Der Wienerberg ist ein Teil des einwohnerreichsten Wiener
Gemeindebezirks, Favoriten, und
seit einem städtebaulichen Ideenwettbewerb in den
1980er-Jahren ein Erholungsgebiet mit einer Gesamtfläche von
117 Hektar von denen 90 Hektar geschützt sind und 16,1
Hektar auf Wasserflächen entfallen. Der geschützte Teil
rühmt sich einer vielfältigen Flora und Fauna, darunter auch
einige der auf der Roten Liste stehenden Arten, wie etwa der
große Feuerfalter oder die europäische Sumpfschildkröte.
Begrenzt ist der Wienerberg im Süden durch die Autobahn
A23,
im Osten durch die Wienerfeld-Siedlung, im Norden durch die
Wohnsiedlung entlang der Raxstraße und der Wienerbergstraße
und im Westen durch die Eibesbrunnergasse, die die
Bezirksgrenze vom 10. Wiener Gemeindebezirk
Favoriten und dem 12. Wiener
Gemeindebezirk Meidling bildet.
Neben der
Spinnerin am Kreuz sind die als
Vienna Twin Tower
bekannten Hochhaustürme des Architekten Massimiliano Fuksas
zu einem modernen und weithin herausragenden Wahrzeichen des
Wienerbergs geworden. Sie sind Teil des neuen Wienerberg
City genannten Geschäfts- und Wohnviertels, das noch die
weiteren Hochhäuser Delugan-Meissl-Tower, den
Coop-Himmelb(l)au-Tower und den Monte-Verde des Architekten
Albert Wimmer umfasst. Der Delugan-Meissl-Tower ist benannt
nach dem Wiener Architekturbüro Delugan Meissl.
Geschichte: Bereits zur Römerzeit wurden auf dem
heutigen Gebiet des Wienerbergs Lehmvorkommen entdeckt und
zur Ziegelherstellung genutzt. 1775 ließ Maria Theresia die
erste staatliche Ziegelei auf diesem Gebiet errichten,
welche 1820 zur größten Europas wurde. Auch die heute
weltweit tätige Ziegelei Wienerberger wurde hier 1819
gegründet. Kein Wunder, dass die Wiener Architektur dieser
Zeit sehr stark durch Ziegelbauten geprägt wurde,
erkenntlich an Prachtbauten wie dem Hauptzollamt oder dem
Wiener Arsenal, aber auch Arbeiterwohnhäuser und sozialen
Einrichtungen wurden damals mit den Ziegeln vom Wienerberg
gebaut. Nicht verschwiegen werden darf allerdings auch, dass
ab 1870 die Ausbeutung der Arbeitskräfte stark zunahm und
vermehrt auch Kinder für Arbeiten in den Ziegelwerken
ausgebeutet wurden. Die vielen aus den Kronländern
zugewanderten Arbeiter wurden Ziegelbehm (Ziegelböhm)
genannt.
Im Bereich der
Spinnerin am Kreuz - die genaue Lage ist aber unbekannt
- befand sich eine der ältesten Wiener Hinrichtungsstätten.
In den 1960er Jahren wurde der Lehmabbau unrentabel und die
Ziegelwerke wurden stillgelegt. Zurück blieb brachliegendes
Land und die für den Wienerberg typischen kleinen Seen,
welche die ehemaligen Lehmgruben hinterließen, und der
längst auch andernorts tätige Ziegelhersteller
Wienerberger,
der aus den kaiserlichen Ziegelwerken hervorging. Das Areal
war von nun an im Besitz der Stadt Wien und wurde zur
Schuttablagerung genutzt.
Ende der 1970er Jahre wurde ein städtebaulicher
Ideenwettbewerb durchgeführt. Dieser bildete den Auftakt für
die Gestaltung des heutigen naturnahen Erholungsgebietes
nach Plänen des Landschaftsarchitekten Wilfried Kirchner.
1995 erfolgte die Erklärung zum geschützten Landschaftsteil.
1999 wurde mit dem Bau der Wienerberg City, eine Anordnung
von zahlreichen Wohn- und Bürohochhäusern rund um einen neu
gestalteten See (ehemalige Lehmgrube) und Park, begonnen.
Als erstes dieser Gebäude wurde 2001 der
Vienna Twin Tower
fertig gestellt.
Freizeitangebot: Es existiert ein 14 km langes
Wegenetz, mehrere kleine Teiche sowie der größere
Wienerberg-Teich, Spielplätze, ein Streetballplatz, mehrere
Fußballplätze, ein Beachvolleyballplatz und Radwege. Der
Wienerberg-Teich wird bei entsprechenden Temperaturen als
Naturbadeplatz genutzt und weist laut Untersuchungen der
Stadt Wien auch eine ausreichende Wasserqualität auf, ist
jedoch derzeit nicht offiziell als solcher gewidmet.
Weiters gibt es eine eigene Hundezone, mehrere Liegewiesen, einen Heilkräutergarten, den Biergasthof Chadim,
eine Pferdekoppel sowie Laufstrecken, so genannte Running Checkpoints.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Binter, gemeinfrei, 2. Bild: gemeinfrei.
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Günter Nikles
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