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Die Bundeshauptstadt

Person - Albert Egerer

Albert Egerer, Militärdienst (1882: Titular-Feldwebel, 1887: Garde-Qua-Vice-Second-Wachtmeister), Leiblakai (1894 -1898) bei Kaiserin Elisabeth, danach Hof-Saaltürhüter, 1916 Hof-Saal-Kammerdiener, * 28.09.1860 in Tepl (Teplá, Tschechien), † 01.02.1920 in Wien, 59 Jahre, Besitzer der silbernen Tapferkeits-Medaille erster Klasse (15.5.1882), des Silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone (24.9.1898), der Kriegs-Medaille, der bronzenen Jubiläums-Hof-Medaille, der bronzenen Jubiläums-Erinnerungs-Medaille für die bewaffnete Macht, des Militär-Dienstzeichens zweiter Klasse für Mannschaft, der kaiserl. russischen goldenen Verdienst-Medaille, der königl. preußischen (silberne) Krieger-Verdienst-Medaille (10.1.1889), der goldenen Medaille des persischen Sonnen- und Löwen-Ordens, des königl. sächsischen Albrecht-Kreuzes (10.1.1892), der königl. rumänischen goldenen Medaille mit der Krone (18.10.1887) und der fürstl. montenegrinischen silbernen Medaille (18.10.1887). Albert EGERER wurde wohl nach Auflösung des Hofstaates von Kaiserin Elisabeth in den Hofstaat von Kaiser Franz Josef übernommen.

Familie: Albert Egerer heiratete am 01.03.1892 Anna Pohl, * 08.02.1863 in Unter-Chodau, Böhmen, † 11.02.1930 in Wien, 67 Jahre. Anna Pohl war eine Schwester des Theater-Restaurant-Besitzers Josef Pohl, 1869-1929, sie waren verschwägert. Kinder: Egerer Albert, k. k. Leiblakais-Sohn, * 07.02.1891, Albert Egerer hat ihn laut Taufbuch - 01-43 | 08 der Alservorstadtpfarre am 01.03.1892 legitimiert. † 11.04.1893, 2 1/2 J., IX., Alserstraße 14, verstorben an akutem Gelenksrheumatismus.

Vereinsleben, Politik: Albert Egerer engagierte sich (1909) gemeinsam mit Bezirksschulrat (späterer Stadtrat) Karl Rummelhardt im humanitären Geselligkeitsverein bzw. Fortbildungsklub "Kernige Alservorstädter". Zugegen und Reden gehalten hat auch der Abgeordnete und spätere Bürgermeister von Wien Dr. Richard Weiskirchner. 1901 wurde ein Wohltätigkeitsfest abgehalten, dessen Reinerlös dem Fond zur Bekleidung armer christlicher Kinder des 8. und 9. Bezirkes gewidmet war. Vereinslokalitäten waren u.a. "Ferdinand Schumann's Restaurant" in 9., Mariannengasse 2, "Zur schönen Schäferin" in 9., Sechsschimmelgasse, "Zinners Restauration", 9., Zimmermanngasse 11, "Heinreichs Gasthauslokalitäten", "Saal des Vereines der katholischen Arbeiterinnen", 9., Pramergasse 9 und "Festsaal des Gemeindehauses", 9., Währingerstraße 43.

Wiener Allgemeine Zeitung vom 15.5.1882, Seite 6: Auszeichnungen für die Occupations-Truppen. Die silberne Tapferkeits-Medaille erster Classe: Vom Inf.-Reg. Nr. 1: dem Zugsführer, Titular-Feldwebel Albert Egerer; ...

Die Presse vom 18.10.1887, Seite 14 und 15: ... und dem Garde-Qua-Vice-Second-Wachtmeister Albert Egerer der Trabanten-Leibgarde für die königlich rumänische goldene Medaille; ... dann dem Garde-Qua-Vice-Second-Wachtmeister Albert Egerer der Trabanten-Leibgarde, ... für die fürstlich monte­negrinische silberne Verdienstmedaille; ...

Die Presse vom 10.1.1889, Seite 14 und 15: ... ferner dem Vice-Seconde-Wachtmeister Johann Wieser und den Qua-Vice-Second-Wachtmeistern Albert Egerer ... — Sämmtliche des 34. I.-R.— allen Vorgenannten für die königlich preußische silberne Krieger-Verdienstmedaille ...

Wiener Zeitung vom 10.1.1892, Seite 2: den Vice-Secondwachtmeistern: Albert Egerer und Anton Faktor, ... für das königlich sächsische Albrecht-Kreuz;

Wiener Zeitung vom 21.4.1893, Seite 10: Verstorben 11. April 1893, Egerer Albert, k. k. Leiblakais-Sohn, 2 1/2 J., IX., Alserstraße 14, acuter Gelenksrheumatismus.

Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender 1894, Hauptteil, Seite 80: Kammer Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Elisabeth. Leiblakai Adalbert Egerer.

Das Vaterland vom 24.9.1898, Seite 10: Unsere Kaiserin †. Der Hofstaat der Kaiserin. Die heutige „Wiener Ztg." veröffentlicht die zwei nachfolgenden allerhöchsten Handschreiben: .... Ferner hat Se. Majestät bei dem gleichen Anlasse zu ver­leihen geruht: ... das silberne Verdienstkreuz mit der Krone: ... dem Leiblakaien Albert Egerer, ...

Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender 1906, Hauptteil, Seite 35: Auflistung als Saaltürhüter.

Neue Freie Presse vom 4.4.1909, Seite 13: [Kernige Alservorstädter.] Verflossene Woche fand in Johann Straßers Saallokalitäten, 9. Bezirk, Spitalgasse 3a, die Generalversammlnug des humanitären Fortbildungsklubs »Kernige Alservorstädter« statt. Der Rechenschaftsbericht wurde genehmigt und der Vereinsleitung das vollste Vertrauen ausgedrückt. Die Neuwahlen ergaben folgendes Resultat: Obmann: Karl Rummelhardt, Bezirksschulrat; erster Stellvertreter: Josef Schober; zweiter Stellvertreter: Josef Wil; Kassier: Johann Layr; Kassierstellvertreter: Ludwig Kunz; Schriftführer: Dr. Alexander Pupavac; Stellvertreter: Josef Hartmanm; Archivar: Josef Schmidt; artistischer Leiter: Hugo Klauß; Beiräte: Stadtrat Karl Gsottbauer, Josef Wolny, Josef Kneisz, Josef Schönbach, Anton Neumayer, Rudolf Mosheinter; Ersatz Ersatzmänner: Leo Bayer, Johann Straßer, Albert Egerer, Karl Rummelhardt, städtischer Exekutionsbeamter, Johann Lang; Revisoren: Leopold Grassenberger, Michael Stirling.

Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender 1916, Hauptteil, Seite 36: Auflistung als Hof-Saal-Kammerdiener.

Pilsner Tagblatt vom 7.2.1936, Seite 2: Das Drama von Mayerling. Aus dem Tagebuche des kaiserl. Leiblakaien Albert Egerer. Ein in Chodau [Chodov, Tschechien] lebender Verwandter des Leiblakaien der Kaiserin Elisabeth, Albert Egerer, besitzt dessen Tagebuch, aus welchem über den Tod des Kronprinzen Rudolf folgende Text­stelle interessiert: ".... und befand sich der Kronprinz am kritischen Tage auf der Jagd in Mayerling. Mit ihm u.a. auch sein Schwager Coburg, verheiratet mit der Schwester des Kronprinzen Stefani. Am selben Tag sollte in der Burg eine Festlichkeit sein. Der Kaiser ließ der Geliebten des Kronprinzen (Vetsera) einen Scheck von einer Million Kronen zugehen mit dem Bemerken, daß sie Oesterreich-Ungarn bin­nen 24 Stunden verlassen müsse. (Dies geschah zwei Tage vor dem Unglückstage). Die Vetsera sollte ihren Onkel Baltasi [Baltazzi], einen ungarischen Edelmann heiraten, war diesem jedoch nicht ge­wogen. Durch diese Heirat sollte das Verhältnis zwischen ihr und dem Kronprinzen Rudolf gelöst werden. Als am selben Tage ihre Zofe bei ihr eintrat, befand sich die Vetsera in einer fürch­terlichen Ekstase und schlug in ihrem Zimmer alles kurz und klein. Auf die Frage der Zofe, was sie treibe, antwortete Vetsera, daß sie, die Zofe, morgen noch ganz etwas anderes zu hören bekommen werde. Der Leibkutscher Bratfisch wartete am selben Abend am Hinteren Ausgang ihrer Wohnung und fuhr die Vetsera nach Schloß Mayerling, wo sie sich hierauf in die Kronprin­zen Rudolf gehörigen Räume begab. Die Jagd­gesellschaft Rudolfs befand sich gerade unweit des Schlosses in einer Jagdhütte bei einem Gelage. Vetseras Verlobter, Graf Baltasi, wollte an der Festlichkeit in der Burg teilnehmen, kam unverhofft nach Wien und fand seine Verlobte weder in ihrer Wohnung, noch sonst wo vor. Nichts Gutes ahnend fuhr er sofort nach Mayerling und suchte die Jagdgesellschaft auf und fand alle Anwesenden in heiterer Stimmung. Auf die Frage Baltasis, wo die Komteß sei, antworteten einige in guter Laune, daß Vetsera weder hier noch da gewesen sei. Baltasi ließ aber nicht nach mit Fragen und behauptete, daß sie bestimmt da sei. Die Mitglieder der Jagdgesellschaft wollten den Grafen überzeugen, daß er sich in einem Irrtum befinde, worüber dieser so in Wut ge­riet, eine Sektflasche ergriff und mit dieser auf die Gesellschaft einhieb. Rudolf stellte sich ihm in den Weg und wurde von Baltasi so unglücklich mit der Flasche getroffen, daß der Kronprinz mit zertrümmertem Schädel und blutüberströmt zusammenbrach. Der Schlag war derart kräftig, daß eine klaffende Wunde entstand, die man später mit Wachs ausglättete, aus welchem Grunde sich nachher die Gerüchte bildeten, es sei ein Fremder im Sarg gelegen, man habe eine Wachsfigur begraben, den Kronprinzen jedoch halte man irgendwo gefangen. Als man der Komteß Vetsera von diesem Unglücksfall Mitteilung machen wollte, fand man diese angezogen, (in vollen Kleidern) vergiftet (tot) in Rudolfs Zimmer vor. Den Scheck des Kaisers aber hatte sie in viele kleine Stücke zerrissen. Ihr Verlobter floh noch in derselben Nacht nach Frankreich und wurde ein Jahr später von einem österreichischen Adeligen im Duell erstochen. Die Ge­rüchte von einer intimen Auffindung Rudolfs mit der Vetsera sind unwahr. Die Vetsera wur­de noch in derselben Nacht nach Baden bei Wien gebracht und liegt sie dortselbst begraben ..."

Quelle: Text: www.nikles.net, Manfred Pohl, Bilder: www.nikles.net, Wiener Allgemeine Zeitung vom 15.5.1882, Seite 6, Die Presse vom 18.10.1887, Seite 14 und 15, Die Presse vom 10.1.1889, Seite 14 und 15, Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender 1894, Hauptteil, Seite 80, Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender 1906, Hauptteil, Seite 35, Wiener Zeitung vom 21.4.1893, Seite 10, Neue Freie Presse vom 4.4.1909, Seite 13, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 7.10.1914, Seite 10, Juristische Blätter, 1914, Seite 452, Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender 1916, Hauptteil, Seite 36 Pilsner Tagblatt vom 7.2.1936, Seite 2, .



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