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Die Bundeshauptstadt

Person - Johannes Benk

Johannes Benk (* 27. Juli 1844 in Wien; † 12. März 1914 ebenda, Bestattungsdatum: 14. März 1914) war ein österreichischer Bildhauer.

Leben: Schon der Vater Benks, Johann Benk (1814–1895), war ein im ornamentalen Fach verdienstlicher Bildhauer und Steinmetz. Der in Osijek (Essek) geborene Ungar absolvierte in Wien seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste. Für sein Atelier auf der Laimgrube Nr. 100, Adresse später ident mit Kanal-Gasse 1 (Joanelligasse 1) bzw. Magdalenen-Straße 54 (Linke Wienzeile 54), Wien-Mariahilf, bewarb er in den 1840er Jahren insbesondere seine Grabdenkmale.

Johannes Benk selbst besuchte zuerst die Unterrealschule und erlernte anschließend unter Franz Bauer in Wien und in Dresden bei Ernst Hähnel die Kunst. Er bewies seine künstlerische Begabung bei mehreren Konkurrenzen in der Monumentalplastik, z. B. in seinen Entwürfen zum Denkmal des Flottenkommandanten Tegetthoff, des Tondichters Beethoven und der Kaiserin Maria Theresia, worin er ein richtiges Verständnis für malerische Wirkung und architektonische Verhältnisse zeigte. Schon während des Studiums erhielt er einige Preise wie 1862 den Gundel-Preis oder 1868 den Reichel-Preis.

Mit einem Stipendium ging er 1870–1871 nach Rom und Florenz. Nach seiner Rückkehr 1872 eröffnete er sein eigenes Atelier im seit 1854 seinem Vater gehörenden Haus Zum Spitz, Schottenfeld Nr. 8 (später: Kaiserstraße 11, Wien-Neubau). Er zählte bald zu den beliebtesten Bildhauern; so wurde er von Karl Freiherrn von Hasenauer sehr geschätzt und unterstützt.

In seinen dekorativen Statuen (mehrere für die Wiener Votivkirche) herrschen ein stilvolles Maß und eine den Anforderungen der Gotik angemessene plastische Ruhe und in seinen kleineren, zum Teil der Antike entlehnten Gruppen eine liebenswürdige, zuweilen weichliche Grazie, z. B. in der reizenden Gruppe Amor und Psyche, in der Madonna mit Jesus und Johannes und in der Flucht nach Ägypten, die eine überaus wohltuende, harmonische Ruhe zeigt. Für das Stiegenhaus des k.k.-Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum) im Wiener Arsenal schuf er eine herrliche kolossale Gruppe der Austria zwischen der geistigen und materiellen Kultur. Sein spätes Hauptwerk ist das Deutschmeister-Denkmal an der Wiener Ringstraße.

Ab 1872 war Benk Mitglied der Gesellschaft der bildenden Künstler Wiens, ab 1887 Mitglied der Pensionsgesellschaft bildender Künstler in Wien, 1899–1903 Präsident des Clubs bildender Künstler Alte Welt. 1887 wurde er Ritter des Franz Joseph-Ordens, 1888 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse.

Nach dem Tod von Benk sen. wurde der Sohn 1896 Eigentümer des Hauses Zum Spitz, Kaiserstraße 11. 1903 wurde im Rahmen des Vorhabens zur westlichen Verlängerung der Apollogasse und somit zukünftig besseren Erschließung des Erzherzogin-Sophien-Spitals die Demolierung des Hauses gegen 100.000 Kronen vereinbart.

Kolossalstatuen von Johannes Benk:
Helios, Naturhistorisches Museum Wien (Höhe 3,40 m)
Athena, Naturhistorisches Museum Wien (Höhe 3,40 m)
Fortuna auf der Neuen Burg, Wien

Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 45).

1924 benannte man in Wien-Hietzing, wo der Bildhauer in seiner 1894 bezogenen (und nicht mehr bestehenden) Villa Kirchmeyergasse 5 (heute: ON 5–7, Haus A/D) verstarb, die Benkgasse.

Werke (Auszug):
Fortuna und weitere Statuen auf der Neuen Burg in Wien
Bekrönungsfiguren der beiden Hofmuseen „Athene“ und „Helios“
am Burgtheater die Gegensatzpaare „Liebe und Hass“, „Heroismus und Egoismus“
am Burgtheater „Demut und Herrschsucht“
Porträtbüste Kaiser Franz Josephs I. von Österreich, um 1870/80, Stiegenhaus des Heeresgeschichtlichen Museums.
die Allegorie „Austria“ (1883). Eine Statue aus Bronze und Marmor, die im Zentrum des Vestibüls der von Otto Wagner neu errichteten Länderbankzentrale in der Hohenstaufengasse 3 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt aufgestellt wurde.
der figurale Kandelaber „Klytia“ (1887/88), der früher im Stiegenhaus des Burgtheaters stand, jetzt fragmentiert im Österreichischen Theatermuseum
Kuppelfries des Naturhistorischen Museums (1888)
Kuppellünetten des Naturhistorischen Museums (1890)
Grabmäler von Friedrich von Amerling, Carl von Hasenauer, Johann Strauß Sohn und Joseph von Weilen am Wiener Zentralfriedhof
Deutschmeister-Denkmal am Deutschmeisterplatz (1903–1906)
letzte Arbeit: silberne Kaiserstatuette (Höhe: 75 cm) als Geschenk für das preußische Kaiser-Franz-Garde-Grenadierregiment
Kaiserbüste 1910/1911 für Gablitz , Verschönerungsverein, beauftragt von Heinrich Lefnär jun. – Gipsbüste im Heimatmuseum Gablitz, Bronzebüste am Kaiser Franz Joseph Platzl, Hauptstraße, Gablitz

Neue Freie Presse vom 12.3.1914, Seite 35: † Bildhauer Johannes Benk. Wien, 11. März. Johannes Benk, einer der erfolgreichsten Bildhauer Wiens, dessen Werk mit der Entwicklung und Neugestaltung der Stadt auf das innigste verknüpft bleibt, ist heute um 3/4 10 Uhr vormittags in seiner Villa in Hietzing *, Kirchmeyergasse 5, gestorben. Johannes Benk wurde am 27. Juli 1844 in Wien geboren; sein Vater war Bildhauer und Steinmetz, und der kleine Johannes hatte schon als Kind Gelegenheit, das Technische und Handwerkmäßige seiner Kunst zu erlernen. Er studierte an der Wiener Akademie, durfte im „Meisterkammerl" arbeiten und wurde nach Dresden gesendet, und bei Professor Hähnel den eigentlichen künstlerischen Schliff zu erhalten. Der Rompreis gab ihm Gelegenheit, nach Italien zu reisen, wo er besonders antike Kunstwerke studierte. In Italien arbeitete er für Ferstel die Statuen der Erzväter, die an der Front der Votivkirche zu sehen sind. In Wien fand Benk viel Arbeit, Grabdenkmäler und kleinere Skulpturen. Viele Entwürfe kamen nicht zur Ausführung, und das Benksche Atelier ist noch heute überfüllt mit Skizzen und Bewerbungsmodellen, mit „ungebornen Kindern", «unausgetragenen Sprößlingen", wie sie der Meister selbst mit einer gewissen Selbstpersiflage zu nennen pflegte. Eines seiner ersten Werke, „Genoveva und Schmerzenreich", das ihm den Reichel-Kreis brachte,' befindet sich in der Wiener Akademie. „Machen S' was Schönes für den Kaisergang im neuen Burgtheater! Machen S' was Fesches, eine Figur mit einem Blumenkorb oder was Aehnliches!" Das war der Auftrag Hasenauers an Benk, und dieser schuf mit Anlehnung an das Klythiamärchen das Marmorwerk, das seinen Ruhm begründete, unzählige Male imitiert wurde, dem Meister selbst die liebste Schöpfung war und von seinen Arbeitern, welche die Klythia in das Burgtheater transportierten, mit folgenden Worten gekennzeichnet wurde: „A so a schön's Frauenzimmer, und am Abend leucht's, damit man's von vorn und hinten sieht." Die Zahl der ausgeführten Werke von Johannes Benk ist sehr groß: eine Giebelgruppe und die sehr charakteristische Komposition der Doppelkaryatiden für das Parlament; die Kolossalfiguren aus Bronze „Helios" nach „Pallas Athene" für die Hofmuseen, von denen der Volkswitz nicht ohne Moti­vierung erzählt, sie seien verwechselt worden, denn die Pallas gehöre als Göttin der Wissenschaften in das Naturhistorische, Apollo als Musaget in das Kunsthistorische; neben der Klythia mehrere Skulpturen für das Burgtheater; die Marmor- und Bronzestatue „Austria" im Vestibül der Länder­bank; die Statuen von Trau und Vorlauf für das Wiener neue Rathaus, die „Austria" für das Arsenal, die Ehrengrabmäler für Amerling, Dr. Gotthardt, Hasenauer, Ida Pfeiffer, Johann Strauß, Josef v. Weilen; der Brunnen auf dem Währinger Hauptplatz, die Tierfriese im Naturhistorischen Museum; die Kolossalfiguren „Weisheit", „Gerechtigkeit" und „Stärke" für die neue Hofburg, die Kaiser Franz Josefs-Statue für Triest, das Kaiserstandbild für die Infanteriekadettenschule in Breitensee und das Deutschmeister-Denkmal vor der Rudolfskaserne, das zweitgrößte Denkmal in Wien; das Modell der Hauptfigur war ein Deutschmeister, der ehemals Fiaker gewesen, das Modell der Vindobona, die den Deutschmeistern den Lorbeerkranz reicht, eine Tochter des Künstlers. Die Schrötter-Büste in Alland ist ein Werk Benks, der auch das Modell für den Türkenschanzbrunnen geschaffen hat. Ferner ist das Beethoven-Denkmal im Treppen­hause des neuen Grazer Konzerthauses sein Werk. Die letzte Arbeit Johannes Benks ist eine silberne, 75 Zentimeter hohe Kaiserstatuette, die als Geschenk für das preußische Kaiser Franz-Garde-Grenadierregiment bestimmt ist, dessen Inhaber der Kaiser ist. Johannes Benk war leberleidend. An seiner Bahre trauern die Witwe und zwei Töchter, die Gattin des Seidenfabrikanten Norbert Reichert und die Gattin des Verlagsbuchhändlers Karl Urban.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 11.5.1929, Seite 9: (Todesfälle.) Am 5. d. ist hier die Witwe des Bildhauers Professor Johannes Benk, Frau Laura Benk, nach langem Leiden gestorben. Die Verstorbene wurde, ihrem Wunsche gemäß, in aller Stille beerdigt.

Weiters im Grab bestattet:
Laura Benk, † 05.05.1929, Bestattungsdatum: 10.05.1929

Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Wikipedia aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Bilder: www.nikles.net, Neue Freie Presse vom 12.3.1914, Seite 35, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 11.5.1929, Seite 9 und gemeinfrei.



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