Die Rotundenbrücke überquert den
Donaukanal in Wien und
verbindet die Bezirke Landstraße und
Leopoldstadt.
In der Nähe der Rotundenbrücke befindet sich das so genannte
"Hundertwasserhaus" und das
Bundes-Blindenerziehungsinstitut. Die Straßenbahnlinie N
befährt die Rotundenbrücke auf ihrer Route in den Wiener
Prater. Bei der damaligen Sophienbrücke wurde 1904 das erste
von vier städtischen Strombädern im
Donaukanal verankert.
Am 23. August 1894 erschoss sich Jaromir Mundy, ein Mitbegründer der Wiener freiwilligen Rettungsgesellschaft, bei der damaligen Sophienbrücke.
Bei der Rotundenbrücke befand sich eine Haltestelle der Pressburger Bahn.
1797 - 1809: Fürst Andreas Rasumofsky ließ unweit von seinem
Palais, das später lange Zeit die Geologische Bundesanstalt
beheimatete, eine hölzerne Brücke über den
Donaukanal errichten.
Durch einen Eisstoß im Jahr 1809 stürzte sie ein.
Einer anderen Quelle zufolge (siehe Pauser) wurde die erste
Brücke bereits 1776 auf Initiative des späteren Kaisers
Joseph II. errichtet. Diese Donaukanalquerung wurde an
Stelle einer Überfuhr als Doppelbrücke aus Eichenholz
gefertigt.
1810 - 1819: Die in den Jahren 1810/1811 abermals vom
Fürsten Rasumofsky beauftragte Steinbrücke musste wegen der
bei einem Hochwasser erlittenen Schäden 1819 abgebrochen
werden.
1824 - 1871: Wegen eines Brandes in seinem Palais war Fürst
Rasumofsky nicht in der Lage, auch noch eine dritte Brücke
zu finanzieren. Deshalb bildete sich unter Ignaz Edler von
Mitis eine private Aktiengesellschaft, die zwischen 1824 und
1825 die erste Kettenbrücke von Wien erbauen ließ.
Allerdings war diese nur für Fußgänger und Reiter passierbar
und außerdem hatten sich die Financiers von Kaiser Franz I.
das Recht gesichert, vierzig Jahre lang von jedem, der auf
der nach Erzherzogin Sophie benannten Brücke den
Donaukanal
queren wollte, einen Kreuzer Brückenmaut einheben zu dürfen.
Die Pläne stammten von Johann von Kudriaffsky, der auch die
Franzensbrücke
geplant hatte.
Das neuartige Erscheinungsbild dieser Brücke mit 71 Metern
Spannweite war Namen gebend für ein Vergnügungslokal, das
den Namen "Kettenbrückensaal" (oder: "Tanzsaal zur
Kettenbrücke" in der Donaustraße 4 in der
Leopoldstadt)
erhielt. Hier wurde im Fasching 1827 auch der
"Kettenbrückenwalzer" von Johann Strauß Vater uraufgeführt.
Während der Revolution 1848 kam es am 26. September zu
Kämpfen um die Brücke, Kommandant der Verteidiger gegen die
kaiserlichen Truppen war Robert Blum. Anlässlich der
kommenden Weltausstellung wurde sie abgetragen und neu
errichtet
1871 - 1935: In den Jahren 1871/1872 wurde eine neue Brücke
erbaut, die auch für Fuhrwerke befahrbar war. Ab dem Jahr
1873 wurde sie auch von der Pferdetramway benutzt, die in
den Prater fuhr. Die Brücke erwies sich bald als zu schwach,
weshalb die Belastung begrenzt werden musste und es durfte
immer nur ein Straßenbahnzug auf der Brücke sein.
Der Gemeinderat von Wien beschloss am 22. Mai 1914 den im
Jahr 1916 beginnenden Neubau der Brücke. Der Krieg und der
darauf folgende Geldmangel verhinderten dieses Vorhaben
jedoch. Geändert wurde lediglich der Name des
Verkehrsbauwerks. Neuer Namensgeber war die nahe gelegene
Rotunde, das Hauptgebäude der Weltausstellung 1873.
1927 wurde die Brücke repariert, um eine Sperre aus
Sicherheitsgründen zu verhindern.
1935 - 1945: Nach Plänen von Clemens Holzmeister wurde
zwischen 1935 und 1937 von Waagner Biro (siehe auch Rudolph Philip Waagner) die längst fällige
neue Bogenbrücke errichtet, die im April 1945 gesprengt
wurde.
1945 - 1953: Zwischen Sommer und Herbst 1945 wurde gemeinsam
von Pionieren der Roten Armee, österreichischen Firmen und
österreichischen Arbeitern eine provisorische Brücke aus
Holz und Stahl mit 12 Meter breiter Fahrbahn, zwei je 2,5
Meter breiter Gehsteigen und Straßenbahngleisen errichtet.
Eröffnet wurde dieses Bauwerk im Beisein von
Vizebürgermeister Speiser, Stadträten, Offizieren der Roten
Armee und weiteren Ehrengästen durch Gardegeneralleutnant
Lebedenko, der in seiner Rede auf diese neuerliche Geste der
sowjetrussischen Freundschaft hinwies.
1953 - heute: Da die Rotundenbrücke ein wichtiger
Zufahrtsweg zum Messegelände und dem Praterstadion war,
beschloss der Wiener Gemeinderat im Sommer 1953 den Neubau.
Am 26. April 1954 schlug der Amtsführende Stadtrat für
Bauwesen Ernst Thaller als symbolischen Akt die ersten
Nieten in die Stahlkonstruktion der neuen Brücke. Eröffnet
wurde sie am 8. Jänner 1955 durch Bürgermeister Franz Jonas.
Der örtlichen Gegebenheiten wegen war es nicht möglich, die
Behelfsbrücke einige Meter seitwärts zu errichten, da die
Straßenbahngleise nicht umgelegt werden konnten.
So mussten die Arbeiten an der nach Plänen von Erich Franz
Leischner neu zu errichtenden Brücke zunächst ein Stück
flussaufwärts erfolgen. Nachdem diese fertig gestellt worden
war, wurde erst das Provisorium bei Seite geschoben und
anschließend die neue Brücke an ihren endgültigen Standort
verschoben.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Invisigoth67 unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, Peter Haas unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at, www.nikles.net und gemeinfrei.
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