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Die Bundeshauptstadt

Person - Emil Freiherr von Kubinzky

Emil Kubinzky, Baron, Großindustrieller, Gründer mehrerer Spinnereien und Webereien in Böhmen, * 21.6.1843 in Prag, † 26.08.1907 in Wien, Bestattungsdatum: 10.11.1909.

Auszeichnungen: Ritter des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse und des belgischen Leopold-Ordens, Kommandeur des dänischen Isabellen-Ordens, Großoffizier des Takowa-Ordens und Ritter der Ehrenlegion.

Neue Freie Presse vom 27.8.1907, Seite 9: Emil Freiherr v. Kubinzky. Heute abends um 9 Uhr ist hier in seiner Wohnung auf dem Parkring der Großindustrielle Baron Kübinzky im Alter von 64 Jahren gestorben. Baron Kubinzky war einer der be­kanntesten böhmischen Großindustriellen und hat bis vor zwei Jahren noch am geschäftlichen und gesellschaftlichen Leben teilgenommen. Damals zog er sich von der Leitung seiner industriellen Unternehmungen zurück und übergab dieselben seinen beiden älteren Söhnen, den Baronen Eugen und Louis Kubinzky. Ein dritter Sohn des Verblichenen obliegt gegenwärtig im Theresianum seinen juridischen Studien. Von den beiden Töchtern des Barons Kubinzky ist die eine die Witwe nach dem Baron Waldberg, dis andere die Gattin des Grafen Boos-Waldeck. Baron Emil Kubinzky war sowohl in der Wiener als in der Prager Gesellschaft sehr bekannt. Er hat sich, abgesehen von seinen geschäflichen Unternehmungen, besonders lebhaft für das Ausstellungswesen interessiert, und hat bei allen Aus­stellungen, die in den letzten Dezennien in Oesterreich ver­anstaltet wurden, eine hervorragende organisatorische Rolle gespielt. Baron Kubinzky hatte in Beraun eine große Spinnerei, Weberei und Kattunfabrik, in der über 72.000 Spindeln beschäfiigt wurden. Er hatte dieselbe bereits von seinem Vater, Friedrich v. Kubinzky, übemommen und sie ungemein erweitert. Kubinzky nahm auch an der Ver­waltung verschiedener Textilindustrieetablissements teil. Er war unter anderm der Präsident der Roth-Kostelezer und Erlacher Spinnerei- und Weberei-Aktiengesellschaft und war außerdem an mehreren ungarischen Textilfabriken beteiligt. Kubinzky gehörte auch durch längere Zeit der Niederösterreichischen Eskomptegesellschaft als Verwaltungsrat an, die den Wunsch hatte, sich die Mitwirkung eines genauen Kenners der Textilindustrie zu sichern, als ihre Verbindungen in dieser Branche sich erweiterten. Eine eirifge Tätigkeit entfaltete Baron Kubinzky im Industrierat, dem er lange Jahre an­gehörte, ebenso wie der Erwerbsteuer-Kontingentkommission. Im Industrierate sind ihm wiederholtKnbinzkh wichtige industrielle Referate übertragen worden, und bei den Plenarberatungen gab es selten eine Debatte, an der Kubinzky nicht teilgenommen hätte. Kubinzky nahm verschiedene kommerzielle Ehrenstellungen ein und war unter anderm Präsident der Präger Börsekammer. Er gehörte mit Generalkonsul Doret und Herrn Josef Simon jenem Konsortium an, welches vor einigen Jähren den ganzen Komplex des Theaters an der Wien käuflich an sich gebracht hat. Baron Kubinzky ist vor ungefähr vier Wochen an einer Lungenentzündung er­krankt, es traten Komptikaionen hiezu, und heute abends ist Baron Kubinzky verschieden.

Die Zeit vom 27.8.1907, Seite 5: Baron Emil Kubinzky gestorben. Einer der hervorragendsten Großindustriellen Oesterreichs, der Freiherr Emil v. Kubinzky, ist gestern um halb 9 Uhr abends in seiner Wiener Wohnung, Parkring Nr. 18, gestorben, nachdem er vor wenigen Wochen an einer schweren Lungenentzündung erkrankt war. Baron Emil Kubinzky hat im Juni erst sein 64. Lebensjahr vollendet; er war der Sohn des bekannten Groß­industriellen Friedrich Kubinzky, dem im Jahre 1884 für seine Verdienste um die österreichische Textilindustrie der österreichische Adel und Ritterstand verliehen wurde. Sein Sohn Emil wurde 1901 in den Freiherrnstand erhoben. Er war Ritter des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse und des belgischen Leopold-Ordens, Kommandeur des dänischen Isabellen-Ordens, Großoffizier des Takowa-Ordens und Ritter der Ehrenlegion. Baron Kubinzky war einer der angesehensten Industriellen nnd spielte in der Prager und Wiener Gesellschaft eine her­vorragende Rolle. Er war Mitglied des Industrierates, Verwaltungsrat der Niederöster­reichischen Eskomptegesellschaft und Vizepräsident der Böhmischen Eskomptebank, Präsident der Prager Börsekammer, Zensor der Oesterreichisch-ungarischen Bank, Präsident und Verwaltungsrat zahlreicher österreichischer und ungarischer Textilindnstriegesellschaften usw. Vor wenigen Jahren zog sich Baron Kubinzky von der eigent­lichen Geschäftsführung zurück und überließ sie seinen beiden Söhnen Louis und Eugen. Seine erstgeborene Tochter Hella war mit dem verstorbenen Dr. Baron Julius v. Waldberg, die zweite Tochter Mea ist mit dem Kämmerer Alexander Grafen v. Boos zu Waldeck vermählt. Der jüngste Sohn, der im 20. Le­bensjahre steht, heißt Gerry.

Montags-Revue aus Böhmen vom 16.11.1908, Seite 6: Ottilie Baronin Kubinzky †. Vergangenen Dienstag verschied in Wien im 60. Lebensjahre Frau Baronin Ottilie Kubinzky geb. Freund. Witwe nach dem Großindustriellen Emil Freiherrn von Kubinzky, welcher ihr im vorigen Jahre im Tode vorangegangen ist. Sie hinterläßt drei Söhne: die Chefs der Firma „Friedrich Kubinzky", die Barone Eugen und Louis, ferner Baron Gerhard, derzeit Einjährig-Freiwilliger, und zwei Töchter, Baronin Helene Waldberg, Witwe nach Dr. Julius Freiherrn von Waldberg in Wien und Gräfin Mea Boos-Waldek in München. Das Leichenbegängnis fand am 12. d. M. in Wien statt. Der feierlichen Einsegnung der Verblichenen wohnten bei: Minister FZM. Georgi und FML- v. Oppenheimer, Sektionschef Dr. Fries, Herrenhausmitglied Freiherr von Oppenheimer. Bildhauer Professor Johann Benk, hervorragende Industrielle und Abordnungen humanitärer Vereine, die die Verblichene gefördert hat. u. v. a.

Weiters im Grab bestattet:
Lukas Kubinsky, Bestattungsdatum: 29.08.1924
Wilhelmine Freifrau von Kubinzkys, geb. Freiin von von Georgi, * 11.03.1879, † 05.10.1954 in Wien, Bestattungsdatum: 09.10.1954
Eugen Freiherr von Kubinzky, Großindustrieller, * 02.02.1970 in Prag, † 06.03.1948 in London, Bestattungsdatum: 12.03.1949
Ottilie Freifrau von Kubinzky, geb. Freund (Ehefrau von Emil K.), Großindustriellen-Witwe, * 13.04.1848, † 10.11.1908, Bestattungsdatum: 10.11.1909
Frederick Freiherr von Kubinzky, * 09.05.1910 in Prag , † 18.01.2002 in Wien, Bestattungsdatum: 01.02.2002
Vera Freifrau von Kubinzky, * 17.11.1922 in Prag, † 27.11.2011 in Lugano, Bestattungsdatum: 12.12.2011

Louis (Ludwig) Freiherr von Kubinzky, * 09.10.1872 in Prag, † 24.08.1924, verunglückt bei Nimburg (Nymburk, Tschechien)
Franz Freiherr von Kubinzky, Dr., * 23.09.1887 in Prag, † 1944, verschollen

Die Grabstelle befindet sich am Zentralfriedhof (Gruppe: 14 B, Nummer: 39). Das Monument wurde vom österreichischen Bildhauer Johannes Benk (* 27. Juli 1844 in Wien; † 12. März 1914 ebenda) gestaltet.

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Neue Freie Presse vom 27.8.1907, Seite 9, Die Zeit vom 27.8.1907, Seite 5, Montags-Revue aus Böhmen vom 16.11.1908, Seite 6, Prager Tagblatt vom 16.10.1888, Seite 19, Medaillen: www.vienna-antique.at, Email vom 17.5.2025.



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