Das Palais Esterházy an der Wallnerstraße ist ein Palais im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Im Unterschied zum gräflichen Palais Esterházy an der Kärntner Straße befand es sich im Besitz der fürstlichen Linie der Familie Esterházy.
Geschichte: An der heutigen Stelle des Palais
befanden sich ursprünglich 14 verschiedene Häuser, die erst
im Laufe der Zeit an die Familie Esterhazy kamen, wodurch
das Palais erst nach und nach erweitert wurde. Den Ursprung
des Palais bilden drei Häuser in der Wallnerstraße 4, zwei
als Ungarisches Haus bezeichnete Gebäude und das Kraftshaus,
später Haus der Grabner und Unverzagt genannt. Die beiden
ungarischen Häuser kamen an Nikolaus Oláh, den obersten
Kanzler in Ungarn und Erzbischof von Erlau. Nach seinem Tod wurden
sie auf seine Erben aufgeteilt. In späterer Folge fiel 1616
ein Haus durch Heirat an die Esterházys, das andere 1664
durch Verkauf, nachdem die Vorbesitzer in finanzielle
Schwierigkeiten geraten waren. Das Kraftshaus wurde 1668 an
Paul I. Fürst Esterházy verkauft, der nun im Besitz aller
drei Häuser war.
1685 ließ er einige Umbauarbeiten vornehmen, doch zwei Jahre
später entschloss er sich zum kompletten Neubau eines
Palais. Wer für die Bauausführung verantwortlich war, ist
unbekannt, wahrscheinlich war es aber Francesco Martinelli,
der schon den Umbau vorgenommen hatte. Der Wiener
Steinmetzmeister Johann Carl Trumler verarbeitete den harten
Kaiserstein aus dem Kaiserlichen Steinbruch vor allem für
Stufensteine und tragende Architekturteile. 1695 wurde das
Palais vollendet. Diverse Umbauten fanden 1745 - 1746 und
1751 statt. Das war u.a. ein neues Portal und der Einbau
einer weiteren Stiege, ausgeführt vom Steinmetzmeister
Gabriel Steinböck. 1755 erwarb Paul II. Anton Fürst
Esterházy die Häuser am Haarhof und ließ das Palais 1756 von
Baumeister Johann Ferdinand Mödlhammer erweitern. Die
fürstlichen Wohnräume wurden 1791 erneuert.
Nikolaus II. Fürst Esterházy führte wie sein Großvater ein
verschwenderisches Leben und kaufte zu verschiedenen
Zeitpunkten die an das Palais angrenzenden Häuser in der
Naglergasse. In drei Bauabschnitten wurden dort mehrere
Zubauten errichtet. Damit hatte sich Nikolaus aber
finanziell übernommen und trotz Verkauf mehrerer anderer
Besitzungen wurde das Palais 1832 unter Zwangsverwaltung
gestellt. Zwar konnte Paul III. Anton Fürst Esterházy eine
zeitweilige Aufhebung dieses Zustandes erreichen, doch wurde
die Sequestration erst 1898 endgültig beendet. Nachdem der
letzte Besitzer, Paul V. Fürst Esterházy 1989 verstarb,
schenkte seine Witwe Melinda Anteile an seine nächste
Verwandten und verkaufte es mit ihnen an die Palais
Esterházy Development Ges.m.b.H., einem Unternehmen, das zur
Creditanstalt gehört.
Heute sind die Räume im Palais an verschiedene Firmen,
Organisationen und Privatpersonen vermietet.
Beschreibung: Die Hauptfassade an der Wallnerstraße ist barockklassizistisch mit ionischen Riesenpilastern. Das kunstvolle Schmiedeeisengeländer trägt das goldene Familienwappen der Esterházy. Im Inneren befinden sich zwei Höfe. Die bedeutendsten Räume sind mehrere Salons, die große und kleine Ahnengalerie, der Speisesaal mit einem großen Empire Ofen sowie das Vieux-laque-Zimmer mit chinesischen Lacktafeln. Außerdem gibt es eine 1699 dem hl. Leopold geweihte Kapelle mit einen zweigeschossigem Saalraum. Die Kapelle birgt barocke Altäre und eine Orgel um 1800. Sie war eine Wirkungsstätte von Joseph Haydn. Die Weihe ist auch heute noch aufrecht, doch werden keine Messen mehr gelesen.
Esterházykeller: Der Weinkeller geht noch auf das
ungarische Haus zurück. Vermutlich 1808 wurde das bekannte
Lokal eröffnet, das sich seit dieser Zeit kaum verändert hat.
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Bilder: Erich Schmid unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, Gryffindor unter der Lizenz CC BY-SA 2.5 und gemeinfrei.
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