Person - Johann Krticzka von Jaden
Johann Nepomuk Krticzka Freiherr von Jaden, * 2. Februar 1785 in Prag, † 23. August 1860 in Baden bei Wien, pens. Vizekanzler der k.k. vereinigten Hofkanzlei,
Vice-Präsident der k.k. Studienhofcommission, Ritter des köngl. St. Stephan Ordens (1836), Ehrenbürger der Stadt Wien (30. August 1845).
Johann Krticzka Freiherr von Jaden trat 1805 in den Verwaltungsdienst ein, wurde 1827 Kreishauptmann in Jungbunzlau,
im Jahr 1836 Mitglied des Staatsrats und 1842 Vizekanzler der Hofkanzlei (Stellvertreter des Innenministers).
Temesvarer Zeitung vom 28.8.1860, Seite 3:
Johann Nepomuck Freiherr v. Krticzka-Jaden, pens.
Vice-Kanzler der bestandenen k. k. vereinigten Hofkanzlei und
Studien-Hofcommission, Ritter des Stephan-Ordens etc., ist nach
langjähriger Krankheit am 23. d. M. im 76. Lebensjahre in Baden
gestorben.
Wiener Zeitung vom 13.10.1860, Seite 5:
† Freiherr v. Jaden.
Johann Krticzka Freiherr v. Jaden, pensionirter
Vizekanzler der vormaligen vereinigten k. k. Hofkanzlei,
geboren 1788 zu Prag, war ein Sohn des Studien-Direktors
und Böhmischen Kammerprokurators J.U.Dr.
Joseph Krticzka Ritter v. Jaden und der Josepha
Schlemmer v. Ehrenrang, einer Tochter des Hofmedikus
des letzten Polnischen Königs Stanislaus Angustus.
— Von Jugend auf charaklerisirten ihn besonders
in seinen Studien ein aufgeweckter Geist und eine rastlose
Thätigkeit. Nebst den Rechtsstudien, die er mit dem
besten Erfolge zurückgelegt hatte, betrieb er als
Lieblingswissenschaft das Studium der Geschichte, vornehmlich
Böhmens; auch in der Musik hatte er es auf eine
ziemlich hohe Stufe gebracht. — Mit 19 Jahren trat
er als Praktikant bei dem Böhmischen Fiskalamt ein,
wurde 1807 Auskultant des Böhmischen Landrechtes
und 1809 Hauptmann-Auditor der Landwehr. Nach
dem er 1810 die politische Laufbahn betreten hatte,
führte er 1813 einen Theil der Russischen alliirten
Truppen unter dem Kommando des Generals Gurcaloff
durch Böhmen zur Schlacht von Leipzig. Vom Jahre
1814 bis 1826 diente er als Kreiskommissär im Saatzer
und Bunzlauer Kreise Böhmens, so wie als Gubernial-Sekretär
zu Prag. Im Jahre 1826 zum Kreishauptmanne
im Königgrätzer Kreise ernannt, zeichnete er sich
durch Energie und besondere Kenntnisse der Landesgesetze
im Unterthansfache aus; er ließ nach Ueberwindung
vieler Schwierigkeiten eine Kettenbrücke über die Elbe
zu Jaromir bauen und schaffte der Kreisstadt Königgrätz
eine schon lange zum Bedürfniß gewordene Thurmuhr,
meist durch Sammlungen. Bei dem Herannahen der
Cholera 1831 that er sich durch zweckmäßige rasche
Durchführung von Präventivmaßregeln gegen die Epidemie
hervor, auch war er, als die Krankheit trotz aller
angewendeten Mittel hereinbrach, jederzeit einer der
Ersten, welcher, so weit menschliche Kräfte hinreichten,
zu helfen oder die Folgen des Unglücks zu mildern
verstand. Noch in demselben Jahre zum Hofrathe der
ob der Ennsischen Landesregierung ernannt, versah er
wiederholt durch längere Zeit zur Allerhöchsten Zufriedenheit
das Präsidium dieser Stelle. Im Jahre 1834
ward ihm die Aufgabe, als kaiserlicher Kommissär die
im B. O. M. B. Nieder-Oesterreichs sich zeigende
Robot-Renitenz der Landleute zu beschwichtigen, was ihm
auch binnen einer kurzen Zeit gelang. Se. Majestät
Kaiser Ferdinand I. verlieh ihm im Jahre 1836 das
Kleinkreuz des St. Stephan-Ordens und berief ihn in
den Staatsrath, wo sich ihm die Gelegenheit darbot,
in der unmittelbaren Nähe seines kaiserlichen Herrn
dessen Wohlwollen sich zu erringen. Drei Jahre später
wurde er in den Freiherrnstand erhoben und 1842 zum
Vize-Kanzler der vereinigten Hofkanzlei befördert. Ein
Nervenschlaganfall. welchen er im Jahre 1847 erlitt
und der eine Lähmung zurückließ, war die Ursache, daß
er im folgenden Jahre nach vier und vierzigjähriger
Dienstleistung in den Ruhestand trat. Nach langjährigen
Leiden erfolgte seine Auflösung am 23. August 1860.
Der Verewigte hinterläßt eine Witwe, zwei Töchter
und drei Söhne, welche sich dem Staatsdienste gewidmet haben.
Wiener Zeitung vom 12.5.1861, Seite 10:
Henriette Freiin Krticzka v. Jaden, Vize-Kanzlers-Witwe
der ehemaligen vereinigten k. k.
Hofkanzleien, 73 Jahr, Landstraße 517, Typhus.
Wiener Zeitung vom 21.7.1846, Seite 5:
Der wohlgeborne Herr Joseph Krticzka Ritter v. Jaden,
k. k. Ni. Oest. Regierungsrath, alt 58 Jahr, in der
Leopoldstadt Nr. 3, am Lungenblutschlag.
Wiener Zeitung vom 26.4.1907, Seite 18:
K. k. Statthaltereirat i. R. Josef Freiherr
Krticzka von Jaden gestern hier im 90. Lebensjahre.
Die Leiche wird übermorgen in der
Paulanerkirche
eingesegnet und auf dem
Grinzinger Friedhofe beigesetzt.
Salzburger Chronik für Stadt und Land vom 31.5.1937, Seite 5:
...
in Wien der pensionierte Kreditanstaltsbeamte
Emanuel Freiherr v. Pußwald, ...
Weiters im Grab:
Gruppe: 5, Reihe: 4, Nummer: 3:
Joseph Krticzka Ritter von Jaden, k.k. Regierungsrath bei der n.ö. General-Gefallenverwaltung, * 12.07.1789, † 07.07.1846, Bestattungsdatum: 01.01.1890, Leopoldstadt Nr. 3
Henriette Krticzka von Jaden, geb. Edle von Mader, * 20.02.1789, † 08.05.1861, Bestattungsdatum: 01.01.1890, 3., Landstraße 517
Ludovica Krticzka Freifrau von Jaden, * 22.09.1869 in Wien, † 25.08.1870 in Gloggnitz, überführt vom
Währinger Friedhof am 22.05.1888
Gruppe: 5, Reihe: 4, Nummer: 4:
Josef Krticzka Freiherr von Jaden, k.k. Statthaltereirat i. R. * 24.05.1817 in Jungbunzlau, † 25.04.1907 in Wien im 90. LJ., Bestattungsdatum: 27.04.1907
Marie (Maria) Krticzka Freifrau von Jaden, * 13.11.1826 in Prag, † 07.02.1867 in
Penzing
Emanuel Freiherr von Pusswald, pens. Kreditanstaltsbeamter, * 1857, † xx.05.1937 in Wien, Bestattungsdatum: 18.10.1937
Melanie Freifrau von Pusswald, * 1863, † 1950, Bestattungsdatum: 10.02.1950
Die Grabstelle befindet sich am
Friedhof Grinzing (Gruppe: 5, Reihe: 4, Nummer: 3 und 4).
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Temesvarer Zeitung vom 28.8.1860, Seite 3, Wiener Zeitung vom 13.10.1860, Seite 5, Wiener Zeitung vom 12.5.1861, Seite 10, Wiener Zeitung vom 21.7.1846, Seite 5, Wiener Zeitung vom 26.4.1907, Seite 18, Salzburger Chronik für Stadt und Land vom 31.5.1937, Seite 5.