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Die Bundeshauptstadt

Person - Rudolf Weinwurm

Rudolf Weinwurm (* 3. April 1835 in Scheideldorf bei Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich; † 26. Mai 1911 in Wien) war ein österreichischer Jurist, Musikwissenschaftler, Chorleiter und Komponist.

Leben: Rudolf Weinwurm wurde als einer von drei Söhnen des Schullehrers und Chorregenten Josef Weinwurm (1793–1869) geboren. Er war Sängerknabe im Stift Zwettl und in den Jahren von 1847 bis 1850 Hofsängerknabe in Wien. Danach besuchte er das Piaristengymnasium im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt und bekam ab dem Jahr 1854 seine musikalische Ausbildung bei Josef Laimegger. Ab dem Jahr 1855 studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Wien. In den Jahren von 1856 bis 1859 gehörte er dem Wiener Männergesang-Verein an und war von 1855 bis 1859 Mitglied der Juristen-Liedertafel. Im Jahr 1858 gründete er den Wiener Akademischen Gesangverein.

In seiner Heimatstadt wirkte Weinwurm als Universitäts-Musikdirektor, Direktor der Wiener Singakademie und ab 1877 als Chormeister des Wiener Männergesang-Vereins. Beim Sängerbundfest für Oberösterreich und Salzburg im Jahr 1865 errang sein Chorwerk „Germania“ den ersten Preis vor Bruckners „Germanenzug“. Zum Makart-Festzug im Jahr 1879 schrieb er den Hymnus und gastierte mit seinen Chören bei bedeutenden Anlässen, z. B. bei der Einweihung der Votivkirche, dem Begräbnis Grillparzers und der Eröffnung des Schutzhauses auf dem Großglockner.

In den Jahren 1879/80 betreute er musikalisch das von Max Breitenstein herausgegebene Commersbuch der Wiener Studenten, das bis zum Jahr 1890 in drei Auflagen erschien und neben Scheffels Czernowitz-Lied auch Kompositionen Weinwurms enthält.

Rudolf Weinwurm wurde in Wien auf dem Hietzinger Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 25, Nummer 3) bestattet. Am Ehrengrab von Rudolf Weinwurm befindet sich der Name von Steinmetzmeister Eduard Hauser (Ed. Hauser). Eduard Hauser (* 10. November 1840 in Wien; † 27. Februar 1915 ebenda) war ein österreichischer Steinmetzmeister und Begründer der modernen Steinmetzindustrie in Österreich.

Ehrungen:
Im Jahr 1952 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) der Weinwurmweg nach ihm benannt.
In der Gemeinde Göpfritz im Waldviertel ist ihm in Scheideldorf ein Museum gewidmet.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 27.5.1911, Seite 40: In einer hiesigen Privatheilanstalt ist gestern Professor Rudolf Weinwurm gestorben. Die Nachricht von seinem Tode wird in Musiker- und Studentenkreisen sowie auch im großen Publikum lebhaftes Bedauern erregen. Weinwurm hatte sich als Komponist und Dirigent einen sehr geachteten Namen gemacht, und sich einst als Gründer des Akademischen Gesangvereines sowie als Dirigent des Wiener Männer­gesangvereines große Verdienste erworben. Seine Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit im persönlichen Umgange ­ erwarb ihm zahlreiche Freunde. Im vorigen Jahr wurde än seinem Geburtshause in Schaidldorf bei Waidhofen an der Thaya eine Gedenktafel errichtet. Diese Ehrung hat dem bescheidenen, einst so tätigen, und nun schon lange in Zurück­gezogenheit lebendem Manne sehr wohl getan. Leider hat er dieses Zeichen öffentlicher Anerkennung nicht lange überlebt. Rudolf Weinwurm wurde am 3. April 1835 ge­boren. Als Knabe kam er in die kaiserliche Hofkapelle in Wien und er erhielt hier eine gründliche musikalische Aus­bildung. Im Jahre 1858 rief er den Akademischen Gesangverein der Wiener Universität ins Leben. Im Jahre 1864 wurde er Dirigent der Wiener Singakademie, 1866 wurde er nach Herbecks Rücktritt, Dirigent des Wiener Mannergesangvereines. Später entfaltete Weinwurm ein sehr verdienstliches Wirken in der Leitung des gesamten Musikunterrichtes an der k. k. Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt. Im Jahre 1880 erfolgte seine Ernennung zum Universitäts-Musikdirektor. Der Akademische Gesangverein hatte ihn schon zuvor zu seinem Ehrenchormeister ernannt. Weinwurm hat eine „Allgemeine Musiklehre" und eine „Methodik des Gesangunterrichtes" verfaßt, ferner zahlreiche Kompositionen für Männerchor und gemischten Chor. Das Leichenbegängnis findet übermorgen, Montags um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause, 4. Bezirk, Mühlgasse Nr. 9, aus statt. Die Einsegnung erfolgt in der Karlskirche, die Beerdigung auf dem Hietzinger Friedhofe im Familiengrabe.

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: www.nikles.net, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 27.5.1911, Seite 40 und gemeinfrei.



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