Das Pumpwerk Breitensee (auch Hebewerk oder Schöpfwerk
Breitensee) in der Hütteldorfer Straße 142 in
Penzing (zum Zeitpunkt der
Errichtung noch Hietzing) war das
erste Pumpwerk im Netz der
Wiener Wasserversorgung.
Um die 1892 neu eingemeindeten höher gelegenen Bezirke im
Westen der Stadt Wien ebenfalls mit Trinkwasser aus der
ersten Wiener Hochquellwasserleitung versorgen zu können,
wurde das Pumpwerk Breitensee mit einem Kostenaufwand von
528.645,46 Gulden errichtet und am 6. November 1896 in
Betrieb genommen.
Das Hochquellwasser wurde mittels einer 5.312 Meter langen
Wasserleitung (2.836 Meter à 950 Millimeter Nenndurchmesser
und 2.476 Meter à 870 Millimeter Nenndurchmesser), die auch
Speising,
Lainz,
Hietzing,
Baumgarten,
Hacking,
Unter Sankt Veit
und Teile Hütteldorfs
versorgte, vom eigens auf 120.500 Kubikmeter
Fassungsvermögen erweiterten
Wasserbehälter Rosenhügel hierher geleitet.
Dotiert wurde zunächst der in 800 Metern Entfernung neu
errichtete Wasserbehälter in der Braillegasse in der Nähe
des Flötzersteigs und des später erbauten
Zeiss-Werkes. Von
dort gelangte das Wasser aus eigener Kraft weiter in den
Behälter Schafberg. Der Wasserspiegel des
Behälters
Rosenhügel befindet sich in einer Seehöhe von ungefähr 245
Metern, die Achse der Pumpen befand sich in einer Seehöhe
von rund 229 Metern und der Wasserspiegel des Behälters in
der Braillegasse befindet sich in einer Höhe von ungefähr
274 Metern Seehöhe.
Das Pumpwerk Breitensee bestand aus einem Maschinenhaus,
einem Kesselhaus, dem Schieberhäuschen, einem Waaghäuschen,
einem Kühlturm, dem Kohlendepot und einem Personalwohnhaus.
Der gesamte Komplex wurde in Sichtziegelbauweise errichtet.
Das ehemalige Personalwohnhaus, das heute so wie das übrige
Areal nach wie vor von der MA 31 – Wasserwerke als
Dienstgebäude genutzt wird, ist ein zweigeschossiges
Bauwerk, lisenengegliedert und mit abgeschrägter sowie
mittels erhöhtem Risalit betonter Hausecke. An der Attika
findet sich die Aufschrift „Stadt Wien MDCCCXCVI“. Errichtet
wurde die Anlage von der Union-Baugesellschaft, für die
Lieferung und Montage der maschinellen Ausrüstung zeichnete
die in Prag ansässige Firma Märky, Bromovsky & Schulz ebenso
verantwortlich wie für die eiserne Dachkonstruktion.
* Im Maschinenhaus befanden sich vier Pumpen, wobei man
Platz für eine fünfte gelassen hatte. Bei den Pumpen
handelte es sich um liegende Compound-Dampfmaschinen mit
einer ‚Doktor Proell´schen zwangsläufigen Ventilsteuerung’
und je zwei nebeneinander liegenden Dampfzylindern. Die
Pumpen waren mit der Kolbenstange direkt gekoppelt. Jedes
Pumpenpaar förderte in 23 Stunden 8.000 Kubikmeter Wasser.
* Das Kesselhaus verfügte über vier Multitubular-Kessel
System Fairbairn mit einer Heizfläche von je 110
Quadratmetern. Die Kessel waren 6,8 Meter lang und hatten
einen Durchmesser von 2 Metern.
* Der Kühlturm bestand aus einem 10,8 Meter hohen Turm aus
Lärchenholz mit einem Gradierwerk System J. Popper. In
mehreren Etagen waren insgesamt 48 Siebkästen angebracht,
durch deren Löcher das Wasser in feine Wasserstrahlen
zerteilt wurde. Die dazwischen durchstreifende Luft kühlte
das Wasser genügend ab, so dass es wieder verwendet werden
konnte.
Das Pumpwerk Breitensee versorgte bis Ende Juni 1898 in den
damaligen Bezirksgrenzen
* im 13. Bezirk 400 Häuser,
* im 14. Bezirk 350 Häuser,
* im 15. Bezirk 170 Häuser,
* im 16. Bezirk 1.200 Häuser,
* im 17. Bezirk 600 Häuser,
* im 18. Bezirk 572 Häuser und
* im 19. Bezirk 172 Häuser mit Trinkwasser.
Nach der Inbetriebnahme des
Reservoirs Steinhof wurde das
seit dem 15. Juni 2004 unter Denkmalschutz stehende Pumpwerk
außer Dienst gestellt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Gryffindor unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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Günter Nikles
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