Person - Otto Müller (Komponist)
Otto Müller (* 10. Januar 1837 in Augsburg; † 8. März 1920 in Wien) war ein österreichischer Musiker,
Komponist, Dirigent, Organist sowie Musikpädagoge bayerischer Herkunft, zuletzt wohnhaft: 19. Bezirk, Döblinger Hauptstraße Nr. 15.
Leben: Otto Müller, Sohn des Komponisten sowie Regenschori von St. Ulrich in Augsburg Donat Müller (1804–1879),
erhielt seinen ersten Musikunterricht bei seinem Vater. Er studierte in der Folge Germanistik und Musik an der Universität München sowie Harmonielehre,
Kontrapunkt und Orgel am Konservatorium.
Nach einer ersten zweijährigen beruflichen Tätigkeit als Konzertdirektor in Winterthur,
war er an mehreren Theatern in der Schweiz, zuletzt in Lyon eingesetzt.
1869 übersiedelte er nach Wien, dort war er zunächst als Organist an der
Kirche am Hof angestellt,
zusätzlich gab er privaten Musikunterricht.
Später wurde er zum Chorregenten an der Hernalser
Redemptoristenkirche (auch Marienkirche) am Clemens Hofbauer-Platz bestellt,
eine Funktion, die er zehn Jahre innehielt.
Darüber hinaus hatte er bis 1915 die Professuren für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Schule des Wiener Allgemeinen Kirchenmusikvereins inne.
Das kompositorische Werk des mit August Wilhelm Ambros Befreundeten, von Eduard Hanslick, Johann von Herbeck sowie Joseph Böhm überaus Geschätzten,
umfasst unter anderem ein stabat mater mit Orchester, ein achtstimmiges Te deum a cappella, vier- und mehrstimmige Messen,
eine Militärmesse, Orgelwerke sowie Kammermusik.
Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem
Friedhof Grinzing (Gruppe 18, Nummer 138) in Wien.
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 11.3.1920, Seite 8:
(Komponist Dr. Otto Müller †.) Der
kekannte Kirchenkomponist Dr. Otto Müller,
Schöpfer großer kirchlicher Chor- und Orgelwerke,
ist vorgestern im Alter von 83 Jahren in bescheidener,
weltabgeschiedener Zurückgezogenheit aus dem Leben
geschieden. Das Begräbnis findet heute um 3/4 5 Uhr
nachmittags vom Sterbehause, 19. Bezirk, Döblinger
Hauptstraße Nr. 15, aus statt.
Reichspost vom 11.3.1920, Seite 4:
Komponist Dr. Otto Müller †. Der bekannte Kirchenkomponist
Dr. Otto Müller, Schöpfer großer Chor-
und Orgelwerke ist, wie gemeldet, gestern im Alter von
83 Jahren in bescheidener, weltabgeschiedener Zurückgezogeuheit
aus dem Leben geschieden. Das Begräbnis findet
Donnerstag, den 11. d., um 3/4 5 Uhr nachnmttags, vom
Sterbehause, 19. Bezirk, Döblinger Hauptstraße 15, aus
statt. Mit Dr. Otto Müller geht ein stück musikalisches
Alt-Wien zu Grabe. Als Regenschori in Hernals, als
Professor an der Lehranstalt für kirchliche Tonkunst und
als Komponist zahlloser edier Kirchenmusikwerke erwarb
er sich viele, treue Freunde. Rastlose Lehrtätigkeit und
unermüdliche Schaffensfreude bis zu seinem Lebensabend
zeichneten sein Leben aus. Er war ein feinsinnigier Kenner
Bachscher Kunst und auch in seinen Werken weht Bachs
großer, unsterblicher Geist. Seine letzte Schöpfung ist ein
großangelegtes a-capella-Chorwerk, ein achtstimmiges
„Miserere", welches er kurz vor seinem Tode noch vollenden
konnte und das er selbst immer als seinen Schwanengesang
zu bezeichnen pflegte.
Das kleine Volksblatt vom 16.10.1938, Seite 8:
Frau Maria Müller, Witwe nach dem
großen Kirchenkomponisten Dr. Otto Müller,
Wien, 19. Bez., Döblinger Hauptstraße 15, ist
gestern im 77. Lebensjahre gestorben.
Weiters im Grab bestattet:
Maria Müller, Kirchenkomponisten-Witwe, † 14.10.1938 im 77. LJ.,Bestattungsdatum: 18.10.1938, zuletzt wohnhaft: 19. Bez., Döblinger Hauptstraße 15.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel
Otto_Müller_(Komponist) aus der freien Enzyklopädie
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Bilder: www.nikles.net, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 11.3.1920, Seite 8, Reichspost vom 11.3.1920, Seite 4, Das kleine Volksblatt vom 16.10.1938, Seite 8.