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Die Bundeshauptstadt

Person - Theresia Blumauer

Theresia Blumauer, geb. Lasara, † 3. 5. 1833, 56 Jahre, bürgerl. Färbermeister- und Hausinhaber-Gattin, Wohltäterin und Mutter der Waisen und Helferin der Bedrängten, zuletzt wohnhaft Neubau Nr. 59, verstorben an Übersetzung des Krankheitsstoffes auf das Gehirn.

Hersteller des Eisengusses: Eisengusswerk Blansko
Standort: Wien 11, Zentralfriedhof, Gruppe 45, ehemals Schmelzer Friedhof
Material: Granit, Gusseisen (Figur)
Maße: H gesamt: über 373 cm; (Granitaufbau H: 223 cm, B: 205 cm, T 108,5 cm; Figur: ca 150 cm, Relief H. 58 cm B: 109 cm

Die Inschrift lautet: Hier ruhet unvergeßlich/ die am 3. May 1833 in ihrem 56. Lebensjahre verblichene/ THERESIA BLUMAUER, GEBORENE LASARA./ Sie war eine treue Gattin und liebende Freundin,/ Eine Mutter der Waisen und Helferin der Bedrängten,/ Gottes Segen ihrer Asche!/ Am 21. Juni 1845 folgt ihr der geliebte Gatte/ HERMANN BLUMAUER/ in seinem 73. Jahre ins/ bessere Leben zur tiefsten Trauer/ seiner zurückgelassenen Gattin/ Edel war sein Herz, Erhaben sein Glaube!/ Wohlthun sein Leben, Selig sein Tod.

Das Grabdenkmal für Theresia Blumauer besteht aus grauem Granit, die bekrönende Figur und das Relief sind aus Gusseisen. Ein massiver, hoher Sockel trägt die Inschrift, darüber ist die Blendform eines Sarkophages mit Giebelabschluss gestellt. Das in den Sarkophag eingelassene Relief zeigt eine antik gekleidete Frau und Kinder in einer Landschaft. Die Frau beschützt zwei kleine Kinder unter ihrem Mantel und verteilt Geld an einen Knaben. Ein weiteres Kind kniet zu ihren Füßen. Die Bekrönung des Grabmales ist eine weibliche Figur mit Kreuz, die Allegorie des Glaubens, von der heute einige Teile fehlen. Ursprünglich hielt sie in ihrer Linken ein Buch und deutete mit der Rechten zum Himmel. Die Inschrift des Grabes, wo die Verstorbene als „Mutter der Waisen und Helferin der Bedrängten“ genannt wird, und die Szenen mit der Almosenspende verweisen auf Theresia Blumauer als Wohltäterin. Auch die bekrönende Figur, eine Allegorie des Glaubens, betont die gottgefälligen Eigenschaften der Verstorbenen. Das Grabdenkmal verwendet die in den 30er Jahren wieder sehr beliebten christlichen Themen, die aber noch in biedermeier- klassizistischen Formen präsentiert werden.

Die Figur des Glaubens stammt aus der Gießerei von Blansko und konnte bereits aus einem illustrierten Katalog bestellt werden. Das Relief mit der Almosen spendenden Frau stammt sicher auch aus dieser Mährischen Gießerei, ist aber nicht im Katalog verzeichnet und wurde daher offenbar individuell nach den Bestellerwünschen angefertigt. Das Grabdenkmal steht heute auf dem Zentralfriedhof in einer Gruppe von Grabdenkmälern von aufgelassenen Friedhöfen. Ursprünglich befand es sich auf dem Schmelzer Friedhof. Ein historisches Foto zeigt es dort noch von einem eisernen Gitter umgeben.

Quelle: Text: www.nikles.net, Ausschnitt aus der DIPLOMARBEIT "Grabdenkmäler des Wiener Klassizismus - Ein Beitrag zur Erforschung der Sepulkralkultur zwischen 1788 und 1840", Verfasserin Alexandra Smetana (Datum 21.5.-> 21.6. korrigiert), Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 8.5.1833, Seite 3, Wiener Zeitung vom 1.7.1845, Seite 5, Wiener Zeitung vom 20.2.1846, Seite 10.



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