Person - Franz Szende von Fülekkelecsény
Franz Szende von Fülekkelecsény, k.ung. Feldmarschallleutnant
(1914: Kommandant k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Schwitzer“ Nr. 82 und der Ödenburger Division),
Auszeichnung mit dem Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration (10.1914),
Träger der Kriegsmedaille,
Träger des Ritterkreuzes des Franz Josef-Ordens,
Träger des Ritterkreuzes des Leopold-Ordens (02.1915),
† 23.10.1929, 68 Jahre, Bestattungsdatum: 26.10.1929.
Infanterie Regiment "Freiherr von Schwitzer" Nr. 82:
Das ungarische Infanterie Regiment "Freiherr von Schwitzer" Nr. 82 wurde 1883 errichtet
(XII. Armeekorps - 49. Infanterie Truppendivision).
Die Nationalitäten bestanden zu 88% Magyaren und 12% Sonstige.
Der Ergänzungsbezirk war: Székelyudvarhely.
Garnison: Stab, I.,II.,IV. Baon: Wien - III. Baon: Székelyudvarhely.
Kommandant war Oberst Franz Szende von Fülekkelecsény.
Ungarische Uniform - Egalisierungsfarbe: karmesinrot - Knöpfe waren in Silber.
Franz Szende von Fülekkelecsény hatte zumindest 2 Kinder:
Helena (Helene, Hela, Zela) Edle von Powolny, geb. Szende von Fülekkelecsény, Hauptmannsgattin, * 18.11.1892, † 08.04.1966, welche am 13.08.1913 den Hauptmann Maximilian Edlen von Powolny heiratete.
Margit, welche am 12.06.1918 den Husaren-Rittmeister Ernst Sey von Nagy-See heiratete (Verlobung 06.1917).
Streffleur's Militärblatt vom 13.2.1915, Seite 12 und 13:
Unsere Offiziere.
Oberst Franz Szende von Fülekkelecsény.
Aus den fast 900 m über das Anland sich erhebenden,
steilen, dichtbewaldeten Höhen bei Starasol, südöstlich
Chyrów, stand von unseren Truppen eine Brigade durch
17 Tage ununterbrochen im Kampfe gegen eine russische
Übermacht. Furchtbar wütete unausgesetzt Tag und Nacht
das russische Artilleriefeuer; immer von neuem versuchte
die russische Infanterie mit Aufgebot großer Massen den
Ansturm auf die Höhe bei Starasol, aber immer wieder
mußten die stürmenden Fronten mit Hinterlassung vieler
Toten und Verlust Hunderter von Gefangenen zurückfluten.
Mit Löwenmut verteidigte die an den Waldrändern eingegrabene
Heldenschar jeden Fußbreit des Bodens. Nicht
nur einen Schritt weit vermochten die Russen trotz aller
verzweifelter Anstrengungen Raum zu gewinnen; umsonst
trieben die russischen Generale ihre Truppen mit den brutalsten
Mitteln zu immer erneuerten Angriffen vor, im
Feuer unserer Soldaten brachen die Angriffe immer wieder
zusammen. Vergeblich erfüllte der Schrapnellhagel des
Feindes die Waldung mit Grauen verursachendem Getöse;
unsere tapferen Bataillone achteten dessen nicht.
Kaltblütig sandten sie tagsüber ihr Feuer in die gegnerische
Position. In der Nacht aber versäumten unsere Kämpfer
die ihnen so notwendige Ruhe; nützten die Nacht, um sich
langsam vorzuarbeiten und morgens fanden die Russen
eine ihnen wieder nähergerückte Linie von unseren
Abteilungen besetzt. 17 Tage bereits währte dieser gewaltige
Kampf, in dem eine mit Löwenmut um den Sieg ringende
österreichisch-ungarische Heldenschar den Feind die Gewalt
unserer Tapferkeit fürchten lehrte. Eherne, bewundernswerte
Leistungen nannte ein höherer Führer die mit solcher
Selbstaufopferung errungenen Erfolge dieser rühmlichen
Brigade. Unvergänglichen Ruhm erwarben sich besonders
die heldenmütigen 82er.
Oberst Franz Szende von Fülekkecsény war der
Kommandant dieser braven Brigade; er hatte schon in den
Jahren 1878 und 1882 mit Auszeichnung gefochten. Nun
war es ihm im dritten Feldzuge vergönnt, seinen jungen
Kameraden wieder voranzuleuchten durch nie versagende
Ausdauer uud todesmutige Bravour.
Der Oberste Kriegsherr verlieh dem Heldenbrigadier
das Ritterkreuz des Leopold-Ordens als sichtbares Zeichen
des Dankes und der Anerkennung.
Neue Freie Presse vom 1.6.1915, Seite 9:
Auszeichnungen für Generale.
Wien, 31. Mai.
Der Kaiser hat verliehen den Orden der Eisernen Krone in Anerkennung hervorragender
und erfolgreicher Führung seiner Brigade dem
Generalmajor Franz Szende v. Fülekkelecseny ...
....
Generalmajor Franz Szende v. Fülekkelecseny war als Oberstleutnant in Klagenfurt
Kommandant des Feldjägerbataillons Nr. 19, wurde im Mai
1911 Oberst und Kommandant des Infanterieregiments
Freiherr v. Schwitzer Nr. 82, das damals in der
Rossauerkaserne
in Wien lag. In dieser Eigenschaft ist er auch bei
Kriegsbeginn ins Feld gezogen und dort zum Generalmajor,
Kommandanten einer Brigade und schließlich einer Division
ernannt worden. Oberst v. Szende ist schon als ganz junger
Offizier vor dem Feinde gestanden. Neben der Kriegsmedaille
trug er das Ritterkreuz des Franz Josefs-Ordens und das Militärverdienstkreuz.
Feldblatt vom 4.2.1918, Seite 4:
Zum zweitenmal neuerliche Allerhöchste belobende
Anerkennung — bei gleichzeitiger Verleihung der
Schwerter: FML Franz Szende v. Fülekkelecsény, ...
Reichspost vom 25.10.1929, Seite 5:
Todesfälle. Am 23. d. ist in Wien nach langem,
schweren Leiden FML. d.R. Franz Szende v. Fülekkelecseny
im Alter von 68 Jahren gestorben.
Feldmarschalleutnant v. Szende hatte sich im Weltkrieg als
Kommandant
ungarischer Heereskörper vielfach ausgezeichnet.
Als Kommandant des IR. 82 war er von Wien
ins Feld gezogen. Er hatte auch hier zahlreiche Freunde,
die dem dahingeschiedenen alten Soldaten ein warmes
Andenken bewahren. Die Beisetzung des Verstorbenen erfolgt
am 26. d., 1/2 3 Uhr, von der
Schottenkirche aus auf
dem
Hietzinger Friedhof.
Pester Lloyd vom 26.10.1929, Seite 20:
FML. Franz v. Szende †. Am 23. d. ist in Wien
FML. der Honvéd Franz Szende v. Fülekkelecsény im
69. Lebensjahr gestorben. Er befehligte im Weltkrieg die
nach seinem Namen benannte, „eiserne Brigade“ und seine
hervorragenden Waffentaten wurden auch von allerhöchster
Stelle mehrfach gewürdigt, und belohnt. Große Verdienste
erwarb er sich auch als Divisionär bei der großen
italienischen Durchbruchsoffensive und später am Piave.
Die Beisetzung hat gestern in der Familiengruft in
Hietzing stattgefunden.
Sport und Salon vom 16.8.1913, Seite 7:
Vorigen Mittwoch hat sich hier Frl. Zela Szende von
Fülekkelecseny, Tochter des Obersten und Kommandanten
des 82. Infanterieregiments Franz Szende v. Fülekkelecseny,
mit dem dem Kriegsministerium zugeteilten Hauptmann des
82. Infanterieregiments Maximilian Edlen von Powolny vermählt.
Sport und Salon vom 16.6.1918, Seite 7:
Vorigen Mittwoch fand in der Roßauer Kapelle die
Trauung des Fräuleins Margit Szende von Fülekkelecseny,
Tochter des FML. Franz Szende von Fülekkelecseny,
Kommandanten der 14. Infanteriedivision, mit Husaren-Rittmeister
Ernst Sey von Nagy-See statt. Die Trauung vollzog der
apostolische Feldvikar Bjelik.
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 4.12.1927, Seite 12:
(Rout [abendliches, gesellschaftliches Ereignis] in der ungarischen Gesandtschaft.) An Stelle
des traditionellen Ungarnballes, der seit Jahren als
gesellschaftliches Ereignis der Saison gilt, veranstaltet
der Wiener Ungarnverein am 10. d. in den Festräumen
der königlich ungarischen Gesandtschaft in Wien unter
dem Protektorat Ihrer Exzellenz der Frau Gräfin Ludovika
Ambrozy einen Rout mit hochwertigem künstlerischem und
musikalischem Programm samt anschließendem Tanz. Die
Vorbereitung dieser gesellschaftlichen Veranstaltung liegt in den
Händen der Direktion und des Damenkomitees des Vereines,
das unter dem Präsidium der Fran Baronin Margit Nagy de
Töbör-Ethe und der Frau Oberregierungsrat Magda Gergely
sich die Mitarbeit folgender Damenkomiteemitglieder gesichert
hat: ...
Valerie van der Venne, ...
Karten für diese Festveranstaltung der Wiener ungarischen
Kolonie sind gegen auf Namen lautende und unübertragbare
Einladungen bei der Direktoin des Vereines oder bei den Komiteemitgliedcrn erhältlich.
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 28.10.1937, Seite 8:
(Personalnachrichten.) Der Bundespräsident hat verliehen
...
Frau Valerie van der Venne, Legationsratsgattin,
...
das Verdienstkreuz des Ehrenzeichens des ungarischen Roten Kreuzes.
Weiters im Grab bestattet:
Helena (Helene, Hela, Zela) Edle von Powolny, geb. Szende von Fülekkelecsény, Hauptmannsgattin, * 18.11.1892, † 08.04.1966, Bestattungsdatum: 14.04.1966
Valerie van der Venne, Legationsratsgattin (1937), Trägerin des Verdienstkreuzes des Ehrenzeichen des ungarischen Roten Kreuzes (1937), * 28.11.1893, † 10.03.1967, Bestattungsdatum: 16.03.1967
Margit Szende von Fülekkelecsény, geb. Edle von Gaszner (Frau), † 20.02.1948, Bestattungsdatum: 24.02.1948
Walter von Powolny, Dr.jur., * 16.05.1914, † 27.03.2007, Bestattungsdatum: 11.04.2007
Die Grabstelle (auf Friedhofsdauer) befindet sich am
Hietzinger Friedhof (Gruppe: 57, Nummer: 70).
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Geschichte des k. u. k. Székler Infanterieregiment Nr. 82., A cs. és kir. 82. székely-gyalogezred története (https://mtda.hu/books/a_cs_es_kir_81_szekely_gyalogezred.pdf), Streffleur's Militärblatt vom 13.2.1915, Seite 12, Neue Freie Presse vom 1.6.1915, Seite 9, Feldblatt vom 4.2.1918, Seite 4, Reichspost vom 25.10.1929, Seite 5, Pester Lloyd vom 26.10.1929, Seite 20, Sport und Salon vom 16.8.1913, Seite 7, Sport und Salon vom 16.6.1918, Seite 7, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 28.10.1937, Seite 8.