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Die Bundeshauptstadt

Person - Philipp Karl Hartmann

Philipp Karl Hartmann, * 20. Jänner 1773 Heiligenstadt im Eichsfeld, Sachsen, † 5. März 1830 Stadt 100 (1, Lobkowitzplatz 1; St. Marxer Friedhof, Nummer 188), medizinischer Kliniker. Nach Studium an den Universitäten Göttingen und Wien (Dr. med. 1799), wo er Schüler von Johann Peter Frank war, erhielt Hartmann 1803 die Physikatsstelle am k. k. Versorgungshaus in Mauerbach, Niederösterreich. 1806 wurde er ans Lyzeum Olmütz (Lehrkanzel für theoretische und praktische Heilkunde) berufen, wo er auch die Stellung eines Primararztes des Kranken- und Findelhauses innehatte. 1811 wurde er ordentlicher Professor der allgemeinen Pathologie, Therapie und Materia medica an der Universität Wien, 1829 Vorstand der Medizinischen Klinik im AKH (Nachfolger von Johann Nepomuk Raimann).

Hartmanns ärztliches Denken fußte noch auf der romantischen Naturphilosophie, doch wandte er sich bereits dem Kritizismus Kants zu. Er gliederte die Krankheitsprozesse in dynamische, unmittelbar durch die Veränderungen der Lebenskräfte bedingte Erkrankungen und Organisationskrankheiten (die als Folge des mechanisch gestörten räumlichen Verhältnisses im Körper entstünden). Nicht zuletzt war diese Denkweise durch das oftmalige Fehlen pathologisch relevanter Veränderungen bei der Obduktion von Fieberkranken entstanden. Die Darstellung seiner Lehren im Handbuch „Theoria morbi seu pathologia generalis" (lateinisch 1814, deutsch 1823) wurde an den deutschen Universitäten zum richtungweisenden Maßstab. Ebenso geschätzt war seine „Glückseligkeitslehre für das physische Leben des Menschen" (1808; Erweiterung der Makrobiotik seines Freundes Christian Wilhelm Hufeland zu einer „Kalobiotik"). Hartmann setzte sich auch wiederholt mit philosophischen Fragestellungen auseinander (beispielsweise „Oratio academica de mente humana, vita physica altiore", 1816). Sein Werk „Der Geist des Menschen in seinen Verhältnissen zum physischen Leben, oder Grundlage zu einer Physiologie des Denkens" (1820) prägte seinen Schüler Ernst Freiherr von Feuchtersieben ebenso nachhaltig wie die Glückseligkeitslehre. Die „Pharmacologia dynamica" (1829) diente Hartmann als Grundlage für seine Vorlesungen. Ab 1813 war er Herausgeber der „Medicinischen Jahrbücher des k. k. österreichischen Staates", außerdem redigierte er die „Abhandlungen und Beobachtungen aus dem Gebiethe der gesammten practischen Heilkunde".

Wirkliches Mitglied der physikalisch-medizinischen Gesellschaft Erlangen (1816), der Niederrheinischen Gesellschaft der Natur- und Heilkunde Bonn (1820), korrespondierendes Mitglied der medizinisch-chirurgischen Gesellschaft Berlin (1823) und der philosophisch-medizinischen Gesellschaft Würzburg.

Die Inschrift auf dem Grab (Gruppe 8, Plan 188) lautet: "Philipp Karl Hartmann 1773-1830 Prof. der Augenheilkunde."

Quelle: Text: geschichtewiki.wien.gv.at, Bilder: www.nikles.net und Wiener Zeitung vom 9.3.1830, Sete 4.



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