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Die Bundeshauptstadt

01. Bezirk - Palais Erzherzog Ludwig Viktor

Das Palais Erzherzog Ludwig Viktor ist eines der bedeutendsten Ringstraßenpalais. Es wurde zwischen 1863 und 1866 errichtet und befindet sich am Schwarzenbergplatz im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt am Schubertring / Schwarzenbergplatz 1.

Geschichte: Der Architekt Heinrich Freiherr von Ferstel wurde 1861 beauftragt, auf dem Glacis ein Denkmal für Fürst Schwarzenberg zu errichten und gleichzeitig einen repräsentativ gestalteten Platz mit gleichen Namen anzulegen. Als erstes Bauwerk auf dem Schwarzenbergplatz entstand das Palais von Erzherzog Ludwig Viktor, dem jüngsten Bruder von Kaiser Franz Joseph.

Er selbst konnte das Palais, das 1866 fertig gestellt worden war, nicht lange für seine außergewöhnlichen Feste nutzen, da „Lutziwutzi“, wie er von seinen Freunden genannt wurde, wegen einiger für den Hof unangenehmer Skandale nach Schloss Kleßheim in Salzburg verbannt wurde.

1910, nach einer größeren Renovierung, wurde das Gebäude dem Militärcasinoverein zur Verfügung gestellt, es war 1912 Schauplatz des ersten offiziell als Rudolfina Redoute bezeichneten Faschingsballs des K.Ö.St.V. Rudolfina Wien. Nach Ende der Monarchie kam es jedoch zu einem Rechtsstreit zwischen der Republik und dem Verein, der auch wieder nach 1945 entbrannte. Daher entschloss man sich, den großen Festsaal dem Burgtheater als Probebühne und Aufführungsort zur Verfügung zu stellen. Darauf verweist auch die Aufschrift „Burgtheater im Kasino“ auf der Fassade. Ein weiterer Teil der Innenräume wird heute vom Wirtschaftsministerium genutzt und die Räume an der Ringstraßenseite sind an die Restaurantkette T.G.I. Friday’s vermietet.

Architektur: Das Palais ist im Stil der italienischen Renaissance nachempfunden. Die Hauptfassade ist zum Schwarzenbergplatz ausgerichtet und wird von einem breiten Mittelrisalit dominiert. Die Gliederung der Stockwerke entspricht der zum Zeitpunkt des Baus gedachten Nutzung. Die Räume im Erdgeschoss waren für Stallungen und Remisen der Kutschen gedacht, im Mezzanin befand sich der Wohnbereich und im ersten Stock der Festsaal. Darüber befanden sich die Wohnungen der Bediensteten.

Die Front des vorspringenden Mittelrisalits wird von den mächtigen Rundbogenfenstern und der Balustrade des Festsaals dominiert. Die senkrechte Strukturierung erfolgt durch umlaufende Säulenreihen. Im obersten Stockwerk befinden sich die 8 ½ Fuß hohen Statuen von Niklas Graf Salm, Ernst Rüdiger Graf Starhemberg, Ernst Gideon von Laudon, Joseph von Sonnenfels, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Prinz Eugen von Savoyen. Es sind Arbeiten von Franz Melnitzky und Josef Gasser.

Das Wappen des Erzherzogs Ludwig Viktor, flankiert von Karyatiden und einem Dreiecksgiebel, schließt die Mittelachse ab.

Spielstätte des Burgtheaters: Obwohl bereits in der Direktion Claus Peymann als Spielstätte des Burgtheaters genutzt, wurde das Kasino am Schwarzenbergplatz erst in der Ära Hartmann (2009–2014) zur zentralen Spielstätte des österreichischen Nationaltheaters. Hartmann selbst inszenierte dort drei seiner zentralen Produktionen:

2011 Krieg und Frieden nach dem Roman von Lew Tolstoi
2012 Troja in einer Textfassung von Amely Joanna Haag und Matthias Hartmann
2013 Die Ahnfrau von Franz Grillparzer

Außerdem erzielten die Inszenierungen Nach der Oper. Würgeengel von Martin Wuttke (nach Luis Buñuel, 2012) und Wunschloses Unglück von Katie Mitchell (nach Peter Handke, 2014) große Erfolge bei Publikum und Presse.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net, Gryffindor unter der Lizenz CC BY-SA 2.5 und gemeinfrei.



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