Person - Taubes von Lebenswarth, Johann Ritter
Taubes von Lebenswarth Johann Ritter, Mediziner. Geb. Sieniawa, Galizien (PL), 1803; gest. Wien, 15. 1. 1879; röm.-kath. T. stud. an der med.-chirurg. Josephsakad. in Wien und sammelte ab 1826 Erfahrungen in der Praxis als feldärztl. Gehilfe; 1833 Dr. med., Mag. chir., Mag. obstet. und Mag. ophthalm. Zum Oberarzt ernannt, diente er ab 1833 beim Feldjägerbaon. 11 in Capodistria (Koper) und danach in Cattaro (Kotor), ab 1835 beim IR 13. 1837 wurde er zum Rgt.arzt befördert und zum IR Erzhg. Franz Ferdinand 32 transferiert. Bes. Verdienste erwarb sich T. im Feldzug 1848/49 in Italien sowie als Leibarzt von ?Johann Gf. Radetzky v. Radetz und Erzhg. ?Johann. Während seiner Zeit in Italien betrieb er neben seiner militär. Verwendung in Mailand eine angesehene Privatpraxis. 1849 wurde er zum Stabsarzt, 1855 zum Oberstabsarzt 2. Kl. befördert. Während des Feldzugs 1859 befand er sich als Leibarzt des FM ?Heinrich Frh. v. Hess im Armeehauptquartier. 1860 trat er i. d. R. T. war ein Schüler von Samuel Hahnemann und Anhänger der Homöopathie. 1878 gründete er ein homöopath. Kinderspital, das vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien-Gumpendorf mitverwaltet wurde. Dieses Spital war von T. als Stätte für Lehr- und Forschungszwecke gedacht und leistete einen wichtigen Beitr. zur Verbreitung der Homöopathie. 1849 erhielt T. den Orden der Eisernen Krone III. Kl. und wurde 1850 in den Ritterstand erhoben, 1859 mit dem Off.kreuz des belg. Leopold-Ordens ausgez., 1854 k. Rat; Ehrenmitgl. der Vereinigung der homöopath. Ärzte Österr., ab 1859 des freien Ver. für Homöopathie zu Leipzig.
L.: WZ, 28. 10. 1866; NFP, 16. 1. 1879; Wurzbach; WMW 16, 1866, Sp. 1397; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte, 1913; H. Petry, Die Wr. Homöopathie 1842–49, med. Diss. Mainz, 1954, S. 329; Ch. Lucae, in: Med., Ges. und Geschichte 18, 2000, S. 81ff., bes. S. 84ff.; F. D. Schroers, Lex. dt.sprachiger Homöopathen, 2006 (m. L.); KA, WStLA, beide Wien.
Die Grabstelle befindet sich am
St. Marxer Friedhof. Mit im Grab befindet sich seine Nichte, Fräulien Antonia Weissmann (11.1841-23.05.1863).
Quelle: Text:
Österreichisches Biographisches Lexikon, Bilder: www.nikles.net