Die Allerheiligenkirche Zwischenbrücken ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau in der Vorgartenstraße 56.
Geschichte: Die ehemalige unregulierte
Donau bei Wien bildete nach
jedem Hochwasser neue Inseln, damals üblich Schüttel oder
Anschütt genannt. Eine dieser Inseln war mit
Zwischenbrücken
benannt, weil sie zwischen den zwei großen Donaubrücken von
Wien nach Leopoldau
lag. Die Bewohner waren Wachsoldaten einer militärischen
Befestigung, Mautbeamte, Arbeiter von Donaumühlen, und
Bedienstete der zwei großen Einkehrgasthäuser für Fuhrleute
und deren Fuhrwerke.
Da den Mautbeamten der Weg zur zuständigen Pfarrkirche Leopoldau für den Besuch einer Meßfeier zu lang und zu
beschwerlich war, brachten sie es mit Vorstellungen soweit,
dass ihnen im Jahre 1769 erlaubt wurde, eine Kapelle zu
bauen. Die Kaiserin Maria Theresia fertigte am 26. November
1778 einen Stiftsbrief mit 2000 Gulden im k. u. k.
Kupferamte für die Kapelle, womit die
Johannes-Nepomuk-Kapelle errichtet und die Sonn- und
Feiertagsmessen unterhalten wurden. Anlässlich der Gründung
der Pfarrkirche Floridsdorf wurde
Zwischenbrücken
dort eingepfarrt, womit das Stift Klosterneuburg als
Patronatsherr von Floridsdorf Verwalter der Maria
Theresianischen Stiftung wurde. Im Zuge der Wiener
Donauregulierung ab 1870 wurde der Ort
Zwischenbrücken
abgetragen, damit auch die Kapelle. Die Eigentümer wurden
entschädigt, wobei das Stift Klosterneuburg mit dieser
Entschädigung den Bau der Donaufelder Kirche unterstützte.
An die Kapelle erinnert die abgeschnittene Zunge des
Johannes von Nepomuk im Wappen von
Zwischenbrücken,
jetzt ein Bezirksteil von Brigittenau.
Im Jahre 1905 wurde eine Allerheiligenkirche auf dem
Allerheiligenplatz (siehe Allerheiligenpark) als Filialkirche der Brigittakirche
errichtet. Weil das zur Verfügung stehende Geld knapp war,
wurde diese nach Entwürfen von Hans Schneider errichtete
Kirche einfach gehalten. Sie war einschiffig und hatte einen
offenen Dachstuhl, der Kirchenraum maß 40 mal 20 Meter und
hatte einen seitlich angelehnten Turm. Vom früheren
Hochaltar im Schottenstift wurde der Kirche ein Altarbild
von Joachim von Sandrart übergeben. Die Kirche wurde im
Zweiten Weltkrieg am 7. Februar 1945 durch Bomben völlig
zerstört. Auf Allerheiligenplatz 5 steht im Straßenverband
das Pfarrhofgebäude.
Nach dem Krieg wurde entschieden, den Allerheiligenpark
frei zu halten. Von 1949 bis 1950 wurde nach den Plänen von
Josef Vytiska die neue Kirche in der Vorgartenstraße 56,
nahe des Allerheiligenparkes, errichtet.
Allerheiligenkirche Zwischenbrücken: Die Kirche
liegt im Straßenverband, mit einem mittigen Haupteingang in
eine sechsachsige Hallenkirche, wobei über den Haupteingang
der Kirchturm vorgesetzt und aufgesetzt ist. Der Chor ist
erhöht. Der Deckenstuck mit christlichen Symbolen ist von
den Stukkateuren Karl Jamböck und Leopold Kiener. Links und
rechts der Kirche wurde das Grundstück in Straßenflucht
abgemauert und mit vier offenen Rundbogentoren sichtmäßig
offen gehalten.
Der Tabernakel ist aus 1930, der Pietà-Altar mit einem
Holzrelief Passion aus 1931. Von 1959 bis 1960 wurde die
Orgel von Rudolf Novak geschaffen. An der Chorwand hängt ein
Kruzifix und dahinter ein Wandteppich mit
Evangelistensymbolen und Darstellungen der Schöpfung und der
Kreuzigung vom Künstler Franz Burkert aus 1982 und 1983.
Am 19. März 1950 wurde die Kirche von Kardinal Theodor
Innitzer geweiht. Am 29. November 1956 weihte Kardinal Franz
König die drei neuen Glocken.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und Anton-kurt, gemeinfrei.
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Günter Nikles
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