Person - Ignaz von Arnstein
Freiherr Ignaz von Arnstein, Rittmeister, k. k. Lieutenant in der Armee, * 1793, † 26.12.1852, zuletzt wohnhaft: 1., Kumpfgasse Nr. 827.
Aufsehen erregendes Duell: Ignaz von Arnstein duellierte sich 1844 aus nichtigem Grund mit Franz Xaver Graf Schönborn von Wiesentheid (* 1816, † 04.1844), dem ältesten
Sproß des in Bayern reichbegüterten Hauses, wobei sein Gegner nach einem Kopfschuss starb.
Wiener Zeitungvonm 10.6.1839, Seite 3:
Abschnitt nicht gesichert, ob es sich um die gleiche Person handelt:
7. Dem Ignaz Baron v. Arnstein, Privatier in Wien,
Stadt Nr. 1152, ein fünfjähriges Privilegium auf die
»Erfindung, mittelst eines durch innerlich angebrachtes
Mechanismus in Bewegung gesetzten Schwungrades die
Kraft bey Wasser- und anderen Werken zu vermehren.«
8. Dem Gottlieb Krauch, bürgerl. Drechslermeister m
Wien, Stadt Nr. 1134, ein zweyjähriges Privilegium
auf die »Entdeckung und Verbesserung, alle Arten von
Tabakpfeifenköpfen aus trockenem, anstatt, wie bisher
üblich war, aus nassem, eingeweichtem Meerschaum zu
verfertigen, wornach 1) diese Pfeifenköpfe nicht zerspringen,
weil der Meerschaum durch das Einweichen an seiner
Festigkeit verliere; 2) dieselben sich besonders schön
anrauchen, da der trockengearbeitete Meerschaum jede Art
von Einlassung besser einsauge, und 3) die auf solchen
Köpfen dargestellten Figuren, Wapen und Devisen ein
schärferes und kräftigeres Aussehen erhalten.«
Von diesen Privilegien-Inhabern haben sich Franz
Auhl, Andreas E. Gill, Joseph Graf v. Westphalen,
Ignaz Baron Arnstein und Gotllieb Krauch die Geheimhaltung
der eingelegten Privilegien-Beschreibung ausdrücklich ausbedungen.
Illustrirte Zeitung vom 18.5.1844, Seite 6:
Ein Duell, das im vorigen Monat in Preßburg stattfand,
hat nicht minder großes Aufsehen gemacht, als die
bekannte Göler- Haber'sche Duellangelegenheit, mit welcher
jenes auch äußerlich zusammenhängen soll. Der Zweikampf
entspann sich um einen äußerst geringfügigen Anlaß, und
zwar zwischen dem Reichsgrafen von Schönborn [Franz Xaver Graf Schönborn von Wiesentheid], dem ältesten
Agnaten dieses in Bayern reichbegüterten Hauses, und
dem Freiherrn von Arnstein, einem verabschiedeten östreichischen
Rittmeister. Nachdem bereits zwei Kugeln gewechselt
waren, wurde Ersterer durch die dritte Kugel seines
Gegners auf der Stelle getödtet. Vor dem Duell hatte
Jeder einen Brief aufgesetzt, worin er sich für den Fall,
daß er auf dem Platz bliebe, als Selbstmörder bezeichnete.
Mehr als zu irgend einer frühern Zeit haben die seit Kurzem
vorgekommenen Zweikämpfe in Deutschland einen peinlichen
Eindruck gemacht und allgemein den Wunsch hervorgerufen,
daß endlich doch auch die sogenannten höheren
Stände die Barbarei dieses Gebrauches möchten einsehen lernen.
Preßburger Zeitung vom 17.6.1844, Seite 3:
Verstorbene zu Preßburg, Monat April.
Sr. hochgeboren Hrn. Franz Xaver Graf Schönborn v. Wiesentheid, 29 Jahr alt, tod in das Stadtlazaret überbracht.
Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung) vom 8.1.1853, Seite 2:
Ueber den zu Ende des vorigen Jahres in Wien
plötzlich erfolgten Tod des Rittmeisters Baron Arnstein
liest man in der A. A. Z. folgendes: „Der Freiherr von Arnstein
war eine weit und breit bekannte Persönlichkeit; auf
seinen weiten Reisen hat ihn alle Welt gesehen, in Deutschland
wie in England, in Frankreich, Italien und in der Levante.
Er hatte sich in anderen Kreisen bewegt, als Moriz v. Haber,
hatte aber doch in seiner Art des Lebens und Denkens
eine gewisse Aehnlichkeit mit demselben, so wie in einigen
äußerlichen Bedingungen als Verwandter eines bekannten
Bankiers und als unternehmungslustiger Kopf. Arnstein
hat einen Grafen Schönborn im Zweikampf erschossen
und die bekannten Streitigkeiten mit dem Grafen
Montenegro gehabt.
Wiener Zeitung vom 26.1.1853, Seite 24:
Konvokations-Edikt.
Von dem k. k. Nied. Oesterr. Jud. del. mil. mixt.
wird bekannt gemacht, es sei 1) der k. k. Lieutenant in der
Armee,
Herr Ignaz Baron Arnstein, am 26. December
1852 zu Wien ab intestato, 2) Frau Katharina Nürnberger,
k. k. Sappeur-Unterlieutenants-Witwe, am 25. December
1852 allhier im k. k. allgemeinen Krankenhause
gestorben. Es haben demnach alle jene, welche an diese
Verlassenschaften aus was immer für einem Rechtsgrunde
Ansprüche oder Forderungen zu machen gedenken, dieselben
betreff Nr. 1 bis den 17. Juli 1853, betreff Nr. 2
bis 28. Februar 1852 entweder persönlich oder durch
hinlänglich Bevollmächtigte hierorts um so gewisser anzumelden
und zu liquidiren, widrigens diese Verlassenschaften
ohne weiters abgehandelt, und damit, was Rechtens
ist, vorgekehrt werden wird.
Wien den 17. Jänner 1853.
Wiener Zeitung vom 9.2.1853, Seite 11:
Den 26. Dezember 1852.
Der hochwohlgeborne Herr Ignaz Freiherr von Arnstein,
k. k. Lieutenant in der Armee, alt 60 J., Kumpfgasse Nr. 827, am Lungenoedem.
Die Grabstelle befindet sich am
St. Marxer Friedhof.
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 10.6.1839, Seite 3, Illustrirte Zeitung vom 18.5.1844, Seite 6, Preßburger Zeitung vom 17.6.1844, Seite 3, Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung) vom 8.1.1853, Seite 2, Wiener Zeitung vom 26.1.1853, Seite 24, Wiener Zeitung vom 9.2.1853, Seite 11.