Die Volksoper Wien ist nach der Wiener Staatsoper das zweitgrößte Opernhaus in Wien. Auf dem Programm stehen Operetten, Opern, Musicals und Ballett.
Geschichte: 1897 wurde Karl Lueger zum Wiener 
                    Bürgermeister ernannt. Der Baugedanke - also die 
                    Neugestaltung Wiens - war die vorherrschende soziale, 
                    wirtschaftliche und politische Strömung in dieser auch als 
                    Ringstraßenzeit bekannten Ära. Im selben Jahr wurde auch der 
                    Kaiserjubiläums-Stadttheater-Verein von engagierten Bürgern 
                    der Stadt Wien gegründet, mit dem Ziel zum 50-jährigen 
                    Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1898 
                    ein Theater zur Aufführung von deutschen Sprechstücken in 
                    Währing zu errichten.
                    
                    Maßgeblich beteiligt war neben diesem Verein auch der 
                    christlichsoziale Währinger Bezirksvorsteher Anton Baumann. 
                    Der Theaterverein beauftragte den Architekten Alexander Graf 
                    mit der Durchführung des Baues, welcher gemeinsam mit dem 
                    Architekten Franz Freiherr von Krauß das 
                    Kaiser-Jubiläums-Stadttheater in nur 10 Monaten errichtete.
                    
                    Vor Baubeginn wurden die Gesamtbaukosten mit 650.000 Gulden 
                    veranschlagt. Dieser Betrag wurde finanziert über 
                    Anteilscheine, welche reißenden Absatz fanden. Mit einiger 
                    Verzögerung wurden die Baumeisterarbeiten im März 1898 
                    begonnen. Der hohe Zeitdruck führte zu einer Überschreitung 
                    der Baukosten um ca. 25 % bzw. um 160.000 Gulden. Dieser 
                    fehlende Betrag wurde jedoch nicht von öffentlicher Hand 
                    subventioniert, sondern wurden dem Direktor Adam 
                    Müller-Guttenbrunn in Form einer Pachtzinserhöhung 
                    aufgebürdet.
                    
                    Einen weiteren Schatten auf die Eröffnung am 14. Dezember 
                    1898 warf die Tatsache, dass der Kaiser selbst der Eröffnung 
                    des Hauses fernblieb, da seine Gemahlin Elisabeth drei 
                    Monate zuvor ermordet worden war. Nach diesem schlechten 
                    Start des Theaters folgte nach nicht ganz fünf Spieljahren 
                    im Jahr 1903 der erste Konkurs.
Das Musiktheater von 1903 bis in die Nachkriegsjahre:
                    Am 1. September 1903 übernahm Rainer Simons die 
                    Direktion. Dieser hatte selbst seine Lehrjahre bei berühmten 
                    Sängern wie Julius Stockhausen oder Komponisten wie 
                    Engelbert Humperdinck absolviert. Ein klares Ziel vor Augen 
                    pflegte er zwar die volkstümlichen deutschen Sprechstücke im 
                    Sinne seines Vorgängers fort, setzte aber erste Schritte in 
                    Richtung Musiktheater. Während der Saison 1904/05 – in der 
                    auch erstmals der Untertitel Volksoper aufscheint – führte 
                    Simons die ersten Spielopern ein. Auf Grund des 
                    Publikumszuspruchs wagte Simons bereits zwischen 1906 und 
                    1908 den Sprung zur großen Oper. Ab 1908 firmierte der 
                    Spielort nur mehr unter dem Namen Volksoper.
                    
                    Nach vielen äußerst erfolgreichen Jahren hatte die Volksoper 
                    ab 1925 dann schließlich massiv mit den Auswirkungen der 
                    Inflation zu kämpfen. Nach einigen kurzzeitigen Schließungen 
                    und unterschiedlichen Rettungsversuchen durch 
                    Arbeitsgemeinschaften wurde die Volksoper am 5. Juli 1928 
                    geschlossen und erst am 5. November 1929 als Neues Wiener 
                    Schauspielhaus wieder eröffnet. 1938 übernahm die Stadt Wien 
                    die nunmehrige Städtische Wiener Volksoper, später umbenannt 
                    in Opernhaus der Stadt Wien. Gegen Ende des Zweiten 
                    Weltkrieg wurde die Volksoper, nachdem seit 1. September 
                    1944 Spielverbot für sämtliche Theater herrschte und einige 
                    Wiener Kinos durch Luftangriffe bereits zerstört waren, für 
                    mehrere Monate zum zweitgrößten Kino der Stadt mit 1.550 
                    Plätzen.
                    
                    Nach dem Zweiten Weltkrieg fungierte die Volksoper als 
                    Ausweichquartier für die zerstörte Staatsoper. Nach der 
                    Eröffnung des wiederhergestellten Staatsoperngebäude im Jahr 
                    1955 wurde die Volksoper wieder selbständiges Musiktheater 
                    mit Opern, Operetten und Musical. Im selben Jahr wurde die 
                    Volksoper in die österreichischen Bundestheater integriert.
Jüngere Geschichte: Unter dem Direktor Karl Dönch 
                    erfolgte 1973 ein erster großer Umbau des Theaterhauses.
                    
                    1979 hat Robert Jungbluth in seiner damaligen Funktion als 
                    Generalsekretär des Bundestheaterverbandes für die Volksoper 
                    ein Gastspiel in Japan initiiert. Es war die erste Operette, 
                    die in Japan aufgeführt wurde. 1984 folgte eine 
                    Amerika-Tournee.
                    
                    September 1991 bis Juni 1996 standen die Volksoper und die 
                    Staatsoper unter gemeinsamer Führung. Während dieser Zeit 
                    wurden Sänger für beide Häuser gleichzeitig engagiert. Der 
                    Spielbetrieb verlief jedoch autonom, da beide Bühnen 
                    verschiedene Schwerpunkte verfolgen.
                    
                    Die Volksoper als Bühnenhaus der österreichischen 
                    Bundestheater wurde mit dem Bundesgesetz über die 
                    Neuorganisation der Bundestheater 
                    (Bundestheaterorganisationsgesetz) von 1998 zu einem 
                    rechtlich selbständigen Unternehmen. 1999 erfolgte die 
                    Gründung der „Volksoper Wien GmbH“ als 100%ige 
                    Tochtergesellschaft der Bundestheater-Holding-GmbH.
                    
                    Seit dem 1. September 2007 steht die Volksoper Wien unter 
                    der Leitung von Kammerschauspieler Robert Meyer als Direktor 
                    und künstlerischem Geschäftsführer. Rainer Schubert agiert 
                    als Vizedirektor. Zum selben Zeitpunkt wurde Mag. Christoph 
                    Ladstätter zum kaufmännischen Geschäftsführer ernannt. 
                    Diethmar Straßer agiert als künstlerischer Betriebsdirektor, 
                    und Gerrit Prießnitz ist musikalischer Studienleiter.
                    
                    Robert Meyer verfolgt eine konsequente Reformpolitik. Sein 
                    Ziel ist, die Volksoper wieder als „das Musiktheater Wiens“ 
                    zu positionieren, die Operette aufzuwerten und einem 
                    breiteren Publikum zu öffnen.
Eiserner Vorhang: Auf dem eisernen Vorhang lässt 
                    sich die Widmung des Hauses zum 50jährigen 
                    Regierungsjubiläums Franz Joseph I. durch die beiden 
                    Jahreszahlen 1848 links und 1898 rechts gut erkennen. Gemalt 
                    wurde dieser von Karl Schüller und Georg Janny.
                    
                    Der Vorhang zeigt in der Mitte vorne Vindobona. Der Mann in 
                    der rechten Bildhälfte soll die Bürger Wiens symbolisieren. 
                    Durch die Abnahme der Binde soll dieser nun auch die schönen 
                    Musen sehen können.
                    
                    Vor dem Krieg wurde der Vorhang weggeräumt und war danach 
                    verschollen, bis er in den 1990ern auf dem Dachboden des 
                    Theaters an der Wien wieder zum Vorschein kam.
Kommerzienrat Robert Friedrich Metzger war Großaktionär der Wiener Volksoper Betriebs AG
und Begründer der Waggonleihanstalt Robert Metzger & Co.
Von 1920 bis 1925 war er maßgeblich am Erhalt der Wiener Volksoper beteiligt.
Beim Eingangsbereich der Volksoper befindet sich der Gedenkstein "Zukunft braucht Erinnerung".
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Volksoper_Wien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: © Bwag/Wikimedia, www.nikles.net und gemeinfrei.
Danke, dass Sie unsere Webseite ausgewählt haben.
Wir freuen uns, Sie hier zu haben und möchten unser Wissen mit Ihnen teilen.
Sie können uns gerne zu verschiedenen Themen unter der Email office@nikles.net schreiben.
Wir antworten in der Regel innerhalb eines Tages.
Die meisten Bilddateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage kostenlos für eigene Webseiten verwendet werden.
Auf Wunsch auch in höherer Auflösung.
Günter Nikles
                                    
Josef Reichl-Str. 17a/7
                                    
7540 Güssing
                                    
Austria
                                
Email:
                                    office@nikles.net
                                    
Website:
                                    www.nikles.net
                                
(c) 2025 www.nikles.net