Die Zacherlfabrik ist ein orientalisierendes Bauwerk im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling, Nußwaldgasse 14.
Geschichte: Johann Zacherl handelte seit 1842 mit 
                    Pyrethrum-Insektenpulver aus Tiflis. 1870 begann er mit der 
                    Produktion seines Mottenpulvers „Zacherl's Insecten tödtende 
                    Tinktur“ („Zacherlin“) in
                    Unterdöbling. In 
                    seiner Fabrik stellte er 1873 mit vier Arbeitern bereits 600 
                    Tonnen Insektenpulver her. Für den Verkauf des Pulvers 
                    gründete er Geschäfte in Paris, Konstantinopel, Amsterdam, 
                    London, New York und Philadelphia. 1880 übergab Zacherl die 
                    Firma seinem Sohn Johann Evangelist. Die Fabrik zur 
                    Herstellung des Insektenpulvers wurde zwischen 1888 und 1892 
                    neu errichtet. Der straßenseitige Verwaltungstrakt des nach 
                    dem Entwurf von Hugo von Wiedenfeld von Karl Mayreder 
                    errichteten Industriegebäudes zählt, ähnlich der 
                    Yenidze-Zigarettenfabrik in Dresden, zu den seltenen 
                    Beispielen eines kommerziell motivierten orientalisierenden 
                    Historismus in der europäischen Architektur. Die 
                    Wienerberger Ziegelfabrik produzierte die für die 
                    Verkleidung der Fassade und der Dachkuppel verwendeten 
                    keramischen Fliesen.
                    
                    Neben der Produktion des Insektenpulvers erschloss sich 
                    Johann Evangelist Zacherl die Reinigung, Reparatur und 
                    Aufbewahrung von Pelzen und Teppichen. 1903 bis 1905 ließ er 
                    am Wildpretmarkt ein Stadtgeschäftshaus (Zacherlhaus) 
                    errichten. Nach dem Ersten Weltkrieg sank der Absatz des 
                    Insektenpulvers durch hohe Zölle und den Aufschwung der 
                    chemischen Industrie. Nach dem Tod seines Vaters 1936 
                    übernahm Gregor Zacherl die Fabrik, in der er ab 1933 auch 
                    Skibindungen herstellen ließ. 1949 legte Gregor Zacherl 
                    seinen Gewerbeschein zurück, 1954 verstarb er. Die Firma 
                    selbst wurde 1958 aus dem Register gelöscht.
                    
                    Nachdem das in einem großen Garten gelegene Fabriksgebäude 
                    jahrzehntelang leer gestanden war, öffneten im Jahr 2006 
                    Veronika und Peter Zacherl in Kooperation mit dem Kunstfonds 
                    der Jesuiten die Zacherlfabrik für Kunstprojekte. Seither 
                    finden jedes Jahr während der Sommermonate Ausstellungen und 
                    Musikabende statt.
Siehe auch Artikel Zacherlhaus im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt!
Weblink: www.zacherlfabrik.at
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Zacherlfabrik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: Geiserich77, Balazs Barnucz und Manfred Werner - Tsui (siehe jeweiliges Bild).
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