Die Brandstätte ist eine um 1875 geschaffene Straßenverbindung zwischen Stephansplatz und Tuchlauben in der Wiener Innenstadt, die in ihre Namen an die alte Brandstatt, einen im Zuge des gründerzeitlichen Umbaus der Umgebung des Stephansdoms zerstörten historischen Platz erinnern soll.
Die historische Brandstatt: Im Gefolge einer der
Feuersbrünste von 1276 oder 1327 blieb ein unbebauter freier
Platz zurück, eine Brandstätte, die in der Folge zu einem
der „Urplätze“ Wiens wurde. Anderen Quellen zufolge ist die
Ortsbezeichnung auf einen Heinrich an der Brandstatt
zurückzuführen. Im Mittelalter wurden hier zur militärischen
Ertüchtigung Bürgerturniere abgehalten. Nach 1560 entstand
durch teilweise Verbauung eine Art innerer Hofraum in der
annähernden Form eines länglichen Rechtecks parallel zur
Hauptfassade des Doms. Der nun abgeschlossene Platz war vom
Stephansplatz aus
durch zwei (ungedeckte) Tore zugänglich.
Auf der Brandstatt wurden im 16. Jahrhundert vorwiegend
Holzwaren verkauft, worauf unter anderem Wolfgang Schmeltzl
in seinem Gedicht „Wiener Lobspruch“ hinweist. Im 18.
Jahrhundert war der Platz ringsum von Verkaufsläden besetzt.
Aufgrund des hier abgehaltenen Geflügelmarktes wurde 1866
der von Antonín Pavel Wagner geschaffene
Gänsemädchenbrunnen aufgestellt, aber bereits 1874
wieder entfernt. Der Hofraum war vor seiner Demolierung von
sieben Häusern umgeben: diese wurden um 1873 niedergerissen
und die gesamte Hoffläche durch „acht palastartige
Zinshäuser von großem Umfange und noch größerer
Prachtentfaltung“ verbaut. Als Begrenzung dieser
gründerzeitlichen Neubauten, die zu Kriegsende 1945
großteils durch einen Großbrand zerstört wurden, wurden die
Jasomirgottgasse und die heutige Brandstätte geschaffen.
Die heutige Brandstätte: Der heutige Straßenzug
mit dem Namen Brandstätte verläuft in etwa in rechtem Winkel
zur Hauptrichtung der alten Brandstatt. Als architektonische
Besonderheit weist er unter anderem das von 1903 bis 1905
nach Plänen des Architekten Jože Plečnik errichtete
Zacherlhaus auf. An
der Brandstätte 8 befand sich im 19. Jahrhundert der Gasthof
zum Roten Igel, woran heute ein Mosaik an der Fassade des
1906 entstandenen Nachfolgebauwerks erinnert. Ein
Fassadendekor am Haus Brandstätte 3 stellt den verheerenden
Stadtbrand von 1276 dar.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Gugerell, gemeinfrei und Buchhändler unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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