Nach einem Erlass Joseph II. mussten innerhalb des
Linienwalls aus
hygienischen Gründen und Platzproblemen alle bestehenden
Friedhöfe aufgelöst werden. Für die Bestattung der Toten
wurden in der Folge außerhalb des
Linienwalls neue
Friedhöfe angelegt. Neben dem
Sankt Marxer
Friedhof, dem
Hundsturmer Friedhof, dem
Matzleinsdorfer
Friedhof, dem
Schmelzer Friedhof und dem Alten Döblinger
Friedhof wurde am Rande Währings
der Allgemeine Währinger Friedhof errichtet. Die Eröffnung
erfolgte 1783, wobei der Friedhof für die Toten der Pfarre
Schotten, der Pfarre Lichtental, des Allgemeinen
Krankenhauses und des Garnisonsspitals vorgesehen war. Auf
einem benachbarten Grundstück wurde zusätzlich der
Jüdische
Friedhof Währing angelegt, auf dem die jüdische Gemeinde
Wiens ihre Toten beerdigte.
Die Anzahl der Toten, die Mitte des 19. Jahrhunderts hier
begraben wurden, lag bei ca. 3.000 bis 4.000 pro Jahr. So
wurden 1844 2.998 Menschen, 1845 3.645 Menschen (darunter
1.023 Kinder) und 1846 4.003 (darunter 984 Kinder) auf dem
Allgemeinen Währinger Friedhof beerdigt. Der größte Anteil
der Toten stammte wohl aus dem Allgemeinen Krankenhaus. 1844
weist die Statistik eine Zahl von 1.651 Erwachsenen aus dem
Allgemeinen Krankenhaus aus. Hinzu kamen 417 Erwachsene und
330 Kinder aus der Pfarre Schotten, 144 Erwachsene und 323
Kinder aus Lichtental
sowie 133 Militärpersonen aus dem Garnisonsspital. Die große
Anzahl an Toten erforderte mehrere Erweiterungen des
Friedhofes. Diese wurden 1854 und 1872 durchgeführt. Nach
der Eröffnung des Wiener Zentralfriedhofes am 1. November
1874 wurde der Allgemeine Währinger Ortsfriedhof jedoch
geschlossen. Nur der benachbarte Jüdische Friedhof wurde
noch bis in die 80er Jahre belegt. Nach der Eröffnung der
Stadtbahn am Wiener Gürtel wurde zur schnelleren Verbindung
zwischen der Gymnasiumstraße und der Stadtbahn ein Weg
notwendig, der schließlich quer über den Friedhof angelegt
wurde. 1923 wurde der Friedhof schließlich völlig aufgelöst
und war der erste Friedhof, der in der Ersten Republik
(1918–1938) in einen Park umgewandelt wurde. Der Park wurde
im Herbst 1923 eröffnet. 58 historisch und
kulturgeschichtlich interessante Grabsteine blieben in einem
kleinen Gräberhain erhalten.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Michael Kranewitter unter der Lizenz CC BY 3.0at.
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