Person - Friedrich Wilhelm Otto Ludwig Freiherr von Reden
Friedrich Wilhelm Otto Ludwig Freiherr von Reden (Pseudonym Friedrich Wiemund) (* 11. Februar 1802 auf Schloss Wendlinghausen (Lippe); † 12. Dezember 1857 in Wien) war ein deutscher Statistiker und Politiker.
Leben: Friedrich Wilhelm von Reden war ein Sohn des hannoverschen Oberstleutnants Klaus von Reden (1774–1840) und seiner Frau Philippine Auguste Amalie, geb. von Knigge. Er besuchte Schulen in Lemgo und Detmold und studierte Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften in Göttingen. In Göttingen wurde er Mitglied des Corps Lunaburgia. Dort promovierte er auch 1823 zum Dr. iur. Im Jahr 1824 trat Reden in den hannoverschen Staatsdienst ein. Dort stieg es bis 1831 zum Hilfsreferenten im Handelsministerium auf. Seit 1832 gehörte Reden der ersten Kammer der hannoverschen Ständeversammlung an. Ein Jahr später war er der stellvertretende Generalsekretär und Redakteur der öffentlichen Mitteilungen der Kammerverhandlungen.
Familie: Er heiratete in Stettin im Jahr 1841 Helene Loziczky de Baya (* 17. August 1815; † 23. Januar 1897). Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter:
Friedrich Johann (* 22. Juni 1842; † 14. März 1889), Herr auf Esbeck, Autor ? Freiin Karola Döry von Jobahaza (* 15. Mai 1842; † 21. September 1925)
Alexander Franz Friedrich Wilhelm Karl (* 15. August 1845; † 5. August 1909) ab 1894 österreichischer Freiherr k. k. Vizepräsident der Statthalterei für Tirol und Vorarlberg ? 1872 Emelie Wlassack (* 13. April 1854)
Helene Katharina Franziska Anna Klothilde (* 11. April 1849; † 1917) ? Feodor Tilgner († 8. November 1882) preußischer Eisenbahnverkehrskontrolleur
Politik: Im Parlament stellte Reden 1833 den Antrag, Verhandlungen über den Beitritt Hannovers zum Deutschen Zollverein aufzunehmen. Ein Jahr später war er einer der Mitbegründer des Gewerbevereins für das Königreich Hannover. Bis 1840 amtierte er als Generalsekretär dieser Organisation. Aus Protest gegen die Aufhebung der Verfassung im Jahr 1837 schied Reden aus dem Staatsdienst aus. In der Folgezeit war er als Autor tätig und unternahm Reisen durch Europa. Zwischen 1841 und 1843 war er Spezialdirektor, mithin leitender Angestellter, der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft. Im Jahr 1843 trat Reden als Referent für industrielle und Handelsangelegenheiten in das preußische Außenministerium ein. Er war einer der Organisatoren der Deutschen Gewerbeausstellung von 1844 in Berlin. Im Jahr 1846 war Reden Mitbegründer des Vereins für deutsche Statistik und war Redakteur des Vereinsblattes.
Nach dem Beginn der Revolution von 1848 wurde Reden in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Dort war er Mitglied der Fraktion Westendhall. Er war u. a. Mitglied im Volkswirtschaftlichen Ausschuss. Reden war auch Berichterstatter für die deutsche Gewerbegesetzgebung im Plenum des Parlaments. In dieser Zeit war er vorübergehend auch Mitglied der zweiten Kammer des hannoverschen Parlamentes. Nachdem sich Reden auch nach dem Beginn der Gegenrevolution in Preußen für die Annahme der Paulskirchenverfassung einsetzte, wurde er als Beamter zunächst auf Wartegeld gesetzt.
Seither war Reden als freier Autor tätig und lebte seit 1854 in Wien. Dort nahm er 1857 kurz vor seinem Tod auch am internationalen Kongress für Statistik teil.
Er gilt als ein Pionier der Statistik insgesamt und insbesondere der Finanzstatistik. Im Zentrum seiner Veröffentlichungen stand die Wirtschaftsstatistik und insbesondere die Eisenbahnstatistik.
Im Jahr 1856 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Reden gehörte – wie sein Großvater Adolph Freiherr Knigge – dem Bund der Freimaurer an.
Im Jahr 1955 wurde in
Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Redengasse nach ihm benannt.
Die Grabstelle befindet sich am
St. Marxer Friedhof (Plan 12a).
Quelle: Text:
Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und Wiener Zeitung vom 16.12.1857, Seite 11.