Der Schwarzenbergplatz ist einer der bekanntesten Plätze
im Wiener Stadtzentrum. Hier grenzen (im Uhrzeigersinn) die
Gemeindebezirke Innere Stadt,
Landstraße und
Wieden aneinander.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Großteil des
Areals des heutigen Schwarzenbergplatzes von dem der
Wiener Stadtmauer vorgelagerten Glacis eingenommen. Nach dem Abriss
der Stadtmauer in den Jahren 1858 bis 1863 standen nun
verhältnismäßig große Flächen im Bereich von Stadtmauer und
Glacis zur Verbauung zur Verfügung. Ähnlich den
Ringstraßenpalais der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
wurden auch hier einige Prachtbauten errichtet.
Der erst 1895–1902 überwölbte Wienfluss verlief an dieser
Stelle etwa zwischen Lothringerstraße und Am Heumarkt, seit
1865 führte die 1895 abgebrochene Schwarzenbergbrücke zum
Palais Schwarzenberg. 1861 wurde von Kaiser Franz Joseph I.
beschlossen, dem 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig
siegreich gewesenen Feldherrn Karl Philipp Schwarzenberg ein
Denkmal errichten zu lassen. Das Reiterstandbild wurde von
Ernst Hähnel geschaffen und am 20. Oktober 1867 vollendet.
Anlässlich des Baus der I. Wiener Hochquellenwasserleitung
wurde vor dem Palais Schwarzenberg (auf einem Areal, das
damals noch nicht zum Schwarzenbergplatz zählte) der
Hochstrahlbrunnen errichtet und am 23. Oktober 1873 mit
einer Zeremonie, der Kaiser Franz Joseph I. beiwohnte,
eröffnet. Seit 1880 trägt der Platz zwischen Ringstraße und
Lothringerstraße in Erinnerung an Karl Philipp Schwarzenberg
den Namen Schwarzenbergplatz. 1904 wurde der Platz südlich
bis zum Palais Schwarzenberg erweitert.
Hinter dem Hochstrahlbrunnen wurde im August 1945,
unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, von der Roten
Armee das Heldendenkmal (im Volksmund bis heute:
Russendenkmal) enthüllt; bis 1955 war dort auch ein
sowjetischer Panzer T-34 aufgestellt. Während der
Besatzungszeit wurde der südliche Teil des
Schwarzenbergplatzes am 12. April 1946 in Stalin-Platz
umbenannt und behielt diesen Namen bis 18. Juli 1956. Im
Haus der Industrie, damals Stalinplatz 4, befand sich bis
1955 der Sitz des Alliierten Rates der vier
Besatzungsmächte.
In den Jahren 2003 und 2004 wurde der Schwarzenbergplatz
nach einem Konzept des spanischen Architekten Alfredo
Arribas neu gestaltet und zusätzlich mit im Boden
eingelassenen Beleuchtungselementen ausgestattet, die
verschiedene Lichteffekte darstellen. Im Zuge des Umbaus
wurden die bis dahin vorhandenen kleinen Grünflächen
entfernt, was auch kritisiert wurde. Besonders starke
Vorbehalte gab es gegen die Ersetzung der großteils noch
vorhandenen schlanken Lichtmasten aus 1904 durch
Beleuchtungskörper, die von Kritikern als plump und klobig
empfunden wurden. Eine vorherige Konzeption der Gemeinde
Wien hatte die vollständige Wiederherstellung der
historischen Jugendstil-Beleuchtungskörper vom Typus
"Bischofsstab" vorgesehen.
Unter dem Schwarzenbergplatz verlaufen nicht nur der
Wienfluss und die U-Bahn-Linie U4, hier befand sich einst
auch die Zwingburg, ein Unterschlupf für Obdachlose und
Strotter, die sich in der Wiener Kanalisation zurückzogen.
Bemerkenswerte Bauwerke am Schwarzenbergplatz:
Nr. 1: Palais Erzherzog Ludwig Viktor
Nr. 2: Palais Wiener von Welten
Nr. 3: früher Direktion der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft
Nr. 4: Haus der Industrie
Nr. 5: früher Palais Pollack-Parnau
Nr. 6: Palais Fanto, Arnold Schönberg Center
Nr. 8: Ehem. Stadtkino
Nr. 9: Palais Schwarzenberg
Hochstrahlbrunnen und Heldendenkmal
Nr. 11: Agentur der Europäischen Union für Grundrechte
Nr. 12: Französische Botschaft
Nr. 14: Haus der Wiener Kaufmannschaft
Georg Raphael Donner-Denkmal
Nr. 15: Palais Ofenheim
Nr. 16: Das Gebäude wurde 1868 errichtet und hatte bis 1904 die Nr. 5.
Nr. 17: Palais Wertheim
Denkmal Fürst Karl Philipp zu Schwarzenberg von Ernst Hähnel, enthüllt 1867
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