Die Wienerbergstraße ist eine wichtige Querverbindung zwischen dem 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten und dem 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling. Sie ist Teil der ehemaligen Bundesstraße B225.
Verlauf und Charakteristik: Die Wienerbergstraße
verläuft auf dem Rücken des Wienerberges in
Ost-West-Richtung von der Triester Straße leicht abfallend
bis zur Breitenfurter Straße. Am Beginn gehört die
Wienerbergstraße zum 10. Bezirk, und zwar auf der nördlichen
Straßenseite bis zur Köglergasse, auf der südlichen
Straßenseite bis zur Eibesbrunnergasse. Der größere Teil
gehört zu Meidling. Eine Brücke, und zwar die Pottendorfer Brücke, überquert die Geleise der
Pottendorfer Linie und der Badner Bahn.
Öffentliche Verkehrsmittel auf der Wienerbergstraße sind die
Autobuslinien 7A, 15A, 63A, 65A und N62 der Wiener Linien.
Außerdem die Autobuslinie 7B der Firma Pletter, die im
städtischen Verkehrsverbund den zuvor privat geführten
Zubringerbus namens „Twin Tower Shuttlebus“ von der
U-Bahn-Station Philadelphiabrücke zur Wienerberg City,
ersetzt hat. Die Wienerbergstraße ist eine stark vom
Individualverkehr befahrene Verkehrsverbindung.
Die nördliche Straßenseite wird von großen städtischen
Wohnhausanlagen, meist aus der Zwischenkriegszeit, gesäumt.
An der südlichen Straßenseite befinden sich vorwiegend
Firmen- und Gewerbegebäude aus neuerer Zeit. Nur ein kurzes
Stück am Ende der Straße vor der Breitenfurter Straße
besitzt auch einige Häuser aus der Zeit vor dem Ersten
Weltkrieg.
Geschichte: Die Wienerbergstraße war einst ein Weg, der von Meidling auf den Wienerberg zur Spinnerin am Kreuz führte. Sie hieß im 10. Bezirk früher Gerichtsweg (bei der Spinnerin am Kreuz befand sich eine Hinrichtungsstätte), im 12. Bezirk Meidlinger Straße. Seit 1894 heißt sie Wienerbergstraße. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war sie unverbaut, mit Ausnahme der Wienerberger Ziegelfabrik. In der Zwischenkriegszeit wurden hier einige große kommunale Wohnhausanlagen errichtet, besonders der George-Washington-Hof. In den letzten Jahren entstanden mit der Wienerberg City und dem Euro Plaza große moderne Geschäftsgebäude. Die Wienerberg City mit ihren Hochhäusern ist zudem durch ihre von weit her sichtbare Skyline auf der Höhe des Wienerberges eine moderne Sehenswürdigkeit Wiens.
Bemerkenswerte Gebäude:
Am Beginn der nördlichen Straßenseite gegenüber der
Wienerberg City erstreckt sich die Längsfront des
George-Washington-Hofes aus den Jahren 1927-1930, dessen
Haupteingang sich zur Triester Straße hin befindet.
Nummer 10–12:
Diese städtische Wohnhausanlage wurde 1931/32 von Carl
Witzmann errichtet. Es handelt sich um einen Straßenhof mit
Bänder- und Balkongliederung.
Wienerberg City:
Am Beginn der Straße erheben sich auf dem einstigen Areal
der Wienerberger Ziegelfabrik mehrere Hochhäuser, die teils
Geschäfts- und teils Wohngebäude sind. Der Vienna Business
Park entstand ab 1995. Dieses Hochhaus mit 22 Stockwerken
und Dachterrasse wurde von Architekten des Atelier 4
errichtet. Es beherbergt neben Geschäftslokalen und Büros
ein Cineplexx-Kino. Auf Nummer 11 befindet sich das
Verwaltungsgebäude der Firma Wienerberger, das 1971-73 von
Carl Appel errichtet wurde. Hinter den Gebäuden der Wiener
Gebietskrankenkasse erheben sich die beiden Hochhäuser
Vienna Twin Towers
(1999–2001) von Massimiliano Fuksas, die mit 138 bzw. 127 m
zu den höchsten Gebäuden Wiens zählen und den Hauptblickfang
der ganzen Wienerberg City darstellen. Die Vienna Twin
Towers sind ebenfalls Bürotürme, während der
Delugan-Meissl-Tower (Architekten Roman Delugan und Elke
Meissl) der höchste Wohnturm des Viertels ist. Das
Architekturbüro Coop Himmelb(l)au plante den Mischek-Tower
(77 m) und den SEG-Tower (55 m) mit 118 Wohnungen, die beide
im 8. Stockwerk durch einen sogenannten Sky-Loop verbunden
sind. Ein weiterer Hochhausbau ist das Gebäude Monte Verde
von Albert Wimmer mit 182 geförderten
Genossenschaftswohnungen und Panoramalift. Südlich diesen
Hochhäusern vorgelagert sind ein Leisure-Center mit
Erholungs- und Wellness-Einrichtungen für alle Bewohner der
Wienerberg City vom Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, die
Wohnhausanlagen Wohnen am Golfplatz in Form eines Rundbaus
von Helmut Wimmer, Hängende Gärten von Günter Lautner und
eine Panorama-Dachterrasse von den Architekten Delugan
Meissl.
Nummer 13, 15–19 Wiener Gebietskrankenkasse:
Das Ambulatorium Süd der Wiener Gebietskrankenkasse wurde
1974/75 von den Architekten Thomas Reinthaller und Franz
Requat errichtet. Das Gebäude ist sternförmig gebaut. Das
dort befindliche Großambulatorium stellt eine wichtige
Gesundheitseinrichtung im südlichen Wien dar. Das
ypsilonförmige Verwaltungsgebäude daneben entstand
1977–1981.
Nummer 12:
Im Innenhof dieser großen Wohnhausanlage befindet sich eine
Tiersäule aus Keramik von Robert Obsieger (1960).
Nummer 14–14A:
Diese Wohnhausanlage mit mehreren Stiegen wurde 1959/60 von
Heinrich Reiter und Brigitte Kiesewetter errichtet. Jede
Stiege ist mit einem großen Sgraffito verziert, das
afrikanische, indianische, chinesische und Symbole aus der
Südsee zeigt. Im Hof befindet sich eine Bronzeplastik
Sitzendes Mädchen aus dem Jahr 1963 von Hans Knesl. An der
Straßenfront hat Roman Haller ein großes Sgaffito mit
ornamentalem Schmuck und dem Spruch Friede in unserem Hause,
Friede im Haus nebenan, Friede dem friedlichen Nachbarn, daß
jedes gedeihen kann gestaltet.
Nummer 16–18:
Diese bemerkenswerte Wohnhausanlage wurde 1926/27 von den
Architekten Rudolf Frass, Rudolf Perco und Karl Dorfmeister
errichtet. Im zur Straßen hin offenen Innenhof befinden sich
zwei Plastiken Knabe mit Bär und Mädchen mit Gänsen von
Wilhelm Hejda (1929).
Nummer 20 Am Wienerberg:
Die städtische Wohnhausanlage Am Wienerberg wurde 1926/27
von Camillo Fritz Discher und Paul Gütl errichtet. Die
Anlage zeigt verschiedene expressionistische Bauelemente,
wie Spitzgiebel, Polygonalerker und Klinkerfelder.
Nummer 27 Ehemaliger Gasbehälter Wienerberg:
An dieser Stelle wurde zwischen 1882 und 1884 das Gaswerk
Wienerberg errichtet. Später befand sich hier der 1958-60
erbaute
Gasometer Wienerberg, der ein markantes Gebäude dieser
Gegend war. Er war 24eckig erbaut und machte daher einen
nahezu runden Eindruck. Die Höhe des Gebäudes war 104 Meter,
der Durchmesser 67,6 Meter. Das Speichervolumen machte
300.000 m³ aus. 1987 wurde der Betrieb eingestellt.
Euro Plaza:
Seit dem Jahr 2001 entsteht der moderne Business Park Euro
Plaza. Zahlreiche große Firmen vorwiegend der
Elektronikindustrie haben hier ihre Firmensitze eröffnet.
Der Business Park besteht aus mehreren Bauteilen und ist
noch nicht ganz fertig gestellt.
Am Ende der Wienerbergstraße, bei der Ecke Breitenfurter Straße und Wienerbergbrücke, befindet sich das Schieferlkreuz.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 4.0, Braveheart unter der Lizenz CC BY-SA 4.0
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Günter Nikles
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