Aufgrund der von Kaiser Joseph II. verfügten
„Josephinischen Reformen“ wurden aus hygienischen Gründen
alle Friedhöfe innerhalb des Linienwalls (was dem heutigen
Gürtel entspricht) geschlossen. Als Ersatz wurden die so
genannten „communalen Friedhöfe“ errichtet, dies waren der
Sankt Marxer
Friedhof, der Währinger Friedhof,
der Schmelzer
Friedhof, der
Matzleinsdorfer
Friedhof und schließlich der Hundsturmer Friedhof
(ursprünglich Hundsthurmer Friedhof). Mit rund 31.000 m² war
der 1783 angelegte Friedhof vor der Hundsturmer Linie der
kleinste der fünf communalen Friedhöfe Wiens. 1848 war der
Friedhof mit seiner strategisch günstigen Lage direkt vor
dem Linienwall einer
der heftig umkämpften Schauplätze der Wiener
Oktoberrevolution.
Die Epoche des Biedermeier hinterließ auch am Hundsturmer
Friedhof ihre Spuren. Nebst prächtigen Empiregrabsteinen,
steinernen Engeln und verhüllten Urnen spiegelten viele
Grabinschriften die Eitelkeiten der damaligen Bevölkerung
wider. Hier ruhten Miethauseigentümer, k. k. Luxusbäcker,
Hof-Haberkastner und Heumeister und k. k. privilegierte
Seidenfabrikanten.
Bekannte, hier beerdigte Persönlichkeiten: Die
wohl prominenteste auf diesem Friedhof beerdigte
Persönlichkeit war der Komponist Joseph Haydn. Haydn, der am
31. Mai 1809 in seinem Gumpendorfer Haus verstarb, wurde
bereits am nächsten Tag in kleinstem Kreise auf dem
Hundsturmer Friedhof beigesetzt. Ein Begräbnis erster
Klasse, wie er es sich gewünscht hatte, war nicht möglich,
da Wien zu dieser Zeit gerade von französischen Einheiten
unter Napoleon Bonaparte besetzt war. Als Haydn 1820
exhumiert und nach Eisenstadt überführt wurde, bemerkte man
das Fehlen seines Schädels, dieser wurde bereits kurz nach
der Beerdigung von Anhängern der Schädellehre Franz Joseph
Galls aus dem Grab gestohlen.
Andere bekannte Persönlichkeiten, die auf dem Hundsturmer
Friedhof bestattet wurden, waren die mittlerweile in
Ehrengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof überführten Maler
Jakob Gauermann († 1843) und Josef Danhauser († 1845), sowie
der Teppichfabrikant Philipp Haas († 1870) und der erste
Wiener Polizeipräsident Anton Ritter von Le Monnier (†
1873).
Umwandlung in den Haydnpark: Die Eröffnung des
Zentralfriedhofs im Jahre 1874 war gleichzeitig das Ende der
„communalen Friedhöfe“, so wurde in diesem Jahr auch der
Hundsturmer Friedhof stillgelegt. In den darauf folgenden
Jahrzehnten erfolgte die Schleifung des Linienwalls, der
Ausbaus des Gürtels und die Eingemeindung der Vororte. 1907
trat der 5. Bezirk Margareten seinen außerhalb des Gürtels
gelegenen Teil (das ehemalige Neumargareten), auf dem sich
auch der aufgelassene Friedhof befand, an den 12. Bezirk
Meidling ab. 1926, als jenseits des Gürtels gerade der große
Gemeindebau Reumannhof
fertig gestellt wurde, wurde der
Friedhof in eine Parkanlage mit – heute nicht mehr
existentem – Kinderfreibad für die künftigen Bewohner des
Reumannhofes umgewandelt. Auch eine wenige Jahre später
nebenan errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien wurde
nach dem Komponisten als Haydnhof benannt.
Heute erinnert der 1814 errichtete – und einzige erhalten
gebliebene – Grabstein von Joseph Haydn mit der Inschrift
Non omnis moriar („Ich werde nicht ganz sterben“) sowohl an
den einst hier beerdigten Komponisten, als auch generell an
den früheren Verwendungszweck des Parks als Gottesacker.
Der öffentliche Park wird von der Magistratsabteilung 42
(Wiener Stadtgartenamt) betreut und verfügt über Eingänge an
den beiden Längsseiten (Gaudenzdorfer Gürtel und
Siebertgasse) und einen Eingangsbereich in der
Flurschützstraße, der von einer bogenförmigen Pergola
überdeckt ist. Auf seinem Areal befindet sich auch eine rund
7.500 m² große Jugendsportanlage für die Sportarten
Handball, Faustball und Leichtathletik, unter der eine Tiefgarage errichtet wurde.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.
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