andere u. zw. überall mit grösseren und kleineren Wohnungen;
im Parterre an der stark abgekappten Ecke sind 2 große
Geschäftslokale mit Magazine, der übrige Teil des Erdgeschosses
ist als Hochparterre in Wohnungen eingeteilt.
Die Fassade ist wohl einfach im Style Louis XVI. aus dem
Atelier des Herrn Architekten Fritz Sobotka, IV., Plösslgasse
Nr. 11, aber dieselbe entspricht vollkommen einem soliden,
bürgerlichen, besseren Wohnhause und ist in allen Details geschmackvoll gehalten.
Die Grundrisse wurden von Herrn Stadtbaumeister Jaroslav
Bublik entworfen und der ganze Bau in allen Teilen darnach
und nach seinen Angaben ausgeführt.
(Der Bautechniker 1907, Hauptteil, Seite 301).
1908 Einfamilienhaus in Wien 13 (gemeinsam Stadtbaumeister Jaroslav Bublik)
Einer besonderen Pflege erfreut sich in unserer Zeit das
Einfamilienhaus. Die Mietskaserne hatte es lange Zeit förmlich
außer Kurs gesetzt, seit den Zeiten unserer Großväter. Nun
geworden, ein Haus zu besitzen, in welchem er sich und
seiner Familie eine bleibende Heimstätte gründen kann.
Eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft des Familienhauses
ist die Möglichkeit, es den jeweiligen Verhältnissen, Bedürfnissen
und dem Geschmacke des Besitzers anzupassen. Meist
werden in der jüngsten Gegenwart die malerisch gruppierten
Bauweisen bevorzugt, in unserem heutigen Falle gelangten
die Formen des französischen Barocks aus der Zeit Ludwig XIV.
zur Anwendung. (Der Bautechniker 1908, Hauptteil, Seite 408)
1908 Palais Bratmann (Erneuerung des Korrridors im 1. Stock), Wien 1, Metternichgasse 4
ohne Jahresangabe: Wohnhaus Fritz Sobotka, Wien 23, Rudolf-Waisenhorn-Gasse 15 (ehem. Mauergasse)
Öffentliche Bauten:
1929-1935 evang. Pfarrkirche A.B., Johanneskirche,
Wien-Liesing, Dr.-Andreas-Zailer-Gasse 3 (ursprüngl. Pläne von F. Sobotka; ausgeführt aber vom evang. Architekten Henry Lutz)
Wiener Zeitung vom 8.12.1948, Seite 5:
Sterbefälle. Am 6. Dezember starben in Wien, wie die Städtische Bestattung mitteilt, 74 Personen, darunter Friedrich Sobotka, Architekt i. P.. 78 Jahre.
Weiters im Grab bestattet:
Charlotte Sobotka, geb. Meindl (1. Ehefrau), * 1871, † 1907, Bestattungsdatum: 03.07.1907
Margarethe Sobotka, Bestattungsdatum: 01.07.1940
Karoline Sobotka, Bestattungsdatum: 08.05.1958
Maximilian Sobotka, Hochbautechniker, * 23.05.1909, Bestattungsdatum: 27.08.1990
Gerhard Sobotka, * 19.09.1944, Verstorben: 03.06.2020, Bestattungsdatum: 17.06.2020
Josefine Sobotka, * 17.02.1915, Verstorben: 31.05.2006, Bestattungsdatum: 14.06.2006
Die Grabstelle (auf Friedhofsdauer) befindet sich am
Friedhof Liesing (Gruppe: 16, Nummer: 32).
Quelle: Text, www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 8.12.1948, Seite 5,
Der Architekt 1895, Hauptteil, Seite 48,
Der Architekt 1897, Hauptteil, Seite 12,
Der Bautechniker 1907, Hauptteil, Seite 301,
Der Bautechniker 1908, Hauptteil, Seite 408,
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