Person - Hubert von Peusquens
Hubert von Peusquens (geb. 21.05.1757 in Düsseldorf - gest. 25.05.1831 in Wien), ein nach Österreich immigirierter Feldmarschalleutnant, Staatsrätlicher Referent vom Kriegswesen,
Geheimer Rat, Ritter des ungarischen St. Stephans - Ordens.
Das Grab ist geziert vom Wappen des "Staatsrätlichen Referenten vom Kriegswesen".
Hubert Peusquens (PQ. 0302), Sohn von Maximilian Peusquens (PQ. 0204), trat am 26.09.1777 in das k. u. k. Infanterieregiment Jakob Freiherr von Brinken Nr.18 ein als
Gemeiner und verstarb am 25.05.1831 in Wien als Feldmarschall-Leutnant Hubert von
Peusquens. Aufgrund der Akten im Österreichischen Staatsarchiv Abteilung Kriegsarchiv ist
seine militärischeLaufbahn sehr genau bekannt.
Vom 26.09.1777 bis zum 04.07.1780 diente er als Gemeiner beim Brinken-Infanterieregiment
Nr.18. Dieses Regiment hatte 1777 bis 1790 seine Friedensgarnison in Jung-Bunzlau in
Böhmen und war 1778 / 1779 im Bayerischen Erbfolgekrieg bei der Hauptarmee in Böhmen
eingesetzt, ohne jedoch ins Feuer zu kommen.
Vom 05.07.1780 bis zum 31.08.1784 war er beim Savoyen-Dragonerregiment. Dem Dragonerregiment
Prinz Eugen von Savoyen Nr.13 war zwischen 1780 und 1784 die Friedensgarnison
in Szasz-Regen (Sächsisch Regen) in
Ungarn zugeteilt.
Am 01.09.1784 wurde er zum Corporal befördert, am 14.07.1787 zum Feldwebel und am 02.11.1788 zum Unterlieutnant.
Am 12.03.1789 wurde er transferiert zum Lacy-Infanterieregiment Nr.22. Das Infanterieregiment
Franz Moritz Graf von Lacy (->
Lacy-Grabmal im Schwarzenbergpark) Nr.22 hatte von 1782 bis 1792 seine Friedensgarnison in Znaim.
Beim Türkenkrieg von 1788 bis 1790 nahm das Regiment an der Belagerung und Einnahme
von Belgrad teil.
Schon im Jahre 1788 hatte Hubert Peusquens ein Gesuch an den Kaiser gerichtet, in welchem
er um Beförderung zum Ober-Offizier bat und sein Ansuchen damit motivierte, daß er sich im
Feldzug1788 in einer selbständigen Verwendung unter dem Kommando des Oberst Didtmann
besonders hervorgetan habe.
Feldmarschall Graf Lacy bestätigte dieses Verhalten und blieb auch für die weitere militärische Laufbahn des Hubert Peusquens dessen steter Protektor.
Von 1790 bis 1801 stand er in Dienstverwendung bei Feldmarschall Graf Lacy, welcher am 24.11.1801 in Wien verstarb.
Am 15.02. 1790 avancierte H. Peusquens zum Oberlieutenant. Am 01.12.1792 wurde er zum Hauptmann befördert, mit gleichzeitiger Versetzung zum Generalquartiermeisterstab.
Am 24.02. 1796 erfolgte die Beförderung zum Major, am 21.11.1800 zum Obristenlieutnant.
Infolge Armeebefehl vom 29.08.1805 erhielt er die Ernennung zum Oberst mit Einteilung beim Kriegsarchiv in Wien vom 01.09.1805.
Seit 25.02.1806 war er angestellt beim Hofkriegsrat (hofkriegsräthliches Militär Department).
Am 18.05.1809 wurde er zum Generalmajor ernannt und am 04.09.1813 erfolgte die Ernennung
zum Feldmarschallieutnant.
Im Jahre 1808 war Oberst Peusquens in der Kanzlei des Generalissimus Erzherzog Karl kommandiert.
1809-1814 war er dem damaligen Minister Feldmarschallieutnant Grafen Josef Colloredo zugeteilt.
1815-1828 wirkte er beim Staats- und Konferenzrath für inländische Geschäfte, 1828 wurde er staatsrätlicher Referent.
Im Jahre 1824 ist ihm der ungarische Stephansorden verliehen worden, und als Ritter dieses königlich-ungarischen Ordens hatte er im Sinne
der damaligen Statuten ein Anrecht auf Erhebung in den Freiherrenstand und sich „von Peusquens“ zu nennen.
1827 wurde er zu Ehren seines 50-jährigen Dienstjubiläums vom Kaiser mit der Würde eines wirklichen geheimen Rates ausgezeichnet. In dem Ernennungsschreiben heißt es:
„Und da seine Kaiserlich-Königliche Apostolische Majestät jederzeit geneigt sind, ausgezeichnete
Staatsdiener mit besonderen Gnadenbezeugungen zu belohnen und aufzumuntern,
also haben Allerhöchst Dieselben auch dem Herren Hubert Joseph von Peusquens in
gnädigster Würdigung dieser seiner Verdienste mit Vergnügen ein neues offenkundiges
Merkmal der Allerhöchsten Zufriedenheit ertheilen wollen, und ernennen hiermit in Gnaden
Ihn Herrn Hubert Joseph von Peusquens, Ritter des Königlich ungarischen St. Stephans-
Ordens, General-Feldmarschall-Lieutenant, Referenten im wirklichen Dienste des Allerhöchsten
Staatsrathes zu Allerhöchst Ihrem wirklichen geheimen Rathe.
Signum Wien, den 25.September 1827
gezeichnet: Fürst von Metternich“
Hubert Joseph von Peusquens verstarb ledig am 25.05.1831 in Wien. Als Todesursache wurde „Lungenbrand“ angegeben.
Die Grabstelle befindet sich am
St. Marxer Friedhof (Plan 52).
Weiterführende Links:
www.archivinformationssystem.at
Hubert von Peusquens ist auch im Buch "Der Friedhof zu St. Marx in Wien" von Hans Pemmer auf Seite 22 angeführt.
Wiener Zeitung vom 15.6.1831, Seite 9:
Convocation [Einberufung].
F. M. L. v. Peusquen's Nachlaßansprecher.
Von dem k. k. Ni. Oest. Jud. del. mil. mixt. wird bekannt gemacht:
Es sey der k. k. wirkliche geheime Rath, F. M. L. und
staatsrätliche Referent Herr
Hubert v. Peusquens am 25. d. M.
hierorts mit Hinterlassung eines Testamentes und Codicills gestorben.
Es haben demnach alle jene, welche an diese Verlassenschaft
anS was immer für einem Rechtsgrunde Ansprüche oder Forderungen
zu machen gedenken, dieselben, bis den 26. November 1831
entweder persönlich, oder durch hinlänglich Bevollmächtigte hierorts
um so gewisser anzumelden und zu liquidiren; widrigens diese
Verlassenschaft ohne weiters abgehandelt, und damit was Rechtens ist,
vorgekehrt werden wird. Wien den 26. May 1831.
Quelle: Text: Peter Peusquens, Karlsruhe, Bilder: Peter Peusquens, Wiener Zeitung vom 15.6.1831, Seite 9 und www.nikles.net.