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Die Bundeshauptstadt

02. Bezirk - Wehranlage und Schleuse Kaiserbad

Die Wehranlage und Schleuse Kaiserbad in Wien ist ein wesentliches Denkmal für die technischen Herausforderungen der Schiffbarmachung des Donaukanals um 1900. Das dazugehörige Schützenhaus ist eines der Hauptwerke Otto Wagners. Das Schützenhaus und die Schleuse als Teil des Donaukanals stehen unter Denkmalschutz.

Lagebeschreibung: Die Staustufe „Kaiserbad“ befindet sich im Donaukanal etwa 200 Meter stromabwärts der Augartenbrücke.

Geschichte: Die Wehranlage und Schleuse Kaiserbad sowie das Schützenhaus wurden in den Jahren 1904 bis 1908 erbaut. Das Schützenhaus wurde nach Plänen des Architekten Otto Wagner errichtet. Die Staustufe Kaiserbad war die einzige der ursprünglich drei geplanten Staustufen des Donaukanals. Der Name bezieht sich auf das ehemalige Kaiserbad, das sich ursprünglich an dieser Stelle befand und 1899 abgebrochen wurde. Das Schützenhaus wurde 1908 fertiggestellt. Die Wehr Kaiserbad war bis 1945 in Betrieb. Am Ende des Weltkrieges wurde die Wehranlage durch ein Bombardement zerstört und anschließend abgetragen. Teile der Kammerschleuse sowie die Schleuseninsel bestehen bis heute. Das Schützenhaus war seit einem Umbau nach Plänen von Alois Machatschek von 1977 bis 2008 ein Schulungsraum des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen. Ab 2008 wurde das Gebäude – unter Wiederherstellung der ursprünglich großzügigen Innenraumgestaltung der Entstehungszeit – im Rahmen des Projekts „Zukunft Donaukanal“ zu einem Restaurant am Wasser umgebaut und 2011 als Restaurant Wiener Schützenhaus eröffnet. 2020 wurde die Schleuse mit Brücken versehen, bepflanzt, mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und unter dem Namen „Schwimmende Gärten“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Baubeschreibung: Die Staustufe besteht aus der eigentlichen Wehranlage, einer Kammerschleuse, sowie dem Schützenhaus. Im Bereich der Staustufe wurde das Flussbett des Donaukanals auf 75 Meter erweitert. Deshalb war es möglich, die Wehr in der gewöhnlichen Breite des Donaukanals von 50 Metern zu errichten. Am rechten Donaukanalufer wurde ein Schleusenkanal mit einer Breite von 15 Metern und einer nutzbaren Länge von 75 Metern errichtet. Die Schleuseninsel zwischen der ehemaligen Wehr und dem Kanal hat eine maximale Breite von 10 Metern. Die Wehrhöhe von 4,3 Meter wurde durch zwei Schützenreihen erreicht.

Die Wehr wurde auf Betonfundamenten von bis zu 4,20 Metern Dicke errichtet. An der Kanalsohle wurde sie mit Granitquadern verkleidet, die zwischen 0,50 bis 1,50 Meter stark sind. Die Schleuseninsel ist zwar steinverkleidet, besteht im Kern jedoch aus Beton. Die beweglichen Teilen der Wehr waren aus Eisen und konnten entweder händisch oder mithilfe eines Elektromotors bedient werden.

Die Wehr selbst bestand im Wesentlichen aus einer Rahmenkonstruktion, die in zwei Teilen in einer 80 cm hohen Stohlenstufe niedergelegt werden konnte. Die Rahmenkonstruktion bestand aus acht 5,50 Metern Bockständern. An der Sohle waren diese direkt drehbar und an den oberen Enden durch Gelenke mit einem Steg verbunden. Die beiden Wehrteile wurden vom Schützenhaus aus von einem fix verbauten Kran aufgestellt oder umgelegt. Der schmale Teil zwischen Wehrinsel und stadtseitigem Ufer wurde mit einem Klappsteg überbrückt. An der Wehr waren Schützen montiert, die bei Umlegen der Wehr in einen Depotraum im Schützenhaus transportiert werden mussten.

Die Kammerschleuse war an beiden Enden der Insel durch jeweils ein Eisentor verschließbar. Diese wurden durch Gegengewichte bewegt, die in einer Kammer der Schleuseninsel untergebracht waren.

Das Schützenhaus steht auf Piloten gegründeten Betonfundamenten, die hier etwa 1,0 bis 2,3 Meter dick sind. Das Gebäude besteht aus Ziegelmauerwerk und ist für die Verkleidung bekannt. Die Sockelzone ist mit Mauthausner Granit verkleidet, darüber sind drei Scharen hochgestellter Platten angeordnet. Diese bestanden ursprünglich aus Sterzinger Marmor die in einem Mörtelbett verlegt wurden, von außen aber von Kupfernieten gehalten wurden. Unterhalb des Daches ist ein breiter Streifen aus blau glasierten Kacheln, die teilweise weißes Wellenmuster aufweisen.

Trivia: Im Jahr 2002 wurde von der österreichischen Bundespost eine Sonderbriefmarke mit einer Darstellung des Künstler Karl Goldammer „Schützenhaus am Donaukanal“ aufgelegt.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net



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