Die Verbindungsbahnbrücke überquert den Donaukanal in
Wien und verbindet die Bezirke Landstraße und Leopoldstadt.
Sie dient dem Eisenbahnverkehr und wird auch
Schnellbahnbrücke genannt, da sie Bestandteil der
Schnellbahn-Stammstrecke ist.
Die Verbindungsbahnbrücke liegt in unmittelbarer Nähe der
Franzensbrücke
und des KunstHausWien. In ihrem Bereich endet die für den
während der Donaumonarchie geplanten Ausbau des Donaukanals
als Winter- und Handelshafen notwendige „harte“ Verbauung
des Wasserlaufs und geht wieder in die mit Gras und Büschen
bewachsene Uferböschung über.
1859: Die Verbindungsbahn zwischen dem Süd- und Ostbahnhof
sowie dem damaligen Nordbahnhof wurde von Carl Ritter von
Ghega geplant. Die Bahn wurde am 18. Oktober 1857 zwischen
dem Südbahnhof und dem heutigen Bahnhof Wien Mitte eröffnet.
Die Weiterführung bis zum Nordbahnhof war aus militärischen
Gründen sehr dringend. Daher wurde am 1. Juli 1859 eine
eingleisige provisorische Holzbrücke in Betrieb genommen.
1859 – 1884: Die Verbindungsbahnbrücke wurde zwischen 1859
und 1860 erstmals in der Eisenbahngeschichte als nach dem
System der versteiften Hängebrücken nach einem Patent von
Friedrich Schnirch, einem Oberinspektor für Eisenbahnen im
österreichischen Handelsministerium errichtet. Diese Brücke
war schon vor ihrem Bau sehr umstritten. doch setzte sich
Ghega, dessen Stellvertreter Schnirch war, sehr dafür ein.
Beim Belastungstest der zweigleisigen Brücke mit 83,445
Metern Spannweite am 25. August 1860 traten die Kräfte
anders auf, als der Konstrukteur sie vorausgesehen hatte, so
dass die Pylonköpfe, die die Ketten tragen sollten, der
Belastung nicht standhielten und es zu Verwindungen der
Brücke kam. Die Brücke lag dabei auf dem noch vorhandenen
Leergerüst auf. Daraufhin wurden die Ketten nachgespannt und
das Gerüst entfernt. Allerdings kam es bei einem neuerlichen
Belastungstest mit zehn Lokomotiven wiederum zu einer
Absenkung, die größer als vorgesehen war. Daher konnte der
Verkehr erst am 2. September 1860 aufgenommen werden.
Es entbrannte ein Expertenstreit, der nicht immer fair
geführt wurde. So verlangte Karl von Etzel, der die
Südbahngesellschaft vertrat, bestimmte Garantien von der
Staatsverwaltung, da die Verbindungsbahn inzwischen von
verschiedenen Privatbahngesellschaften, darunter auch der
Südbahn, betrieben wurde. Den zunehmenden Zuggewichten hielt
die Brücke aber nicht stand, so dass ab 1880 trotz
Zweigleisigkeit nur mehr ein Zug die Brücke befahren durfte,
und auch das nur mit Geschwindigkeitsbeschränkung. Am 6.
August 1884 befuhr der letzte Zug die Brücke, die
anschließend abgetragen wurde.
1884 - 1945: Bei der zweiten Verbindungsbahnbrücke handelte
es sich um eine schmiedeeiserne
Gitterfachwerkträger-Bogenbrücke mit oben liegendem
Gleiskörper. Zur Erleichterung von später notwendigen
Bauarbeiten bestand aus zwei einzelnen Tragwerken für jedes
einzelne Gleis.
Nach der Stilllegung der alten Brücke wurde der Verkehr
sieben Wochen lang eingestellt und in dieser Zeit die von
August Köstlin und Anton Battig konstruierte Brücke
errichtet. Da unterdessen der Donaukanal reguliert worden
war, wurde zusätzliches Mauerwerk an den erhalten
gebliebenen Stützwerken angebracht, so dass sich die
Spannweite der neuen Brücke auf 69,6 Meter reduzierte. Die
Eröffnung fand am 6. Dezember 1884 statt
Während der Schlacht um Wien im April 1945 wurde sie
gesprengt, wobei die Pfeiler erhalten blieben.
1945 - 1951: Die Rote Armee errichtete eine Behelfsbrücke
auf Holzjochen. Der Betrieb wurde dort am 2. Mai 1951
eingestellt.
1952 - heute: Die neue Verbindungsbahnbrücke wurde zwischen
1952 und 1953 errichtet. Bei ihr handelt es sich um eine 470
Tonnen schwere Stabbogenfachwerkträgerbrücke mit oben
liegendem Gleiskörper. Sie wurde unter Verwendung der
Pfeiler der Brücke von 1884 erbaut, der Entwurf und die
Ausführung der Stahlbauarbeiten stammen von der VOEST. Die
Inbetriebnahme erfolgte am 17. Mai 1953.
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Günter Nikles
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