Der Jüdische Friedhof Rossau, auf Grund seiner Lage auch Jüdischer Friedhof Seegasse genannt, ist der älteste erhaltene Friedhof in Wien. Hier wurden zwischen 1540 und 1783 die Mitglieder der jüdischen Gemeinde begraben.
Lage: Der jüdische Friedhof liegt im Bezirksteil Rossau des 9. Wiener Gemeindebezirks Alsergrund und umfasst eine Fläche von etwa 2.000 m². Zugänglich ist er über das heutige Pensionistenheim in der Seegasse 9-11, in dessen Hof er sich befindet. Anstelle des Pensionistenheims stand früher ein jüdisches Siechenhaus. Die Seegasse hieß 1629 Gassel allwo der Juden Grabstätte, ab 1778 Judengasse, ab 1862 Seegasse nach einem ehemals hier befindlichen, 1415 als See urkundlich erwähnten Fischteich.
Geschichte: Der Jüdische Friedhof in der Seegasse
wurde im 16. Jahrhundert angelegt. Zwischen 1540 und 1783
diente er als Hauptbegräbnisstätte der Mitglieder der
jüdischen Gemeinde. Als es 1670 zu einem Pogrom gegen die
Wiener Juden kam, hinterlegte der jüdische Kaufmann Koppel
Fränkel 4000 Gulden, worauf hin sich die Stadt
verpflichtete, den jüdischen Friedhof zu erhalten. Der
jüdische Friedhof wurde in der Folge bis 1783 weiter als
Begräbnisstätte genutzt.
1783 verbot Joseph II. die Nutzung von Friedhöfen innerhalb
des Linienwalls. Für
die Jüdische Gemeinde wurde stattdessen ein neuer Friedhof
außerhalb des Linienwalls
im Vorort Währing angelegt, der Jüdische Friedhof Währing.
Auf Grund der jüdischen Religionsgesetze blieb der Friedhof
in der Seegasse unangetastet, während christliche Friedhöfe
aufgelöst und verbaut wurden.
Als die NS-Behörden 1943 beschlossen, den Friedhof zu
schleifen und die Fläche zu verbauen, entfernten und
vergruben einige engagierte Wiener Juden einen Teil der
Grabsteine am Wiener Zentralfriedhof. In den 1980er Jahren
wurden 280 der ursprünglich 931 Grabsteine dort entdeckt und
nach den von Bernhard Wachstein in den 1910er Jahren
erstellten Bestandsplänen am ursprünglichen Ort aufgestellt.
Am 2. September 1984 wurde der Friedhof neu eingeweiht.
Die Inschriften der Grabsteine sind ausschließlich in Hebräisch gehalten.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Anton-kurt, gemeinfrei und PictureObelix unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at.
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Günter Nikles
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