Der Gasometer Wienerberg im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten war der vorletzte von der Stadt Wien errichtete derartige Gasbehälter. Ihm folgte nur noch der Gasometer VI auf dem Gelände des Gaswerks Simmering.
Standort: Der Gasometer Wienerberg wurde auf dem an der Kreuzung Wienerbergstraße-Eibesbrunnergasse gelegenen Areal des von der am 18. Februar 1872 gegründeten Wiener Gasindustrie Aktiengesellschaft zwischen 1883 und 1884 erbauten Gaswerk Wienerberg errichtet. Nach dem Auslaufen des letzten Beleuchtungsvertrages der Imperial-Continental-Gas-Association mit der Stadt Wien war dieses Gaswerk das letzte privat geführte Gaswerk in Wien. Versorgt wurden ab 1912 nur noch außerhalb von Wien gelegene Gemeinden im Bereich der Südbahnstrecke. Mit 1. Jänner 1940 wurde die Wiener Gasindustrie Aktiengesellschaft mit ihren Gaswerken auf dem Wienerberg, in Wiener Neudorf und Traiskirchen von der Gemeinde Wien übernommen. Wann die Stilllegung erfolgte, ist nicht bekannt.
Geschichte: Am 2. Jänner 1957 wurde die Errichtung des Gasbehälters erteilt, zur Auftragsvergabe für den Bau kam es am 23. Mai 1958. Ab dem Frühjahr 1959 baute die VÖEST nach Plänen der MAN gemeinsam mit weiteren 96 Firmen den Gasbehälter. Eröffnet wurde der Gasometer Wienerberg am 28. November 1960. Abgerissen wurde er 1987.
Technik: Gedacht war der Gasometer bei steigendem
Gasverbrauch in Wien zur Sicherung der Versorgung in den
südlichen und westlichen Bezirken der Stadt Wien. Die
Inbetriebnahme des Gasometers Wienerberg steigerte den
Speicherraum der Wiener Gaswerke um rund 25 Prozent.
Vor der Fertigstellung des Gasometer Wienerberg verfügten
die Wiener Gaswerke über ein Gesamtspeichervolumen von
1.150.000 Kubikmeter. Davon lagen 700.000 Kubikmeter im
Versorgungsgebiet des Gaswerk Leopoldau. Durch die
Errichtung des neuen Gasometers mit einem Fassungsvermögen
von 300.000 Kubikmetern verfügte auch das Versorgungsgebiet
des
Gaswerks Simmering über eine fast gleich große
Speicherkapazität.
Technisch entsprach dieser Gasbehälter dem größeren der
beiden auf dem Gelände des Gaswerk Leopoldau, der um rund 32
Jahre älter war.
Der 104 Meter hohe und 24eckige Gasometer besaß einen
Außendurchmesser von rund 67,5 Metern und wurde als
Scheiben- oder Trockenbehälter errichtet, also ohne einer
durch ein Wasserbecken abgedichteten Glocke.
Dieser Behältertyp bestand aus einem oben geschlossenen, aus
4,5 Millimeter starkem Stahlblech gefertigten Zylinder, in
dem das gespeicherte Gas lediglich von einer rund 500 Tonnen
schweren Stahlplatte, die sich je nach vorhandener Gasmenge
wie ein Kolben in diesem Zylinder auf- und ab bewegte. Gegen
die Außenwand wurde diese Stahlplatte durch elastische
Dichtungen abgeschlossen. Dabei auftretende Undichtheiten
wurden durch auf der beweglichen Stahlplatte befindliches Öl
abgedichtet. Herabfließendes Öl wurde auf dem Boden des
Gasbehälters aufgefangen und wieder auf die Oberseite der
Scheibe gepumpt.
Der Gasometer Wienerberg wurde an das bereits bestehende
Mitteldrucknetz sowie über eine neu verlegte
Mitteldruckrohrleitung mit 700 Millimetern Nenndurchmesser
an einen im damaligen Sankt-Johann-Park in
Margareten
gelegenen Verteilungsknotenpunkt angeschlossen. Auf diese
Art konnte auf dem Wienerberg gespeichertes Gas sowohl in
das Versorgungsgebiet südlich von Wien bis Traiskirchen und
auch in den Westen Wiens bis
Hadersdorf-Weidlingau geleitet werden.
Zur Gasbeförderung in den Süden wurden drei
Rotationskompressoren mit einer Förderleistung von je 5.500
Kubikmetern Gas pro Stunde und weitere drei Rotationsgebläse
mit einer Förderleistung von je 25.000 Kubikmetern Gas
stündlich Richtung Westen installiert.
Für die betriebsinterne Kommunikation wurde auf dem Dach des
Gasometers Wienerberg zusätzlich noch eine UKW-Antenne installiert.
Quelle: Text: Wikipedia
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