Person - Sophia Bibesco (Sofia Bibesco)
Der Grabstein mit der eisernen Umgitterung kennzeichnet die Stele in rumänischer Sprache als Sophia Bibesco, * 1826, † 25.1.1851,
Tochter des Fürsten Georgie Demetrie Bibesco (Georges III Bibesco, Prince régnant à vie de Valachie, 1802-1873) und Prinzessin Maria Sotziasa
(Zoé Mavrocordato, 1805-1892).
Das Gräberbuch nennt sie Sophia Bibesko, Tochter des Fürsten der Wallachey (Walachei, Fürstentum auf dem Gebiet des heutigen Rumänien).
Die Grabstelle befindet sich am
St. Marxer Friedhof.
Text Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 818, gemeinfrei:
Bibésco, 1) Barbu-Demetrius, Fürst Stirbey, geb. 1801, gest. 13. April 1869 in Nizza, hieß eigentlich Demetrius B. und beerbte seinen mütterlichen Großoheim Barbo Stirbey unter der Bedingung, daß er dessen Namen annehme. 1821 am Aufstand
Alexander Ypsilantis' beteiligt, war B. ein tätiges Mitglied der griechischen Hetärie. Unter dem russischen Provisorium Vorsteher des Innern, half er die noch durch den Grafen Kisselew eingeführte neue Verfassung (Règlement organique) ausarbeiten und leitete unter dem Hospodar A. Ghika einige Jahre die Justiz. Während der Regierung seines Bruders Georg (s. unten) übernahm er 1844–47 das Innere und wurde 1849 von dem Sultan zum Hospodar der Walachei ernannt. Durch seine treffliche Verwaltung stellte er Ordnung im Lande her, half den Finanzen auf und hob das Unterrichtswesen. Nachdem er während der russischen Okkupation 1853–54 in Wien geweilt hatte, legte er 1856 seine Stelle nieder, wurde mit seinem Bruder 1857 in den Diwan gewählt und stimmte als der erste für die Union. Darauf hielt er sich abwechselnd in Paris und Nizza auf.
2) Georg Demeter, Hospodar der Walachei, geb. 1804 im Kreise Krajowa, gest. 1. Juni 1873 in Paris, Bruder des vorigen, bildete sich 1817–24 in Paris, war unter dem russischen Grafen Kisselew Unterstaatssekretär der Justiz, gab aber 1834, als Fürst Alexander Ghika von den Schutzmächten zum Hospodar der Walachei ernannt wurde, den Staatsdienst auf. Bei seiner Rückkehr aus Paris und Wien 1841 in den Landtag gewählt, machte er der von Konstantinopel und von Petersburg beeinflußten Regierung Ghikas Opposition und trug zu ihrem Sturz bei. Im Dezember 1842 wurde B. zum Hospodar gewählt und 2. Juni 1843 von der Pforte bestätigt. Er ordnete sich ganz dem russischen Einfluß unter, verbot 1847 an Gymnasien und andern höhern Lehranstalten die rumänische Sprache und verfügte die Einführung der französischen. Bedrängt von der nationalen Opposition, die Lossagung von den beiden Schutzmächten Türkei und Rußland und eine liberale Verfassung verlangte, legte B. 25. Juni 1848 das Hospodarat nieder. Nach einiger Zeit kehrte er aus Wien zurück und wurde 1857 in den verfassungberatenden Diwan gewählt, wo er sich für die Vereinigung der beiden Fürstentümer unter der Regierung eines auswärtigen Prinzen aussprach. Vgl. Fürst Georg B., Roumanie. 1829–1859. Règne de B. (Par. 1893–94, 2 Bde.) Seit Georgs Ehe mit Zoë Maurocordato, der Adoptivtochter des letzten Reichsfürsten von Brancovan, führte der ältere Zweig der B. den Fürstentitel Bassaraba von Brancovan.
3) Georg, Fürst, rumän. Schriftsteller, Sohn des vorigen, geb. 26. Mai 1834 in Bukarest, in Frankreich erzogen, besuchte St.-Cyr, trat in die französische Armee, machte den Krieg in Mexiko mit, diente dann in Algier und nahm 1868 als Eskadronschef seinen Abschied. 1870 wieder eingetreten, ward er bei Sedan verwundet und gefangen, trat 1871 in den Ruhestand und vermählte sich 24. Okt. 1875 mit der Fürstin Valentine de Bauffremont, gebornen Gräfin Riquet de Caraman-Chimay, obwohl ihre Trennung vom Due Paul de Bauffremont (1. Aug. 1874) rechtlich nicht gültig war. B. lebt in Bukarest. Er schrieb: »Le corps Lorencez devant Puebla, 5 mai 1862« (Par. 1872); »Campagne de 1870 : Belfort, Reinis. Sedan. Le 7. corps del 'armée du Rhin« (1872); »Histoire d'une frontière. La Roumanie sur la rive droite du Danube« (1883); »Au Mexique 1862: Combats et retraite des six mille« (1887); »Recueil: politique, religion, duel« (1888); »La Roumanie« (»Exposition universell e«, 1890); »Prisonnier Coblence 1870–1871« (2. Aufl. 1899); »Roumanie 1829–1859« (s. oben 2) u. a.
Quelle: Text: www.nikles.net und Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 818, gemeinfrei, Bilder: www.nikles.net