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Die Bundeshauptstadt

22. Bezirk - Artilleristen Denkmal am Siegesplatz

Das Artilleristen Denkmal befindet sich am Siegesplatz (Groß-Enzersdorfer Straße 2) in Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt.
Der Obelisk wurde 1909 zur Hundertjahrfeier der Schlacht bei Aspern vom Präsidenten des Denkmalkomitees Richard Hillebrand († 1929) errichtet und am 30. Mai 1909 enthüllt. Ein ca. 50 kg schwerer Bronzeadler an der Spitze wurde im Zweiten Weltkrieg abgenommen und fehlt bis heute. Später wurde das Gedächtnis an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs miteinbezogen.

Die Ausführung erfolgte durch die Steinmetzfirma Rohrer und Püschel, Handel mit Grabmonumenten und Grabausstattungsgegenständen, XIII., Friedhofstraße.

Die Bilder zeigen das in Österreich unter der Nummer 78489 denkmalgeschützte Objekt.

Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) vom 3.6.1909, Seite 28: Die Enthüllung des Artilleristen-Denkmals in Aspern. Der Schlußakt der großen Gedenkfeier an die österreichischen Ruhmestaten des Jahres 1809. welches am Pfingstsonntag in Gegenwart des Erzherzogs Leopold Salvator enthüllt wurde. Schon am frühen Morgen herrschte in Aspern, das reichen Flaggenschmuck angelegt hatte, überaus reges Leben. Ein jeder Zug der Dampftramway brachte Delegationen von Kriegervereinen, Feuerwehren ec. Um 1/2 10 Uhr rückte der Artilleristenbund mit Fahne und Musik unter dem Kommando seines Präsidenten Hillebrand auf dem Festplatz an. Ihm folgten bald der Militär-Veteranenverein „Defacioli Grimani" (Kommandant Georg Schramm), der Kriegerverein des 8. Infanterieregiments (Kommnandant Hauptmann Posler), der Marine-Veteranenverein „Adria", der Kriegerverein des 14. Infanterieregiments, der Verein österreichischer gedienter Soldaten, die Feuerwehren von Aspern und Umgebung unter dem Kommando des Hauptmanns Johann Reiter. Unter den Festgästen, die sich in Aspern eingefunden hatten, befanden sich: der ehemalige Generalartillerie-Inspektor FZM. Ritter v. Kropatschek, dann die Feldmarschalleutnants Fiala, Schwaab, Krobatin GM. Fleischmann, die Kommandanten der in Wien dislozierten Artillerieregimenter mit dem Offizierskorps, der Präsident des Herrenhauses Fürst Alfred Windisch-Graetz. Die Festgäste und die ausgerückten Truppen begaben sich sodann zur Pfarrkirche, wo die Ankunft des Erzherzogs Leopold Salvator erwartet wurde. Dort hatten sich mittlerweile Vizebürgermeister Hierhammer, GR. Oberleuthner mit mehreren Bezirtsfunktionären, Polizeirat Karl, Bezirkshauptmann Statthaltereirat Bazant sowie die Spitzen anderer Behörden, als auch die Schuljugend mit dem Lehrkörper von Aspern eingefunden. Wenige Minuten vor 10 Uhr verkündete Glockengeläute das Nahen des Erzherzogs, der die Fahrt nach Aspern in seinem Automobil unternommen hatte. Unter den Klängen der Volkshymne entstieg der kaiserliche Prinz vor dem Löwen von Aspern dem Automobil. Vom Protektor deS Artilleristenbund FZM. von Kropatschek begrüßt, begab sich der Erzherzog durch ein von Ehrenjungfrauen (in der Tracht anno 1809 gekleidet) gebildetes Spalier in die Kirche, wo sofort der Festgottesdienst zelebriert vom Pfarrer Josef Jeglinger unter großer geistlicher Assistenz, begann. Nach Beendigung deS Gottesdienstes erfolgte der Abmarsch zum Festplatz. Das Denkmal befindet sich auf dem Hauptplatz bei der Haltestelle der Dampftramway. FZM. Ritter v. Kropatschek hielt die Festrede, in welcher er der unvergeßlichen Waffentaten der öster­reichischen Armee und insbesondere der ruhmvoll gefallenen österreichischen Artilleristen in den Maitagen 1809 bei Aspern in überaus ehrenden Worten gedachte, worauf Erzherzog Leopold Salvator unter Worten der Anerkennung für das schöne patriotische Werk das Zeichen zum Fallen der Hülle gab. Nach der Einsegnung des Denkmals durch Pfarrer Jeglinger erfolgte die Schmückung des Denkmals mit Kränzen. Den ersten Kranz legte Erzherzog Leopold Sal­vator am Sockel des Denkmals nieder. Bei dieser Szene sang der Rennweger Männerchor unter Leitung seines Chormeisters Achter den Chor „Mein Vaterland, mein Oesterreich" von Fiby. Sodann legten FZM. v. Kropatschek, Vizebürgermeister Hierhammer namens der Stadt Wien, die Regimentsdeputationen, der Artilleristenbund, die Kriegervereine, Feuerwehr ec. Kränze vor dem Denkmal nieder. Vizebürgermeisler Hierhammer übernahm sodann das Denkmal in die Obhut der Stadt Wien, worauf die ausgerückten Kriegervereine unter Vorantritt des Denkmalkomitees mit Präsidenten Hillebrand an der Spitze vor dem Erzherzog nnd den Festgästen stramm defilierten. Erzherzog Leopold Salvator hielt nach der Defilierung kurzen Cercle, bei welchen er den Vizebürgermeister Hieerhammer, den Präsidenten des Denkmalkomitees Richard Hillebrand, den Pfarrer von Aspern Josef Jeglinger, den Beirat des Denkmalkomitees Ministerialbeamten Emanuel Rott wiederholt ins Gespräch zog. Besonders lange sprach der Erzherzog mit dem verdienten General FZM. v. Kropatschek. Unter den Klängen der Volkshymne und brausenden Hochrufen der Bevölkerung verließ hierauf der Erzherzog den Festplatz. Das Denkmal stellt einen mächtigen, von einem Doppeladler gekrönten, auf hohem Sockel ausgebauten Obelisken dar. In der Mitte des Obelisken befindet sich das Abzeichen des Artilleristenbundes in Bronceguß. Im mittleren Teile des Sockels sind vier große Broncetafeln mit folgenden Inschristen angebracht: (Vorder­seite) „Dem ehrenden und unvergeßlichen Andenken der am 21. und 22. Niai 1809 ruhmvoll gefallenen österreichischen Artilleristen. - Gewidmet vom ersten öster­reichischen Artilleristenbund in Wien." (Links) „Errichtet im 61. Jahre der glorreichen Regierung Seiner Majestät Kaiser Franz Joseph, unter dem hohen Protektorat Sr. Exzellenz des Herrn k. u. k. Feldzeugmeisters Ferdinand Ritter v. Kropatschek und unter dem Bürgermeister Exzellenz Dr. Karl Lueger. (Rechts) Komitee: Richard Hillebrand, Josef Pfisterer, Rob. Zins, Friedrich Klassenböck, Franz Okurka, Franz Saladib, Georg Schuster, Karl Horner, Josef Nigeb und Karl Bendl, (Rückwärts) Beirate: Hochw. Pfarrer Josef Jeglinger, Gemeinderat Josef Oberleutner, Georg Schramm, Anton Düpert, Franz Haidinger, Franz Hruza, Eduward Lehmann, Johann Linhard, Franz Mader, Rupert Paar, JuliuS Putschandl, Emanuel Rott, Heinrich Schneller, Bernhard Seethaler und Leopold Wischo. Vor den Denkmal, das von der Steinmetzfirma Rohrer und Püschl ausgeführt wurde, befindet sich eiue kleine Gartenanlage. Das Ganze bildet eine schöne Zierde für Aspern.

Illustrierte Kronen Zeitung vom 21.5.1912, Seite 4: Eine Feier vor dem Kriegerdenkmal in Aspern. In treuem Gedenken an jene ruhmreichen Tage des Jahres 1809, in denen die österreichische Armee den Feind siegreich zurückgeschlagen hatte, das Schlachtfeld bei Aspern aber auch mit großen Mengen österreichischen Blutes getränkt wurde, legt der nichtuniformierte Kriegerverband des 8. Infanterieregiments seit seinem Bestand durch 24 Jahre alljährlich einen Kranz beim Löwen von Aspern nieder. Am letzten Sonntag vereinigte sich der Verband mit den ebenfalls nichtuniformierten Kriegerverbänden der Infanterieregimenter Nr. 14 und 54 sowie mit dem Ersten österr. Artilleristenbund, Verein gedienter Soldaten und Marine­verein »Adria" zur gemeinsamen würdigen Feier des ruhm­vollen Tages in der Geschichte Oesterreichs. Die Vereine versammelten sich im Gemeindegasthaus in Aspern und marschierten unter dem Oberkommando des Obmanns Stephan Boßler vom Kriegerverband Nr. 8 unter Musikklängen mit fliegenden Fahnen zur Kirche und legten beim Denkmal Kränze nieder. Der Stiftsprediger im Schottenstift in Wien Dr. Theodor Berger zelebrierte die Trauermesse, deren musikalischer Teil von der Kapelle des 8. Kriegerverbandes unter Leitung des Kapellmeisters Melichar besorgt wurde, die am Schluß der Messe die Bolkshhmne intonierte. Vor der kirchlichen Feier nahmen die ausgerückten Vereine vor dem Denkmal Aufstellung, wo Stiftsprediger Dr. Berger eine auf die Feier Bezug habende Ansprache hielt. Anschließend hielt Obmann Rohmann (Kriegerverband Nr. 54) ebenfalls eine Ansprache, die mit einem Hoch auf den Kaiser schloß. Nun zogen die Veteranen zum Artilleristendenkmal, wo der Artilleristenbund einen Kranz niederlegte und die Herren Klasenböck und Rohmann Ansprachen hielten. Um das Gelingen der Veranstaltung haben sich die Herren Botzler, Vogel, Kridlich, Bruna und Rohmann besonders verdient gemacht. Im beistehenden Bild zeigen wir die Niederlegung der Kränze vor dem Obelisken.

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) vom 3.6.1909, Seite 28, Illustrierte Kronen Zeitung vom 21.5.1912, Seite 4.



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